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Das Jahr der Krisen

Das Jahr der Krisen

Titel: Das Jahr der Krisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Philip K. Dick
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Sie, vielleicht werden Sie irgendwann plötzlich total zusammenbrechen, in eine Million Stücke auseinanderfliegen, ohne Vorwarnung. Und ich werde jahrelang weiterhinken. Nie wirklich aufgeben, nie tatsächlich aufhören. Interessant.«
    »Für eine Person, die immer optimistisch war …«
    »Ich bin gealtert«, sagte Hadley knapp. »Das hat diese Erfahrung auf der Anders-Welt mit mir gemacht. Sehen Sie das meinem Gesicht nicht an?« Dann nickte er Darius Pethel ein auf Wiedersehen zu. »Bis morgen. Aufgeweckt und früh.«
    Als er die Tür schloß, sagte Pethel zu sich selbst: Ich hoffe, er kann noch Porter verkaufen. Wir werden darauf achten. Wenn nicht, ist er draußen. Endgültig. Soweit es mich betrifft, ist er nur auf Probezeit hier, und er hat Glück, daß er die bekommt.
    Es wird in nächster Zeit sicher deprimierend sein, mit ihm zu reden, sagte sich Pethel, als er in sein Bürohinterzimmer zurückkehrte.
    Diese Gehaltserhöhung wird ihn schließlich doch aufmuntern, entschied er. Warum auch nicht?
    Seine eigene geringe Neigung zu zweifeln, wurde durch diese rechtzeitige Erkenntnis gemildert. Oder … doch nicht? Tief unten, auf einer Ebene, mit der er keine Verbindung aufnehmen wollte, in einem Bereich seines Verstandes, der seine eigene verdammte Angelegenheit blieb, war er nicht so sicher.
     
    Die Füße auf die Armlehne des Sofas gelegt, sagte Phil Danville: »Es waren meine großartigen Reden, die es für Sie geschafft haben. Jim. Also – was ist meine Belohnung?« Er grinste. »Ich warte.« Er wartete. »Nun?«
    »Nichts auf der Erde könnte je genügend Belohnung für solch eine Vollendung sein«, sagte Jim Briskin abwesend.
    »Er hat seine Gedanken ganz woanders«, sagte Danville und sprach Dorothy Gill an. »Sehen Sie ihn sich an. Er ist nicht einmal glücklich. Er wird Sal Heims Party ruinieren, wenn wir hingehen. Vielleicht gehen wir besser nicht.«
    »Wir müssen gehen«, sagte Dorothy Gill.
    »Ich werde die Stimmung auf der Party nicht kaputtmachen«, versicherte Jim ihnen. Pflichtgemäß nahm er sich zusammen. Bis wir dort ankommen, werde ich darüber hinweg sein. Schließlich war dies der große Moment. Aber der große historische Augenblick hatte es doch tatsächlich bereits geschafft, davonzugleiten und zu verschwinden – er war zu flüchtig, zu sein in der Struktur alltäglicherer Realität verwoben. Und außerdem schienen die Probleme, die auf ihn warteten, alles andere zu erdrücken. Aber so mußte es eben sein.
    Die Zimmertür ging auf, und ein Pekkie trat ein. Er trug eine tragbare Version des TE-Linguistik-Gerätes. Bei seinem Anblick sprangen alle auf. Die drei Geheimdienstleute rissen ihre Waffen heraus, und einer von ihnen schrie: »Fallen lassen!«
    Die Leute im Zimmer streckten sich unbeholfen aus; ließen sich in grotesken, ungeschickten Haufen niederfallen, krochen würdelos davon – weg aus der voraussichtlichen Feuerlinie.
    »Hallo, Homo-sapiens-Freunde«, sagte der Pekkie mit Hilfe des Linguistik-Geräts. »Ich möchte insbesondere Ihnen danken, Mr. Briskin, daß Sie mir erlaubt haben, auf Ihrer Welt zu bleiben. Ich werde mich vollkommen innerhalb des Rahmens Ihrer Gesetzesvorschriften bewegen, glauben Sie mir. Und außerdem werde ich vielleicht später …«
    Die drei Geheimdienstleute steckten ihre Laserpistolen weg und kehrten langsam auf ihre unauffälligen Plätze in den Zimmerecken zurück.
    »Gütiger Himmel«, hauchte Dorothy Gill erleichtert, während sie sich unsicher erhob. »Es ist nur Bill Smith. Dieses Mal jedenfalls.« Seufzend sank sie wieder in ihren Sessel hinunter. »Wir sind noch für eine weitere kleine Weile sicher.«
    »Sie haben uns wirklich erschreckt«, sagte Jim Briskin zu dem Pekkie. Er merkte, daß er noch immer zitterte. »Ich erinnere mich nicht daran, daß ich etwas damit zu tun hatte, ihm zu erlauben hierzubleiben«, sagte er zu Tito Cravelli.
    »Er dankt Ihnen im voraus«, sagte Cravelli. »Sie werden so entscheiden, nachdem Sie Präsident geworden sind, oder vielmehr – das hofft er.«
    Phil Danville sagte: »Nehmen wir ihn mit auf die Party. Das müßte Sal Heim gefallen. Zu wissen, daß noch einer von ihnen hier ist, daß wir sie nicht ganz losgeworden sind und es wahrscheinlich auch nie werden.«
    »Es ist ein großes Glück, daß unsere beiden Völker …« begann der Pekkie, aber Tito unterbrach ihn.
    »Sparen Sie sich das. Der Wahlkampf ist vorbei.«
    »Wir ruhen uns aus«, fügte Danville hinzu. »Haben wir uns auch redlich

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