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Das Haus am stillen See: Mittsommerglück (German Edition)

Das Haus am stillen See: Mittsommerglück (German Edition)

Titel: Das Haus am stillen See: Mittsommerglück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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zwischen Patrick und Stina zu verhindern, war sie noch längst nicht dazu bereit gewesen, einfach aufzugeben.
    So hatte sie einen Plan ersonnen, wie er teuflischer nicht hätte sein können. Und er war auch tatsächlich bis ins kleinste Detail aufgegangen – bis Stinas Unfall ihr einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Mit dem Verlust ihres Gedächtnisses waren auch alle Erinnerungen an die Verfehlungen getilgt, die Patrick angeblich begangen hatte. Das bedeutete für Demi, dass sie noch einmal ganz von vorne beginnen musste. Doch mittlerweile hatte sie sich damit abgefunden. Denn was schon einmal funktioniert hatte, würde auch ein zweites Mal klappen.
    Gut gelaunt frischte sie ihr Make-up auf, dann trat sie hinaus auf den Korridor. Und wenn es eine halbe Ewigkeit dauerte, sie würde nicht aufgeben, bis sie ihr Ziel erreicht hatte. Sie hatte alle Zeit der Welt.
    “Du bist mir böse, weil ich Demi eingeladen habe, uns zu begleiten, nicht wahr?” Stina seufzte schwer, als sie es sich auf einem der Stühle auf der Veranda bequem machte. Versonnen blickte sie hinaus auf den See, auf dessen Oberfläche sich der volle Mond spiegelte, der hell am Himmel stand. Der Abend wäre im Grunde perfekt gewesen, hätte nicht permanent eine gewisse Spannung zwischen Demi und Patrick in der Luft gelegen. Stina wusste nicht, was zwischen den beiden vorgefallen war, doch Patrick schien seiner Cousine nicht sonderlich zugetan zu sein. “Es tut mir leid, ich hätte dich vorher um deine Meinung fragen sollen, aber sie sah einfach so traurig aus und … ich konnte einfach nicht anders, verstehst du?”
    Patrick lächelte nachsichtig, als er ihr einen Martini reichte und sich dann selbst mit einem kühlen Drink an den Tisch setzte. “Nein, ich bin dir nicht böse. Ich hatte mir den Abend lediglich ein bisschen anders vorgestellt, das ist alles. Und glaube mir, ich kenne Demis Taktiken zu genüge und weiß, wie überzeugend sie sein kann, wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat.”
    “Du magst sie nicht besonders”, stellte Stina fest, nachdem sie an ihrem Gute-Nacht-Trunk genippt hatte.
    “Ich weiß nicht, sie ist immerhin meine Cousine. Wahrscheinlich ist sie im Grunde ihres Herzens ein guter Mensch, aber mir kam sie immer schon sehr oberflächlich und auch ein bisschen egoistisch vor. Sie verfolgt all ihre Ziele mit skrupelloser Konsequenz. Wer sich ihr in den Weg stellt, mit dem kennt sie keine Gnade. Glaub mir, ich habe es oft genug miterleben müssen. So war sie schon als junges Mädchen, und ich glaube nicht, dass sie sich in den letzten Jahren sehr verändert hat.”
    Irritiert schüttelte Stina den Kopf. “Seltsam, diesen Eindruck habe ich überhaupt nicht von ihr. Sie meinte, wir wären früher gute Freundinnen gewesen?”
    “Ja, das stimmt wohl, obwohl ich mir nie so recht erklären konnte, wie es dazu kam. Ihr passt im Grunde gar nicht zueinander. Du bist ein offener und freundlicher Mensch, und manchmal war ich schon ein wenig besorgt, dass Demi deine Gutmütigkeit vielleicht nur ausnutzen könnte.”
    “Aber warum sollte sie so etwas tun? Was hätte sie denn davon?”
    “Das ist es ja eben, ich weiß es nicht. Wahrscheinlich mache ich mir völlig unnötig Gedanken. Ich neige manchmal dazu, Probleme zu sehen, wo gar keine existieren. Nimm es also nicht allzu ernst, wenn ich mich hin und wieder über sie aufregen sollte. Ich komme einfach mit ihrer Art nicht zurecht. Aber lass dich davon bitte nicht beeinflussen.”
    “Entschuldige bitte, aber ich bin furchtbar müde.” Stina gähnte herzhaft und brachte Patrick damit zum Schmunzeln. “Ich glaube, es ist besser, wenn ich jetzt zu Bett gehe.”
    “Ja, ist gut. Übrigens, es war trotz Demi ein wunderschöner Abend. Solange du da bist, nehme ich andere Menschen in meiner Umgebung ohnehin kaum wahr.”
    Stina lächelte. “Gute Nacht, Patrick.”
    Als sie ihr Zimmer erreicht und sich für die Nacht fertig gemacht hatte, ließ sie sich rückwärts auf ihr Bett fallen und seufzte glücklich. Patrick. Sie brauchte nur an ihn zu denken, und schon bekam sie Flugzeuge im Bauch. Dass es jemals so zwischen ihnen werden könnte, hätte sie nicht für möglich gehalten, als sie erst vor wenigen Wochen aus dem Krankenhaus entlassen worden war.
    Er war so lieb und so aufmerksam. Einzig seine Abneigung gegen Demi wollte ihr nicht so recht einleuchten. Stina hoffte, dass sich zwischen Demi und ihr eine echte Freundschaft entwickeln konnte. Sie hatte das Gefühl, mit ihr

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