Das Herz des Drachen
Abendessen für sich und die Jungs machen, als das Telefon klingelte. Er griff nach dem neuen, schnurlosen Hörer in der Wandhalterung und hielt ihn ans Ohr.
„Hallo?“
Zur Antwort klingelte das Telefon noch einmal.
Mit einem Seufzen hielt er das Telefon vors Gesicht und drückte die Sprechtaste.
„ Hallo?“
Es war John Winchester.
„Was zur Hölle versuchst du hier abzuziehen, Bobby?“
Jetzt blickte Bobby finster, wunderte sich, warum genau er diesen Blödsinn eigentlich mitmachte.
Stimmen aus dem Wohnzimmer drangen in die Küche.
„ Deeeean! Das ist mein Stift!“
„Dann hol dir doch einen anderen, Schlaumeier-Sammy.“
Er fuhr sich mit der anderen Hand durch das dicke Haar.
„Ich ziehe hier überhaupt nichts ab, John“, antwortete er und verkniff sich seine Wut, so gut es ging. „Was zur Hölle meinst du?“
„Du schickst mich hierher, das Schwert kommt mit der Post und ich stehe da und schwinge es herum wie ein Trottel. Das verdammte Ding funktioniert nicht.“
Bobby begann, sich die Augen zu reiben, aber es waren rote Haarbüschel zwischen seinen Fingern. Er bekam eine Glatze und in diesen undankbaren Augenblicken gab er John dafür die Schuld.
„Sieh mal, warum gehst du nicht zu diesem Berkeley-Professor, der Bartow das Ding angedreht hat.“
Es gab eine lange Pause, bis er Johns Antwort hörte.
„Wie ist sein Name?“
„Marcus Wallace.“
Bobby ging ins Wohnzimmer. Dean stand auf Zehenspitzen und hielt seine linke Hand so hoch es ging in die Luft – mit Sams Stift in den Fingern.
Sam für seinen Teil sprang auf und ab und versuchte, den Stift seinem wesentlich größeren Bruder zu entreißen.
Kopfschüttelnd wühlte Bobby in den Papieren auf seinem Schreibtisch.
„Bleib dran – okay, hier ist es“, fügte er hinzu, als er den Brief aus Bartows Hinterlassenschaft herauszog. Er fand Wallace’ Durchwahl auf dem Berkeley-Campus und las sie vor.
„In Ordnung“, sagte John. Ich werde ihn anrufen, aber ich werde mir etwas ausdenken müssen. Entweder das oder ich ende auf dem Grill. Ich melde mich wieder, Bobby.“
Den Jungs geht es übrigens gut“, sagte Bobby schnell, bevor John auflegen konnte.
Dean senkte seinen Arm und wandte sich zu Bobby um.
„Ist das Dad?“
Sam nutzte die Gunst des Augenblicks und grapschte den Stift mit einem „Ha!“ aus der Hand seines Bruders. Dean bemerkte es kaum.
John hörte sich am anderen Ende der Leitung ungeduldig an. „Das habe ich mir schon gedacht, sonst hättest du ja etwas gesagt. Ich muss auflegen, die Kosten für ein Ferngespräch bringen mich sonst um.“
Dann legte er auf.
„Darf ich mit ihm sprechen?“, fragte Dean in bittendem Tonfall.
Während Bobby die Taste drückte, um die Verbindung zu beenden, ließ er die Hand an der Seite herunterbaumeln.
„Sorry, Dean. Er, äh – war gerade auf dem Sprung. Aber er hat mich gebeten, euch auszurichten, dass ihr artig sein und auf mich hören sollt. Und dass er euch lieb hat.“
Dean legte den Kopf zur Seite und schenkte Bobby einen Blick, der Bände sprach.
„Hat Dad das wirklich gesagt?“
„Natürlich hat er das. Und eines sag ich dir, Junge. Hör auf, deinem Bruder die Sachen wegzunehmen. Wenn du einen Stift brauchst, fragst du mich, okay?“
Dean nickte.
„Okay, ich habe meine Hausaufgaben sowieso schon fertig.“
„Wirklich?“
Im Gegensatz zu Bobby gab der Junge seine Lüge zu.
„Na ja, das meiste.“
„Das habe ich mir gedacht. Du machst sie fertig, bis ich das Abendessen auf den Tisch stelle, in Ordnung?“
„Okay.“
Dean setzte sich neben Sam auf die Couch. Sam hatte sich wieder an die Hausaufgaben gesetzt, an denen er gearbeitet hatte, bevor Dean ihm den Stift geklaut hatte.
Dean blickte Bobby an.
„Kann ich einen Stift haben?“
Bobby grinste.
„Klar.“ Er öffnete eine Schublade und fischte einen Kugelschreiber heraus. Er hatte ihn aus einem der Hotels, in dem sie während der Jagd abgestiegen waren.
Er gab ihn Dean und ging wieder in die Küche.
„Der schreibt nicht!“, hörte er den Zehnjährigen sagen. „Der Stift nervt !“
Als er in den Kühlschrank schaute, um die Butter zum Braten herauszuholen, befand Bobby, dass die gesamte Winchester-Familie schuld daran war, dass ihm die Haare ausfielen.
John hatte sich vorgestellt, das Büro des Professors sei ein großer Raum mit einem hölzernen Schreibtisch, einem Ledersessel und Wänden, die vollständig mit Bücherregalen bedeckt waren.
Als er auf dem Campus der University
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