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Das Kapital (Gesamtausgabe)

Das Kapital (Gesamtausgabe)

Titel: Das Kapital (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Marx , Friedrich Engels
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dieses befähigt, die Arbeiter im Kampf um den Arbeitslohn praktisch von der Erde als ihrem <782> Wohnsitz auszuschließen. Ein Teil der Gesellschaft verlangt hier von den andern einen Tribut für das Recht, die Erde bewohnen zu dürfen, wie überhaupt im Grundeigentum das Recht der Eigentümer eingeschlossen ist, den Erdkörper, die Eingeweide der Erde, die Luft und damit die Erhaltung und Entwicklung des Lebens zu exploitieren. Nicht nur das Steigen der Bevölkerung, und damit das wachsende Bedürfnis der Behausung, sondern auch die Entwicklung des fixen Kapitals, das sich entweder der Erde einverleibt oder Wurzeln in ihr schlägt, auf ihr ruht, wie alle industriellen Gebäude, Eisenbahnen, Warenhäuser, Fabrikgebäude, Docks usw., steigert die Baurente notwendig. Eine Verwechslung zwischen der Hausmiete, soweit sie Zins und Amortisation des im Haus angelegten Kapitals, und der Rente für den bloßen Boden, ist hier selbst bei Careyschem gutem Willen nicht möglich, namentlich wenn, wie in England, der Grundeigentümer und der Bauspekulant ganz verschiedne Personen sind. Es kommen hier zwei Elemente in Betracht: auf der einen Seite die Exploitation der Erde zum Zweck der Reproduktion oder Extraktion, auf der andern der Raum, der als ein Element aller Produktion und alles menschlichen Wirkens erheischt ist. Und nach beiden Seiten hin verlangt das Grundeigentum seinen Tribut. Die Nachfrage für Bauterrain hebt den Wert des Bodens als Raum und Grundlage, während dadurch zugleich die Nachfrage nach Elementen des Erdkörpers wächst, die als Baumaterial dienen.
    Wie in rasch fortschreitenden Städten, besonders wo das Bauen wie in London fabrikmäßig betrieben wird, die Bodenrente, nicht das Haus den eigentlichen Grundgegenstand der Bauspekulation bildet, davon haben wir ein Beispiel gegeben Buch II, Kap. XII, S. 215, 216 , in den Aussagen eines großen Londoner Bauspekulanten, Edward Capps, vor dem Bankausschuß von 1857. Er sagt dort Nr. 5435:
    "Ich glaube, ein Mann, der in der Welt vorankommen will, kann kaum erwarten voranzukommen durch Einhaltung eines soliden Geschäfts (fair trade) ... er muß notwendig außerdem auf Spekulation bauen, und das auf großem Maßstab; denn der Unternehmer macht sehr wenig Profit aus den Gebäuden selbst, er macht seinen <783> Hauptprofit aus den gesteigerten Grundrenten. Er übernimmt meinetwegen ein Stück Land und gibt jährlich 300 Pfd.St. dafür; wenn er nach einem sorgfältigen Bauplan die richtige Klasse von Häusern darauf errichtet, kann es ihm gelingen, 400 oder 440 Pfd.St. jährlich daraus zu machen, und sein Profit würde viel mehr in der vermehrten Grundrente von 100 oder 150 Pfd.St. jährlich bestehn als in dem Profit aus den Gebäuden, den er in vielen Fällen überhaupt kaum in Betracht zieht."
    Wobei nicht zu vergessen ist, daß nach Ablauf des Mietkontrakts von meistens 99 Jahren der Boden mit allen darauf befindlichen Gebäuden und mit der inzwischen meist auf mehr als das Doppelte und Dreifache gesteigerten Grundrente von dem Bauspekulanten oder seinem Rechtsnachfolger wieder an den ursprünglichen letzten Grundeigentümer zurückfällt.
    Die eigentliche Bergwerksrente ist bestimmt ganz wie die Ackerbaurente.
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    DAS KAPITAL
    "Es gibt einige Bergwerke, deren Produkt kaum hinreicht, die Arbeit zu bezahlen und das darin angelegte Kapital samt dem gewöhnlichen Profit zu ersetzen. Sie werfen dem Unternehmer einigen Profit ab, aber keine Rente für den Grundeigentümer. Sie können mit Vorteil nur vom Grundeigentümer bearbeitet werden, der als sein eigner Unternehmer den gewöhnlichen Profit aus seinem angelegten Kapital macht. Viele Kohlengruben in Schottland werden in dieser Art betrieben und können in keiner andern Art betrieben werden.
    Der Grundeigentümer erlaubt niemand anders, sie ohne Rentezahlung zu betreiben, aber niemand kann Rente dafür zahlen." (A. Smith, Book I, chap. XI, 2.)
    Man muß unterscheiden, ob die Rente aus einem Monopolpreis fließt, weil ein von ihr unabhängiger Monopolpreis der Produkte oder des Bodens selbst existiert, oder ob die Produkte zu einem Monopolpreis verkauft werden, weil eine Rente existiert. Wenn wir von Monopolpreis sprechen, so meinen wir überhaupt einen Preis, der nur durch die Kauflust und Zahlungsfähigkeit der Käufer bestimmt ist, unabhängig von dem durch den allgemeinen Produktionspreis wie von dem durch den Wert der Produkte bestimmten Preis. Ein Weinberg, der Wein von ganz

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