Das Hotel (German Edition)
einmaligen Verlust ab.»
«Wie Sie meinen.» Schulterzuckend griffen sie nach Lous Gepäck und marschierten Richtung Tür. «Einen schönen Abend noch!», sagten sie in Richtung der drei neugierigen Gesichter, die ihren Abgang verfolgten. Und weg waren sie.
Kaum war die Tür hinter ihnen zugefallen, platzte Mascha schon mit der Frage heraus: «Hast du da oben noch etwas aus ihnen herausbekommen? Was hat er denn ausgefressen?»
«Nichts Besonderes», antwortet Veronika leichthin. «Zechprellerei und ein bisschen Anlagebetrug.»
Hinrichsen sagte nichts, aber Godunow schnaufte erheitert und meinte: «Sieh an, sieh an, der kleine italienische Conte war also gar kein Conte, was?»
«Leider nein.» Veronika fixierte Hinrichsen scharf. «Du hattest schon so einen Verdacht, nicht wahr?»
«Man kann nicht so lange im Geschäft sein und einen Betrüger nicht riechen», erklärte Hinrichsen. «Aber ich muss ihm zugestehen, dass er seine Rolle nahezu perfekt gespielt hat. Vielleicht ein bisschen zu effekthascherisch.»
«Nun, jedenfalls ist es ja für uns noch recht glimpflich abgegangen», warf Veronika hastig ein und schaute Mascha warnend an. «Deswegen habe ich auch von einer Anzeige abgesehen. Das Aufsehen stünde in keinem Verhältnis zum angerichteten Schaden.»
Mascha verstand und nickte fast unmerklich. Ihre diversen Affären mit Lou waren Privatsache und sollten es auch bleiben.
«Außerdem habe ich eine wichtige Neuigkeit», fuhr Veronika etwas unsicher, wie sie es formulieren sollte, fort. «Herbert ist kein Buchhalter, sondern der Eigentümer der Sucasa-Hotels, und er hat mir ein Angebot unterbreitet.»
«Herbert …?» Mascha hob fragend die Brauen und musterte Hinrichsen plötzlich überaus interessiert.
«Veronika und ich kamen uns über gewisse Aspekte der Ornithologie näher», gestand Hinrichsen mit einer solchen Unschuldsmiene, dass Veronika sich fast an ihrem letzten Rest Champagner verschluckte. «Und wir entdeckten so viele Gemeinsamkeiten, dass wir entschieden haben, unsere Talente und Kräfte zu bündeln. Veronika wird einen neuen Zweig meiner Kette übernehmen. Ich hatte auch geplant, Ihnen eine leitende Stellung anzubieten», er lächelte Mascha an, und hob sein Glas, um ihr zuzutrinken, «doch das hat sich ja erübrigt. Alles Gute für Ihre Zukunft!»
«Danke, euch auch!» Mascha hob ihr Glas, trank es in einem Zug leer und stand auf. «Aber jetzt kommt endlich essen, sonst wird mein allerletztes Menü ein Desaster!»
Gehorsam folgten sie ihr alle zu Tisch, wobei Veronika unauffällig einen winzigen weißen Flaum von Hinrichsens Ärmelaufschlag zupfte. «Diese gewissen Aspekte der Ornithologie … Du hast die Feder doch noch nicht zurückgelegt gehabt, oder?», flüsterte sie.
Das stumme Versprechen in seinen Augen, als er sich ihr zuwandte und den Kopf schüttelte, jagte ihr einen freudigen Schauer der Erwartung über den Rücken.
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Einchecken und genießen
Die verwöhnte Veronika, die Russin Mascha und die kesse Jenny könnten unterschiedlicher nicht sein. Trotzdem beschließen die drei Frauen, gemeinsam eine Pension zu eröffnen: ein großer Erfolg – dank der charmanten und aufmerksamen Gastgeberinnen. Die bieten ihren zahlreichen Gästen ein ganz spezielles und sinnliches Verwöhnprogramm …
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Weitere Veröffentlichungen:
Fantasien in Samt und Seide
SIE sucht IHN
Asian Desire
Impressum
Rowohlt Digitalbuch, veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, Juli 2012
Copyright © 2009 by Rowohlt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt, jede Verwertung bedarf der Genehmigung des Verlages
Redaktion Gabi Banas
Umschlaggestaltung any.way, Cathrin Günther
(Foto: plainpicture/Stockwerk)
Schrift DejaVu Copyright © 2003 by Bitstream, Inc. All Rights Reserved. Bitstream Vera is a trademark of Bitstream, Inc.
Konvertierung Koch, Neff & Volckmar GmbH, KN digital – die digitale Verlagsauslieferung, Stuttgart
ISBN Buchausgabe 978 - 3 - 499 - 24932 - 7 (1. Auflage 2009)
ISBN Digitalbuch 978 - 3 - 644 - 46661 - 6
www.rowohlt-digitalbuch.de
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