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Das Haus im Moor

Das Haus im Moor

Titel: Das Haus im Moor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Cookson
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zwischen uns, das den Unterschied ausgleichen könnte. Ich will dich … du weißt das, und was ich vorhin gesagt habe, habe ich auch so gemeint. Wenn du mich heiratest, sollst du es mit offenen Augen tun, mit weit offenen Augen, weil ich mich niemals von dir scheiden lassen werde. Ich für meinen Teil kann sagen, daß ich dir niemals einen Vorwand geben werde, und was auch immer du anstellen magst, ich werde dich nicht mehr freigeben. Du mußt dir ganz sicher sein, und das braucht Zeit. Kein Sprung ins kalte Wasser, um dann festzustellen, daß das Wasser gefriert. Wenn du einmal drin bist, gilt das für dein ganzes Leben, Constance.«
    Ihr Name auf seinen Lippen klang merkwürdig, voll und warm. Tränen schnürten ihr die Kehle zu, aber sie zwang sich, nicht zu weinen.
    »Du sagst nichts«, bemerkte er. »Machen dir sogar meine Worte Angst?«
    Sie schloß die Augen und biß sich fest auf die Lippen, als er fortfuhr: »Nimm dir Zeit, soviel Zeit, wie du brauchst. Ich bin daran gewöhnt, zu warten. Fahr in Urlaub, und wenn du zurückkommst, wird das die Antwort sein.«
    »Vin!« Der Name sprudelte über ihre Lippen, und sie streckte die Hände aus und griff nach seinen. »Ich … ich brauche nicht wegzufahren, ich weiß die Antwort. Ich weiß sie schon genauso … genauso lange wie du.«
    Er zog sie an sich und hielt sie fest in seinen Armen. Aber er küßte sie nicht. Nur ihren zitternden Körper drückte er an seine Brust. Dann schob er sie zärtlich von sich, und sie sahen sich an. Constance blickte in das große, knochige Gesicht. So hatte sie es noch nie zuvor gesehen. Alle Härte und Bitterkeit waren verschwunden.
    Er wandte sich ab, nahm das Päckchen vom Stuhl und gab es ihr. »Mach es auf.«
    Und auf dem braunen Papier lag eine Replik von dem gebärenden Schaf. »Oh, Vin!« Sie streichelte über die Schnitzerei. Dann gab sie sie ihm die zurück und sagte: »Bring sie an ihren Platz.«
    Nachdem er die Figur auf den Kaminsims gestellt hatte, wandte er sich wieder zu ihr um. Diesmal küßten sie sich, leidenschaftlich und hungrig. Dann sagte er: »Ich brauche dich genauso wie du mich. Dein Verlangen habe ich schon gespürt, bevor ich mein eigenes überhaupt zur Kenntnis nehmen wollte! Aber jetzt brauchen wir nicht mehr … O Constance!« Sie umarmten sich erneut.
    Dann lachte Vincent plötzlich auf. »Möchtest du mit mir kommen? Unten sitzen sie auf heißen Kohlen. Die Kinder haben mir beim Mittagessen die Neuigkeit, daß du weggehst, untergeschoben. Alle sind entsetzt. Florence, weil sie dich mag – du bist für sie jemand von ihrem Schlag. Und Hannah, weil sie dich liebt.« Er wiederholte nachdrücklich: »Ja, Hannah liebt dich wirklich. Und Dad – O Dad, aus ganz vielen Gründen. Er mag dich sehr, er denkt, daß du gut für mich bist, und er vergißt dabei natürlich auch das Geschäft nicht.« Er streichelte ihr Gesicht und ahmte die Stimme seines Vaters nach: »Eine Frau wie du ist ein guter Fang, eine Bereicherung für die Familie, eine Frau, die einfach einen Tausender hinblättern kann, einfach so, für ein Haus. Oh, sie ist sehr, sehr reich. Ja, Dad, mag dich aus vielen verschiedenen Gründen. Aber er meint es gut, vergiß das nie … Und die Kinder, die mögen dich um deiner selbst willen, Constance, so wie ich. Ich bin ja eins von ihnen. Ich liebe dich um deiner selbst willen. Ich liebe dich, Constance. Glaubst du mir das?«
    Sie nickte benommen, und als sie sein Gesicht mit den Fingerspitzen berührte, zog er sie an sich und hielt sie fest. »Komm mit und hör zu, wenn ich ihnen einfach sage, daß … Was wettest du, daß heute Abend in der Küche der O’Connors ein Ceilidh getanzt wird?«

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