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Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1

Titel: Das Jesus Sakrileg - das Tagebuch der Maria Magdalena 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Gueler
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sagen musste.
    Und noch einem anderen Menschen hatte sie Lebewohl zu sagen. Ein Mensch, der ihr sehr viel gegeben hatte. Ein Mensch, dessen Reaktion sie nicht nur überraschte, sondern in ihr auch Bewunderung auslöste. Bewunderung, welche zu Respekt für ein Amt führte, welches sie lange sehr kritisch gesehen hatte.
    Viele Kinder in ihrer Nachbarschaft hielten sie für eine Hexe und hatten Angst vor ihr. Der alten Dame war es recht, da sie so ihre Ruhe vor dummen Fragen hatte.
    Dumme Fragen, das war es, was sie an den Menschen nicht mochte.
    Warum mussten sie immer alles in Schwarz oder Weiß sehen? Dinge, die jenseits der Norm, ihrer Moralvorstellungen lagen oder sich gar ihrer Gedankenwelt entzogen, wurden zum Teufelswerk und somit als nicht wünschenswert erklärt. Die Menschen hatten noch immer Angst, vor Dingen, die sie nicht klassifizieren konnten und das war seit Jahrtausenden so.
    Man lag richtig, wenn man in dieser alten Frau den wahren Inhalt des Wortes Kosmopolit sah, obwohl sie schon lange in Jerusalem wohnte.
    Denn ihr Herz war für die Freude und den Frieden offen. Ihr Herz hatte glücklicherweise nie gelernt, die Menschen vorschnell zu beurteilen.
    Welcher Globetrotter, welcher angeblich gebildete, weltoffene und womöglich nach den Gesetzen der Globalisierung lebende Mensch, konnte dies wirklich von sich behaupten?
    Diese Unvoreingenommenheit den Menschen gegenüber war vielleicht der Grund, warum sie damals von diesem einen Mann so sehr geliebt wurde. Eine Liebe, die die Wahrheit nie erreichen sollte. Weil diese Wahrheit nicht durch sich selbst geschrieben wurde, sondern von der Macht.
    Und ihre Liebe hatte genauso wenig der Macht gedient, wie er und sie.
    Kurz hielt sie inne beim Gedanken an ihn und schenkte sich selbst ein Lächeln, da sie sich ihm wieder sehr nahe fühlte. Sie vermisste ihn. Aber sie würde auch ihre Nichte vermissen, die da draußen im Schatten auf der Bank saß und ein Buch las.
    Wie sehr wünschte sich die alte Frau einen Mann an der Seite ihrer Nichte. Einen Mann, der es gut mit ihr meinte. Ein Mann, mit dem sie ihre Liebe ausleben und genießen konnte. Keine Liebe, wie sie ihr beschieden war.
    Aber dennoch hätte sie alles wieder genau so getan. Das war nun einmal die Macht der Liebe, der sich niemand entziehen konnte.
    Vielleicht hatte sie die Träume richtig gedeutet.
     

Kapitel 14
     
    Nick rann der Schweiß aus allen Poren seines Körpers.
    Jetzt nur keinen Fehler machen , s icher nur eine Nichtigkeit, dachte Nick um sich selbst Mut zu machen.
    Dass ein Araber einen anderen Araber nicht erschießen würde, darauf wollte er sich nicht verlassen. Außerdem, wer sagte ihm, dass beide auch wirklich Moslems waren und nicht einer von ihnen ein Jude?
    Zu seiner Verwunderung war ihm seit seiner Ankunft aufgefallen, dass viele Juden wie Araber aussahen.
    Sein Klischeebild des Juden mit Locken, Hut und der schwarzen Kleidung traf nur auf die wenigsten zu.
    Der Tankwart stand knapp einen Meter vor der Fahrertür, als Nick ihn ansprach.
    „Ja, bitte?“, versuchte er mit aller Höflichkeit und mit so wenig Nervosität wie möglich zu sagen, um bloß keinen Verdacht zu erwecken.
    „Sie haben Ihre Quittung vergessen“, sagte der Araber und wollte ihm das Stück Papier geben.
    „Die brauche ich nicht“, versuchte Nick das Gespräch zu beenden.
    „Nein, Sie sollten sie wirklich nehmen. Sie sind in einem fernen Land , d ort bewahrt man alle Rechnungen auf . Das kann sie vor manch böser Überraschung in der Heimat schützen“, sagte der Tankwart und hielt Nick die Quittung entgegen.
    Mit verschwitzten Händen nahm dieser die Quittung an.
    Dann ging alles sehr schnell. Nick konnte sehen, wie der Tankwart eine Pistole unter seinem Pulli herausholte und durch die Vordertür auf den Mit fahrer , der hinten saß zielte. Instinktiv warf sich Nick auf den Fahrerboden.
    Er konnte Schüsse hören und Scherben flogen haarscharf an seinem Kopf vorbei , d ann war alles um ihn herum nur noch schwarz.
     
    Nick erwachte in einem Zimmer, welches sehr einfach gehalten war.
    Der Tankwart trat ein.
    „Gut, dass Sie wieder zu sich gekommen sind. Hier trinken Sie, das wird ihnen gut tun“, sagte er und reichte Nick einen Tee.
    Nick nahm ihn an und trank.
    „Was ist geschehen?“, fragte er, da er die Orientierung verloren hatte und sich nach dem Schuss an nichts mehr erinner te .
    „Sie wurden entführt, das wissen Sie sicherlich noch “, sagte der Mann und Nick nickte.
    „Ja, ich wollte in

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