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- Das Haus der kalten Herzen

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Titel: - Das Haus der kalten Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Singleton
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erlaubt, mich einzuschließen – doch jetzt will ich ausbrechen.«
    »Und ich soll dir dabei helfen?«, sagte Mercy. »Warum sollte ich das tun? Mein Vater will mir nicht erzählen, was passiert ist, du wirfst mir aber nur Bruchstücke hin. Auch du beantwortest nicht alle meine Fragen.«
    »Wenn du mir hilfst, wirst du deine Mutter finden und du wirst Century wieder ins Leben zurückholen«, sagte Claudius. »Willst du das nicht?«
    Mercy ballte ihre Hände zu Fäusten. »Was muss ich tun?«, sagte sie.
    »Trajans Zauberbann ist eine Geschichte«, sagte Claudius. »Jeder einzelne von uns ist in verschiedenen Kapiteln der Erzählung gefangen.«
    »Eine Geschichte«, wiederholte Mercy. Sie erinnerte sich an das rote Buch in der Bibliothek, in dem der Name ihres Vaters gestanden hatte. Das Buch, das in ihren Händen zu summen schien.
    »Trajan ist einer der bemerkenswertesten Vergas. Er hat große Begabungen«, sagte Claudius. »Doch er hat seine Fähigkeiten abgelehnt. Er ist weggelaufen von den Gaben, die ihm geschenkt wurden – fest entschlossen, sie niemals zu nutzen. Ich glaube, er fürchtete sich davor.«
    »Eine große Begabung«, sagte Mercy nachdenklich. »Eine übernatürliche Gabe? Die Macht, das Haus in Dunkelheit zu hüllen – willst du das damit sagen? Warum hat er das getan?«
    »Am Anfang des Jahres 1790 erlebte Century eine so große Tragödie, dass Trajan beschloss, seine Gabe zu nutzen. Er glaubte, damit würde er uns – die Familie – beschützen.«
    »Er hat das Buch geschrieben«, unterbrach Mercy ihn. »Das Buch mit dem Titel Das Haus der kalten Herzen. So hat er es gemacht.«
    Claudius nickte. »Er brach die Vergangenheit in Stücke und verschloss jedes für sich an einem anderen Ort, damit es in Sicherheit war. Um es zu erhalten. Er hüllte das Haus in einen Umhang, sodass Leute vorbeiliefen, ohne es zu sehen. Genauso wie die Leute hier dich nicht sehen.«
    »Von außen existiert das Haus weiter und steht jetzt im Jahre des Herrn 1890, einer wundersamen Welt voller Erfindungen, die du dir nicht erträumen könntest. Im Inneren des Hauses ist jeder von uns in einen von fünf verschiedenen Tagen eingeschlossen.«
    Mercy schlang die Arme um die Knie. Das war zu viel auf einmal.
    »Möchtest du es beenden, Mercy?«, fragte er sanft.
    Sie nickte.
    »Du bist im äußersten Raum«, sagte er. »Stell dir die fünf Tage vor wie Kreise, die ineinander verschachtelt sind, einer im anderen, wie in einer russischen Puppe. Dein Tag wäre dann die große Puppe ganz außen. In der Region, die du bewohnst, ist die Zeit nicht völlig zum Stillstand gekommen. Du bist ein klein wenig älter als die Mercy, die du heute an ihrem Geburtstag gesehen hast. Trajan brauchte diesen ersten Platz als Puffer gegen die äußere Welt, falls jemand durchbrechen sollte. Es ist ein Ort, der Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbindet.«
    »Ja.« Mercy runzelte die Stirn. »Aber warum ist es dort immer dunkel? Ich glaube, in Century scheint jetzt nie mehr die Sonne. Nichts wächst.«
    »Nein«, sagte Claudius. »Trajan hat die Dunkelheit wie einen Schleier benutzt, um das Haus zu verhüllen. Im Jahre 1890 fällt einem Passanten das Haus überhaupt nicht auf. Aber es ist natürlich da. Jemand außerhalb des Hauses würde es jedoch nicht sehen. Sein Blick würde einfach darüber hinweggleiten. Er würde es nicht bemerken.«
    »Ich bin also in diesen – zweiten Raum getreten?«
    Claudius nickte.
    »Besuche sie alle, Mercy«, sagte er. »Erinnere dich an alles. Bring die Geschichte wieder zusammen. Du musst die Geschichte noch einmal neu schreiben. Löse das Rätsel. Dann sind wir alle frei.«
    Er fasste in seine Jacke und holte ein gefaltetes Blatt Papier hervor und ein in rotes Leder gebundenes Buch. Das Papier breitete er vor ihr aus.

    »Sieh her«, sagte er. »Schau dir an, wie die fünf Tage ineinander verschachtelt sind.«
    Mercy nahm das Papier und sah es sich genau an.
    »Es gibt Durchgänge von einem Tag in den anderen«, sagte Claudius. »Ich habe sie nach und nach entdeckt. Eine dieser Türen, die beim Wandteppich, habe ich benutzt, um dich zu besuchen. Einmal habe ich die anderen benutzt, um bis ins Zentrum zu gelangen. Da habe ich ein Schneeglöckchen gepflückt und es zu dir gebracht.
    Aber für mich ist es nicht leicht, von einem Ort zum anderen zu gelangen. Für dich ist es leichter.«
    »Warum ist es für mich leichter? Und warum muss ich die Geschichte schreiben? Warum kannst du das nicht tun?«, fragte

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