Das kleine Namenlexikon
Köpfe saßen, die immer wieder nachwuchsen, wenn man sie abschlug
Hygieia , »Gesundheit« (vgl.
Hygiene
), von grch.
hygiaínein
, »gesund, nützlich sein«, Tochter des Heilgottes
Äskulap
, auch Beiname der Athene →
Äskulap
Hymir , »der Dämmrige«, zu isl.
hum
, »Dämmerung«, in der nordischen Sage ein hässlicher Frost- und Eisriese des nebelverhangenen fahlgrauen Eismeeres, dem der Bart zu Eiszapfen erstarrt war →
Mimir
Hyperion , »oben Wandelnder«, aus grch.
hypér
, »über«, und
ión
, »gehend« (zu
iénai
, »wandern, fahren«), ein Titan der griechischen Mythologie, Vater des Sonnengottes Helios (auch mit diesem gleichgesetzt), der Selene und der Eos
Hypnos , von grch.
hýpnos
, »Schlaf, Schläfrigkeit« (vgl.
Hypnose
), griechischer Gott des Schlafes, Sohn der Nyx (»Nacht«), Bruder des Thanatos (»Tod«) und Vater des Morpheus (»Traumbild«)
Ibn Rushd →
Averroës
Ibn Saud (auch
Sa‘ud
, 1880–1953), zu arab.
sa‘ida
, »glücklich«, 1902 Begründer des Königreichs Saudi-Arabien, dessen Infrastruktur, Schulwesen und Bewässerungsanlagen er mit den Gewinnen aus der Ölförderung ständig ausbaute
Ibn Sina →
Avicenna
Ibsen ,
Henrik
(1828–1906), »Jakobs Sohn« (aus
Ib
, einer skandin. Kurzform von
Jakob
, und der patronymischen Endung -
sen
), berühmter norwegischer Dichter, Verfasser national-historischer Werke und etlicher Gesellschaftsdramen
Ibykos , vielleicht zu grch.
íbis
, »Sumpfvogel«, oder zu
íbyx
, »Kranich«, griechischer Lyriker am Hof des Polykrates von Samos, bekannt durch Friedrich Schillers Ballade »Die Kraniche des Ibykus«
Idris , arab. »Gelehrter«, »Eiferer«, ein Enkel Adams und Sohn Seths, nach muslimischer Tradition der erste Mensch, der mit einer Feder schrieb; im Islam als Prophet verehrt (in der Bibel
Enos
, zu hebr.
’enosh
, »Mensch«)
Idun , aus anorw.
ið
, »wieder«, und
unna
, »Liebe«, nordgermanische Fruchtbarkeitsgöttin, Besitzerin der goldenen Äpfel, denen die Asen ihre ewige Jugend verdankten
Ignatius von Loyola (1491–1556), zu lat.
ignis
, »Feuer«, eigentlich
Iñigo López de Loyola
, aus
Enneco
(wgot.
enco
, »Ochsenhirt«),
López
(lat.
lupus
, »Wolf«) und dem Namen seines baskischen Adelssitzes; Gründer des Jesuitenordens (1539)
Ikarus , angeblich »Sohn des Mondes« (oder »Folgsamer«), Sohn des griechischen Kunsthandwerkers Dädalus am kretischen Königshof, von dem die beiden mit Hilfe künstlicher Flügel flohen; Ikarus kam jedoch der Sonne so nahe, dass das Wachs zwischen den Federn schmolz und er ins Meer stürzte →
Dädalus
Iliescu ,
Ion
(geb. 1930), aus
Ilie
, rumänisch für
Elias
(zu hebr.
Elija
, »Gott ist Jahwe«), und der patronymischen Endung -
escu
(»Sohn des«), nach dem Sturz Ceauşescus von 1990 bis 1996 Staatspräsident Rumäniens (rum.
Ion
, »John«)
Imhotep , ägypt. »der in Frieden kommt«, großer ägyptischer Architekt und Arzt, Erbauer der ersten Stufenpyramide und Vater der Mumifizierungskunst, für seine überragenden Leistungen zum Obersten Priester erhoben, später gar vergöttlicht
Inanna , von sum.
(n)in-an-na
, »Herrin des Himmels«, sumerische Göttin der Liebe und der Fruchtbarkeit sowie des Geschlechtslebens, Entsprechung der babylonischen Ischtar und der phönizischen Astarte
Indra , entweder von skr.
índra
, »Höchster«, »König«, oder aus skr.
índu
, »Regentropfen«, und
ra
, »besitzend«, arischer Kriegs- und Wettergott, dem in Indien bis heute große Verehrung entgegengebracht wird
Inka , ketsch. »Sohn der Sonne«, südamerikanische Herrscherdynastie, die in Cuzco residierte und 1533 unterging, als der letzte
Inka
Atahualpa vom spanischen Eroberer Pizarro hingerichtet wurde
Innozenz , von lat.
innocens
, »harmlos, unbescholten«, Wahlname zahlreicher, oft recht sittenloser Päpste, z. B.
Innozenz’ VIII
. (1484–1492), der immerhin stolzer Vater von sechzehn leiblichen Kindern war
Io , von grch.
ió
, »o weh!, ach!«, oder zur Wurzel
ió
-, zu
iénai
, »gehen«, mythische Geliebte des Zeus, der sie vor den Bosheiten seiner Gattin Hera schützte und nach Ägypten entkommen ließ, wo sie fortan als
Isis
verehrt wurde
Ionesco ,
Eugène
(1912–1994), aus
Ion
(rum.
Johannes
) und der patronymischen Endung -
escu
, »Sohn des«, französischer Dramatiker rumänischer Herkunft, ein Vertreter des absurden Theaters
Iphigenie , aus grch.
íphios
, »stark«, und
génos
, »Geschlecht«, in der griechischen Sage Tochter Klytaimnestras und
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