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Das Jesus Sakrileg, Teil 1: Thriller (German Edition)

Das Jesus Sakrileg, Teil 1: Thriller (German Edition)

Titel: Das Jesus Sakrileg, Teil 1: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
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und eine milde Brise wehte von Osten her.
    Der Garten war sehr bescheiden, circa sechzig Quadratmeter groß, wobei mehr als die Hälfte dem Gemüseanbau dienten.
    Nur Blumen trennten die Terrasse von dem Gemüse. Auf der Terrasse standen ein Tisch, drei Stühle und eine Sitzbank. Auf der Sitzbank saßen Esther und Rebecca, ihnen gegenüber hatte Nick auf dem Stuhl Platz genommen. Nick, der eigentlich Besuche dieser Art nicht wirklich mochte. Schon als Kind hatte er es immer gehasst, wenn er mit seinen Eltern irgendwelche Familienmitglieder oder Bekannte besuchte. Er konnte es sich nicht erklären, aber Esthers Gegenwart war ihm ganz und gar nicht unangenehm.
    Vielleicht lag es nicht an mir, dass ich immer Familienbesuche gehasst habe, dachte Nick ironisch.
    „Schön, nicht?“, sagte Esther.
    „Ja, ich glaube, ich habe noch nie einen so klaren Himmel gesehen. Beeindruckend“, antwortete Nick, der bemerkt hatte, dass Esther ihn beobachtete, als er staunend nach oben blickte.
    „So eine klare Sicht ist auch in Jerusalem selten. Ich schaue gerne in den Himmel, Nick. Er zeigt uns, wer wir sind.“
    „Wer wir sind?“
    „Ja. Ein kleiner Punkt aus dem Blickfeld einer der vielen kleinen Punkte dort oben.“
    Nick verstand, was sie meinte und nickte bewundernd. Das Leben konnte schon seltsam sein.
    Da reiste er tausende Kilometer weit, um einen Geschäftsabschluss unter Dach und Fach zu bringen, und dann geschahen Dinge , die ihm Angst einjagten, denen er machtlos ausgeliefert war und die ihm zeigten, wie wenig er vom Leben wusste. Sein Amerika hatte ihn vieles nicht gelehrt.
    Aber bei diesem Umstand blieb es nicht, nach all den Ängsten, Strapazen und Unsicherheiten nahm nun ein neues Gefühl Besitz von ihm. Ein Gefühl, welches er so nicht kannte.
    Zufriedenheit!
    So überraschend es nach all den Erlebnissen klingen mochte, so treffend war es. Dieses Wort traf am ehesten seinen jetzigen Gemütszustand.
    Er fühlte sich zufrieden und glücklich. Obwohl er in einem fremden Land und bei fremden Leuten war, hatte er sich selten so geborgen gefühlt.
    Eine Erklärung fand er nicht. Die Wahrheit war manchmal sehr verwirrend, wenn man sich ihr stellte.
    Sein Blick fiel auf Rebecca, die ihn eine ganz Weile beobachtet hatte, während er mit ihrer Tante sprach und sie dachte, er würde es nicht bemerken.
    Als sich ihre Blicke trafen, wandte Rebecca ihren Blick zur Seite, leicht verschüchtert und mit dem Ausdruck, erwischt worden zu sein.
    Nick schmunzelte.
    Die hereinkommende Nacht ließ Rebeccas natürliche Schönheit noch mehr in Erscheinung treten.
    Nick fürchtete, dass er seine Gefühle ihr gegenüber wohl nicht mehr würde unterdrücken können. Nicht, wenn die anderen Abende auch so wie heute sein würden.
    Sie hatte ihm gesagt, dass er nicht ihr Typ sei.
    Liebe konnte einem manchmal unüberwindbare Hindernisse in den Weg legen. Warum es dann einige dennoch versuchten, die Hürden zu überwinden, war seiner Logik unverständlich.
    War es die Liebe wert, Grenzen zu überwinden und sich mit angeblich Gegebenem nicht abzufinden?
    Die Liebe sagte: Ja!
    Das macht das Leben zu etwas Besonderem.
    Aber Nick versuchte, nicht weiter an die Liebe zu denken.
    Rebecca bemerkte seine leicht bedrückte Stimmung.
    „Sagen Sie, Esther, wie lange leben Sie schon hier?“, fragte Nick, um nicht weiter an Rebecca zu denken.
    „Sehr lange.“
    „Und haben Sie nie daran gedacht, hier auszuziehen?“
    „Wieso?“, fragte Esther trocken.
    „Verzeihen Sie, wenn ich indiskret geworden bin“, antwortete Nick und dachte, wieder etwas falsch gefragt zu haben.
    Esther schmunzelte.
    „Nein, schäme dich deiner Fragen nicht. Nur wer viel fragt, wird einmal weniger fragen. Dies ist meine Heimat, Nick. Es zerreißt mir jedes Mal das Herz, wenn ich sie verlassen muss. Ich bin alt und möchte auf dieser heiligen Erde beerdigt werden“, antwortete Esther und Nick spürte, dass viel Schmerz in dieser Stimme lag.
    „Sind Sie hier geboren?“
    „Nein und ja. Hier fand ich meine Bestimmung und seit je her gehöre ich hierher.“
    „Wenn Sie wüssten, wie oft ich meine Tante gebeten habe, woanders hinzugehen. Aber nein, sie will ja nicht. Da frage ich mich, wofür ich all das Geld verdiene“, warf Rebecca mit Ernst in der Stimme ein. „Spar du lieber dein Geld, Kindchen. Deiner Tante fehlt es an nichts. Du wirst es noch gebrauchen, wenn du erst einmal eine eigene Familie hast.“
    „Dafür fehlt mir aber der Mann“, antwortet Rebecca und

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