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Das Herz Des Winters

Das Herz Des Winters

Titel: Das Herz Des Winters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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nicht unfreundlicher Stimme hinzu, »und vergiss nicht, deine Vorgesetzten werden nicht erfreut sein, wenn sie dich beim Herumstreunen im Palast erwischen, da du doch bei der Arbeit sein solltest.« Ihm klappte das Kinn herunter, als hätte sie seine Gedanken gelesen. Vielleicht dachte er tatsächlich, dass sie es getan hatte. Seine weit aufgerissenen Augen huschten zu ihrem Großen Schlangenring, und er quiekte auf und machte eine noch tiefere Verbeugung, bevor er davonstürmte.
    Wider Willen musste sie lächeln. Es war nur eine wilde Vermutung gewesen, aber er war zu jung, um irgendjemandes Spion zu sein, und zu nervös, um nicht etwas vorzuhaben, das er nicht durfte. Andererseits ... Ihr Lächeln verblasste. Andererseits war er gar nicht so viel jünger, als sie es war.

KAPITEL 8
    Das Meervolk und die Kusinen
    Es überraschte Elayne nicht, dass sie der Haushofmeisterin begegnete, bevor sie ihre Gemächer erreichte. Schließlich wollten sie beide zum selben Ort. Frau Harfor machte ihren Hofknicks und ging dann neben ihr her; unter dem Arm trug sie eine reich verzierte Ledermappe. Sie war mit Sicherheit so früh aufgestanden wie Elayne, wenn nicht sogar noch früher, aber ihr scharlachroter Wappenrock erschien frisch gebügelt, und der Weiße Löwe darauf war so sauber und hell wie frisch gefallener Schnee. Die Diener gingen schneller und putzten emsiger, wenn sie sie sahen. Reene Harfor war nicht grob, aber sie führte den Palast mit der gleichen strengen Disziplin, mit der Gareth Bryne die Garde befehligt hatte.
    »Ich fürchte, ich habe noch keinen Spion fangen können, meine Lady«, raunte sie in Erwiderung auf Elaynes Frage, damit die Antwort auch nur ihre Ohren erreichte, »aber ich glaube, ich habe ein Pärchen entdeckt. Eine Frau und ein Mann, die beide während der letzten Monate in der Herrschaft Eurer Mutter, der verstorbenen Königin, in den Dienst aufgenommen wurden. Sie verließen den Palast sofort, als sich die Nachricht verbreitete, dass ich jeden befrage. Sie haben nicht einmal lange genug gewartet, um etwas von ihren Besitztümern mitzunehmen, nicht mal einen Umhang. Ich würde sagen, das ist so gut wie ein Geständnis. Es sei denn, sie hätten befürchtet, bei einer anderen Missetat erwischt zu werden.« Sie zögerte. »Ich fürchte, es hat Diebstähle gegeben.«
    Elayne nickte nachdenklich. Während der letzten Monate der Herrschaft ihrer Mutter waren Naean und Elenia oft im Palast gewesen. Eine mehr als ausreichende Gelegenheit, Spione einzuschleusen. Die beiden waren im Palast gewesen, genau wie andere, die gegen Morgase Trakands Thronanspruch integriert, nach ihrer Inthronisierung ihre Amnestie akzeptiert und sie dann verraten hatten. Sie würde den Fehler ihrer Mutter nicht wiederholen. Oh, es musste eine Amnestie geben, wo auch immer das möglich war - alles andere hätte nur den Samen für einen Bürgerkrieg gepflanzt -, aber sie hatte sich vorgenommen, diejenigen, die ihre Vergebung akzeptierten, genau im Auge zu behalten. So wie eine Katze eine Ratte beobachtete, die behauptete, jedes Interesse am Kornspeicher aufgegeben zu haben. »Sie waren Spione«, sagte sie. »Und es gibt möglicherweise noch andere. Nicht nur für die Häuser. Auch die Schwestern im Silbernen Schwan haben möglicherweise Augen-und-Ohren im Palast untergebracht.«
    »Ich werde weiterhin nach ihnen Ausschau halten, meine Lady«, erwiderte Reene und neigte den Kopf ein wenig. Ihr Ton war auf perfekte Weise respektvoll; sie hob nicht einmal andeutungsweise eine Braue, aber Elayne fragte sich erneut, ob sie wohl ihrer Großmutter das Stricken beibringen wollte. Wenn doch Birgitte nur die Dinge so regeln könnte, wie es Frau Harfor tat.
    »Es ist gut, dass Ihr früher zurückgekommen seid«, fuhr die pummelige Frau fort. »Ich fürchte, Euch steht ein arbeitsreicher Nachmittag bevor. Als Erstes will Meister Norry mit Euch sprechen. In einer dringenden Angelegenheit, sagt er.« Ihre Lippen wurden einen Augenblick lang zu einem schmalen Strich. Sie wollte immer wissen, warum Leute zu Elayne vorgelassen werden wollten, damit sie die Spreu vom Weizen trennen konnte, statt ihre Herrin darunter zu begraben, aber der Erste Sekretär hielt es nie für nötig, ihr gegenüber auch nur eine Andeutung über sein Anliegen zu machen. Genauso wenig wie sie ihn über die ihren informierte. Beide wachten eifersüchtig über ihre Lehen. Mit einem Kopfschütteln verbannte Elayne Halwin Norry aus ihren Gedanken.
    »Danach ist eine

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