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Das Herz des Drachen

Das Herz des Drachen

Titel: Das Herz des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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den Magen. Der Blutsauger fiel rückwärts und Samuel war gezwungen, die Machete loszulassen.
    Knurrend setzte die Kreatur – die Klinge immer noch in seinem Unterarm – zum Sprung an, aber Samuel bewegte sich schnell. Er benutzte erneut einen Pfeil als Speer und stach den Angreifer in den Bauch.
    Dann schlug er dem Monster den Ellbogen ins Gesicht – was seinem Arm mindestens genauso wehtat wie dem Glaskinn des Vampirs. Er griff nach dem Heft der Machete und riss sie mit roher Gewalt aus dem Fleisch des Vampirs. Er spürte das heiße Spritzen von Wundsekret auf seinem Gesicht.
    Ein paar Sekunden lang schlug der Vampir wild um sich, aber das Leichenblut auf der Pfeilspitze machte ihn schnell unschädlich. Samuel enthauptete ihn.
    Während er sein Gesicht mit dem Ärmel abwischte, sah Samuel sich um, weil er sehen wollte, wie die Frauen sich schlugen …
    Als die fünf Vampire auf der Veranda erschienen waren, hatte er gesehen, dass Deanna den Benzinkanister fallen gelassen hatte. Als er mit einem scharfen Klirren auf dem Asphalt aufschlug, hatte sie bereits nach der Scheide gegriffen und das schottische Zweihandschwert von Samuels Großvater herausgezogen. Während sie besser mit dem Schwert umgehen konnte, war Samuel ein sichererer Bogenschütze und hatte ihr die Waffe für diesen nächtlichen Jagdausflug überlassen.
    Die Herkunft des Claidhem-More war ein viel diskutiertes Thema in der Familie Campbell. Das war teilweise Großvater Campbell zuzuschreiben. Er erzählte jedes Mal eine andere Geschichte, wenn man ihn nach dem Schwert mit dem Heft aus Korbweide fragte. Manchmal kam es von einem Mitglied des Clans, das mit Bonnie Prince Charlie gekämpft hatte. Dann wieder war es das Schwert von William Wallace – eine hübsche Geschichte, weil Claymore-Schwerter mit Korbheften im vierzehnten Jahrhundert noch nicht einmal existiert hatten. Einmal hatte Opa Campbell sogar behauptet, dass er damit den Stein von Scone gestohlen hatte.
    Eigentlich versuchte Großvater Campbell das Schwert mit fast jedem signifikanten Ereignis der schottischen Geschichte in Verbindung zu bringen.
    Die einzige Geschichte, die Samuel tatsächlich glaubte, war die, die sein Großvater ihm auf dem Sterbebett erzählt hatte. Als er es ihm vermachte.
    Zu dieser Zeit wusste Samuel bereits darüber Bescheid, dass es schreckliche Dinge gab, die sich nachts ereigneten. Ein Geist hatte seinem besten Freund buchstäblich das Gehirn ausgesaugt und er hatte ihn gerade so töten können.
    Irgendwie wusste Großvater Campbell alles über Monster. Er lag in seinem Himmelbett und starrte den jungen Samuel so bedeutungsvoll aus seinen wässrigen Augen an, wie er nur konnte, während der Krebs in seinem Magen wütete und ihn in ständige Hustenanfälle ausbrechen ließ. Er erzählte ihm vom Claidhem-More und wie das Schwert seit dem 18. Jahrhundert eingesetzt wurde, um so viele bösartige Kreaturen zu töten, wie es nur ging.
    „Und jetzt“, hatte der Großvater zwischen seinen Hustenanfällen zu Samuel gesagt, „möchte ich, dass du deine eigenen Monster damit erschlägst.“
    * * *
    Deanna zog das Schwert gerade noch rechtzeitig, bevor zwei Vampire sie angriffen – einer von vorne und der andere von hinten. Sie riss das Schwert hoch und stach den Ersten in den Brustkorb. Heißes Blut spritzte in alle Richtungen und die Kreatur knurrte sie an.
    Sie schlug dem anderen den Ellbogen ins Gesicht – eine Verlegenheitslösung. Sie umfasste den Korbgriff des Claymore-Schwertes noch fester, zog es aus der Brust des ersten Vampirs und nutzte den Schwung, um sich auf den zu stürzen, der hinter ihr taumelte.
    Das Schwert schnitt in den Arm des Vampirs und mehr Blut spritzte.
    Der erste Vampir – von der ihm zugefügten Stichwunde völlig ungerührt – zog sie an den Haaren. Während ihre Haarwurzeln an der Kopfhaut rissen, versuchte Deanna, das Wesen abzuschütteln und gleichzeitig ein Auge auf den zweiten Vampir zu haben, der taumelnd seinen verletzten Arm umklammerte.
    Vorhersehbarerweise stürzte sich der Erste direkt auf ihren Hals. Trotzdem erntete er nur einen Mund voller Leinen, denn er hatte sich von ihrem dicken, fleischfarbenen Halstuch täuschen lassen. Aber sie wusste, dass ihn das nur für Sekunden abhalten würde – sobald er sich von der Überraschung erholt hatte, würde er versuchen, ihre Halsschlagader zu zerfetzen.
    Aber eine Sekunde war alles, was Deanna brauchte.
    Sie holte mit eingeübter Leichtigkeit aus und schwang das Schwert in

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