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Das Herz des Drachen

Das Herz des Drachen

Titel: Das Herz des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keith R. A. DeCandido
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nicht erkennen. Er wusste aber, dass seine Frau Deanna hinterm Steuer saß.
    Samuel griff nach unten und nahm einen Pfeil. Er würde seine Deckung aufgeben müssen, um zu zielen – wenn er nicht aufrecht stand, würde er keine gute Schusslinie haben. Und mit Mary direkt daneben wollte er nichts riskieren. Also stand er auf, legte den Pfeil ein und spannte die Sehne.
    Der Pfeil flog ab und traf den Vampir direkt in den Rücken, durchschlug seine blaue Jacke und bohrte sich in sein Rückgrat.
    Der Vampir zuckte etwas, als er den Aufprall spürte.
    „Autsch“, sagte er ruhig und drehte sich stirnrunzelnd um, um zu sehen, woher der Pfeil kam.
    Dann lachte er.
    „Ah, ich verstehe.“ Er klatschte. „Glückwunsch zu Ihrer ausgezeichneten Treffsicherheit, Sir, aber Sie haben einen entscheidenden Fehler gemacht.“
    Samuel blickte finster drein. „Das glaube ich nicht.“
    „Haben Sie wirklich gedacht, dass mich das verletzen würde?“, sagte er grinsend.
    „Nur das? Nein.“
    Plötzlich taumelte die Kreatur.
    „Was …?“
    „Aber bevor ich hergekommen bin“, sagte Samuel, „habe ich die Pfeilspitze in das Blut eines Toten getaucht.“
    Fauchend fiel der Vampir zu Boden und rollte auf dem Rasen vor dem Haus hin und her. Leichenblut war so etwas wie Gift für seine Art. Mary ging zur Seite und suchte sich einen sicheren Aussichtspunkt.
    Samuel bückte sich nach seiner Machete.
    Er hörte die Tür des Pick-ups zuschlagen und entdeckte Deanna, die mit einem Benzinkanister auf das Haus zukam. Im blassen Licht des Halbmonds sah es aus, als wäre ihr ein Schwanz gewachsen, aber das war lediglich die Scheide von Samuels Claymore-Schwert, die an ihrer Hüfte baumelte. Nachdem Samuel dem Blutsauger den Kopf abgeschlagen hatte, würden sie den Körper verbrennen.
    Plötzlich flog die Haustür auf. Metall krachte gegen eine Holzwand und hallte durch die Nacht. Samuel blickte zum Haus und erkannte fünf Gestalten auf der Veranda, die allesamt nicht sehr glücklich aussahen.
    Alle fünf hatten gut sichtbare, spitze Schneidezähne.
    „Ach, zur Hölle, es ist ein Nest! “, rief er und griff erneut nach Pfeil und Bogen. Bevor er überhaupt den Pfeil anlegen konnte, riss ihm einer der Vampire den Bogen aus der Hand.
    „Das sehe ich anders, Fleisch“, knurrte er.
    Der Pfeil war immer noch in Samuels Hand, also rammte er ihn dem Vampir in den Leib.
    Er griff sich den Bogen von der jetzt betäubten Kreatur, nahm den Köcher und schlang ihn über die Schulter. Dann riss er einen weiteren Pfeil heraus und verschaffte sich einen kurzen Überblick über die Situation.
    Zwei Vampire griffen Mary an, die anderen beiden Deanna. Beide Frauen wehrten sich und beide waren für Samuels Geschmack zu dicht an ihren Angreifern, um einen Schuss zu riskieren.
    Er griff nach seiner Machete und rammte sie dem, dem er in den Bauch gestochen hatte, in den Hals. Er hatte den Kopf nicht sauber abgeschnitten, aber zusammen mit der Lähmung durch das Leichenblut würde das die Kreatur am Boden halten. Sie könnten ihn später noch fertigmachen.
    Er mischte sich ins Kampfgetümmel und half Mary. Einer der Vampire griff nach seinem Arm und zog ihn an sich heran. Er konnte geronnenes Blut in seinem Atem riechen und schreckte zurück. Das gab dem Vampir die Gelegenheit, nach der er suchte.
    Der Vampir kam näher und biss ihm in den Hals.
    Der Knall eines Schusses hallte in Samuels Ohren wieder, nachdem Mary die. 22er, die sie sicherheitshalber immer bei sich trug, abgefeuert hatte. Die Kugel zerriss das Knie des Vampirs. Das würde ihn nicht umbringen, natürlich nicht – das Knie würde sogar sehr schnell heilen. Der Aufprall war aber stark genug, um das Monster ins Wanken zu bringen.
    Samuel nickte ihr kurz zu und wandte sich der zu Boden gegangenen Kreatur zu, während Mary sich zu der anderen umdrehte, die sie immer noch plagte.
    Der Vampir hatte sein Knie fest umklammert, das Blut sickerte aus der Wunde und befleckte seine Finger. Er sah zu Samuel hoch und knurrte ihn an.
    „Dafür wirst du langsam sterben, Glatzkopf.“
    Mit erstaunlicher Geschwindigkeit sprang das Wesen auf die Füße und schlug mit der rechten Faust nach Samuel. Instinktiv hatte der die Machete angehoben, um den Schlag abzuwehren. Die Klinge schnitt durch das Fleisch des Vampirs und schlug mit einem Übelkeit erregenden Schmatzen auf dem Knochen auf.
    Als der Vampir in einem verzweifelten Versuch, sich von der Machete frei zu machen, seinen Arm zurückriss, trat Samuel ihm in

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