Das Kapital (Gesamtausgabe)
wird, unter sonst gleichbleibenden Umständen, der tägliche Verzehr von Baumwolle, Maschinerie usw. um 1 1/2 Stunden abnehmen. Ihr gewinnt also grade so viel, als ihr verliert. Eure Arbeiter werden in Zukunft 1 1/2 Stunden weniger für Reproduktion oder Ersatz des vorgeschoßnen Kapitalwerts vergeuden. Glaubte er ihnen nicht aufs Wort, sondern hielt als Sachverständiger eine Analyse für nötig, so mußte er vor allem, in einer Frage, die sich ausschließlich um das Verhältnis des Reingewinns zur Größe des Arbeitstags dreht, die Herren Fabrikanten ersuchen, Maschinerie und Fabrikgebäude, Rohmaterial und Arbeit nicht kunterbunt durcheinanderzuwirren, sondern gefälligst das in Fabrikgebäude, Maschinerie, Rohmaterial usw. enthaltne konstante Kapital auf die eine, das in Arbeitslohn vorgeschoßne Kapital auf die andre Seite zu stellen. Ergab sich dann etwa, daß nach der Fabri-kantenrechnung der Arbeiter in 2/2 Arbeitsstunden, oder in einer Stunde, den Arbeitslohn reproduziert oder ersetzt, so hatte der Analytiker fortzufahren:
Nach eurer Angabe produziert der Arbeiter in der vorletzten Stunde seinen Arbeitslohn und in der letzten euren Mehrwert oder den Reingewinn. Da er in gleichen Zeiträumen gleiche Werte produziert, hat das Produkt der vorletzten Stunde denselben Wert wie das der letzten. Er produziert ferner nur Wert, soweit er Arbeit verausgabt, und das Quantum
Zusatz zur Note 32. Seniors Darstellung ist konfus, ganz abgesehn von der Falschheit ihres Inhalts.
Was er eigentlich sagen wollte, war dies: Der Fabrikant beschäftigt die Arbeiter täglich 11 1/2 oder 23/2 Stunden. Wie der einzelne Arbeitstag, so besteht die Jahresarbeit aus 11 1/2 oder 23/2 Stunden (multipliziert mit der Anzahl der Arbeitstage während des Jahrs). Dies vorausgesetzt, produzieren die 23/2 Arbeitsstunden das Jahresprodukt von 115000 Pfd. St.; 1/2 Arbeitsstunde produziert 1/23 x 115000 Pfd. St.; 20/2 Arbeitsstunden produzieren 20/23 x 115000 Pfd. St. = 100000 Pfd. St., d.h. sie ersetzen nur das vorgeschoßne Kapital. Bleiben 3/2 Arbeitsstunden, die 3/23 x 115000 Pfd. St. =
15000 produzieren, d.h. den Bruttogewinn. Von diesen 3/2 Arbeitsstunden produziert 1/2 Arbeitsstunde 1/23 x 115000 Pfd. St. = 5000 Pfd. St., d.h. sie produziert nur den Ersatz für den Verschleiß der Fabrik und der Maschinerie. Die letzten zwei halben Arbeitsstunden, d.h. die letzte Arbeitsstunde, produziert 2/23 x 115000 Pfd. St. = 10000 Pfd. St., d.h. den Nettoprofit. Im Text verwandelt Senior die letzten 2/23 des Prodkuts in Teile des Arbeitstags selbst.
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seiner Arbeit ist gemessen durch seine Arbeitszeit. Diese beträgt nach eurer Angabe 11 1/2 Sunden per Tag.
Einen Teil dieser 11 1/2 Stunden verbraucht er zur Produktion oder zum Ersatz seines Arbeitslohns, den andren zur Produktion eures Reingewinns. Weiter tut er nichts während des Arbeitstags. Da aber, nach Angabe, sein Lohn und der von ihm gelieferte Mehrwert gleich große Werte sind, produziert er offenbar seinen Arbeitslohn in 5 3/4 Stunden und euren Reingewinn in andren 5 3/4 Stunden. Da ferner der Wert des zwei-stündigen Garnprodukts gleich der Wertsumme seines Arbeitslohns plus eures Reingewinns ist, muß dieser Garnwert durch 11 1/2 Arbeitsstunden gemessen sein, das Produkt der vorlletzten Stunde durch 5 3/4 Arbeitsstunden, das der letzten ditto. Wir kommen jetzt zu einem häklichen Punkt. Also aufgepaßt! Die vorletzte Arbeitsstunde ist eine gewöhnliche Arbeitsstunde wie die erste. Ni plus, ni moins.[1*] Wie kann der Spinner daher in einer Arbeitsstunde einen Garnwert produzieren, der 5 3/4 Arbeitsstunden darstellt? Er verrichtet in der Tat kein solches Wunder. Was er in einer Arbeitsstunde an Gebrauchswert produziert, ist ein bestimmtes Quantum Garn. Der Wert dieses Garns ist gemessen durch 5 3/4 Arbeitsstunden, wovon 4 3/4
ohne sein Zutun in den Stündlich verzehrten Produktionsmitteln stecken, in Baumwolle, Maschinerie usw., 133
DAS KAPITAL
4/4 oder eine Stunde von ihm selbst zugesetzt ist. Da also sein Arbeitslohn in 5 3/4 Stunden produziert wird und das Garnprodukt einer Spinnstunde ebenfalls 5 3/4 Arbeitsstunden enthält, ist es durchaus keine Hexe-rei, daß das Wertprodukt seiner 5 3/4 Spinnstunden gleich dem Produktenwert einer Spinnstunde. Ihr seid aber durchaus auf dem Holzweg, wenn ihr meint, er verliere ein einziges Zeitatom seines Arbeitstags mit der Reproduktion oder dem "Ersatz" der Werte von Baumwolle, Maschinerie usw. Dadurch, daß seine Arbeit aus Baumwolle und
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