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Das Haus im Moor

Das Haus im Moor

Titel: Das Haus im Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Cookson
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geworden. »Du wirst also die Wohnung verkaufen. Keine gemeinsame Beratung. O nein! Keine Diskussion. Dein Geld kaufte die Wohnung und alles, was darin ist, und ich werde einfach nur von dir ausgehalten … Los, sag’s mir.«
    Ihr gerader Rücken preßte sich leicht gegen die hohe Rückenlehne des Stuhls. Constance starrte auf den Kaminsims, während sie mit beherrschter Stimme fragte: »Willst du mich etwa daran erinnern, wie wenig Geld du in den letzten zehn Jahren verdient hast?«
    Er hatte neben ihr gestanden. Sein massiger Körper schien anzuschwellen, als er sich zu ihr beugte und zwischen den Zähnen hervorzischte: »Es gibt Zeiten, in denen ich dir dein verdammtes Geld am Liebsten in den Rachen stopfen würde!«
    Sie starrte in sein vor Zorn gerötetes Gesicht. Wie konnten zwei Menschen, die einmal … einmal Liebe füreinander empfunden hatten, nur so tief sinken?
    »Es gibt immer eine Lösung«, sagte sie.
    »O ja, es gibt eine Lösung, jetzt, wo dein Liebling dem Strampelanzug entwachsen ist. Jetzt wird nicht mehr darüber gesprochen, daß er das Opfer einer kaputten Familie werden könnte. Nein, jetzt nicht mehr. Deine eigene liebe Mutter hat’s ja schließlich genauso gemacht. Alles mußte für das seelische Wohl deines Sohnes geopfert werden, jetzt ist das nicht mehr nötig.«
    »Hör endlich auf damit!« Sie stieß den Stuhl zurück und entfernte sich von ihm. Sie war zweieinhalb Zentimeter größer als er, und sie stand jetzt so gerade, daß er neben ihr fast klein wirkte. In ihrer Stimme lag ein gefährliches Beben, als sie sagte: »Ich habe dich nicht gebeten zu bleiben, niemals, noch nicht einmal wegen Peter. Du bist geblieben, weil du es leicht haben wolltest, weil du wußtest, daß die Einkünfte aus deinen Büchern – und das war schon vor zehn Jahren so – noch nicht einmal für deine Kleidung reichen würden, jedenfalls nicht für die Kleidung, die du bevorzugst, ganz abgesehen davon, daß du kein eigenes Auto hättest unterhalten können oder …« Ihr Kinn zuckte, und es sah so aus, als hätte sie Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden. Dann fuhr sie fort: »… deine ganz speziellen Vergnügungen hättest bezahlen können.«
    Sie beobachtete, wie die Röte von seinem Gesicht verschwand und sich um seinen Mund herum eine scharfe graue Linie bildete. In der jetzt herrschenden Stille schien das sanfte Ticken der Uhr in der Diele zu einem Ächzen zu werden, das den ganzen Raum erfüllte. Als sie Schweißperlen auf seiner Oberlippe entdeckte, bekam sie Angst. Er hatte sie noch nie geschlagen, aber in solchen Situationen rechnete sie immer damit. Constance wandte sich langsam von ihm ab, trat an den leeren Kamin und sagte: »Von jetzt an kannst du tun, was dir beliebt, aber, wie ich dir schon sagte, wir haben die letzten drei Jahre vom Kapital gelebt. Wenn es so weitergeht, wird bald kein Kapital mehr da sein.«
    Es war wieder eine Weile still, bevor er bemerkte: »Wenn du so arm dran bist, warum, zur Hölle, hast du ihm dann ein Auto gekauft?«
    Sie sagte tonlos: »Es war nur ein gebrauchtes und hat zweihundertfünfzig Pfund gekostet. Außerdem habe ich ohnehin vor, eins von den anderen beiden abzuschaffen.«
    Seine Stimme war rauh. »Und ich nehme an, daß meins verschwinden wird?«
    Sie ging zur Tür und sagte: »Wenn du die Garage, das Benzin und den Unterhalt bezahlst, kannst du es gern behalten. Außerdem …« – sie wandte sich um und sah ihn an – »… wird kein Geld mehr abgehoben. Ich werde morgen unser gemeinsames Konto auflösen.«
    »Ach! So ist das also.« Er ging drei Schritte auf sie zu. Dann blieb er stehen, beugte sich vor und ballte die Fäuste. »So ist das. Jetzt kommen wir zum Kern der Sache, nicht wahr? Dein mißtrauischer Geist ist wieder an der Arbeit. Gut, ich kann dir sagen, was ich mit jedem einzelnen Penny, den ich abgehoben habe, gemacht habe, wenn du es denn hören willst. Ich habe einen Anzug gekauft und … und den neuen Mantel. Ich habe ihm auch diese Armbanduhr besorgt.« Er deutete mit dem Daumen auf die Wand. Das angrenzende Zimmer bewohnte Peter.
    Constance sah ihn ungerührt an. »In den letzten drei Monaten«, sagte sie langsam, »sind siebenmal zwanzig Pfund und fünfmal zehn Pfund abgehoben worden.«
    Als sie sich umdrehte und durch die Diele ging, fürchtete sie, daß ihr etwas an den Kopf fliegen würde. In ihrem Zimmer lehnte sie sich an die Tür und bedeckte ihr Gesicht mit den Händen. Dann ließ sie sich auf das Bett fallen, verbarg

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