Das kleine Namenlexikon
Rufnamens
Prando
(zu ahd.
brand
, »Feuerschwert«), italienischer Dramatiker und Romanschriftsteller, der 1934 den Literaturnobelpreis erhielt
Pitt ,
William
, »der Ältere« (1708–1778), und sein Sohn
William
, »der Jüngere« (1759–1806), zu aengl.
pytt
, »Grube« (vgl.
Pütt
), britische Premierminister von 1756 bis 1761 bzw. von 1783 bis 1801 und erneut von 1804 bis 1806
Pius XII. (1939–1958), von lat.
pius
, »der Fromme«, römischer Papst, der wegen seiner Haltung während der nationalsozialistischen Judenverfolgung und seiner strikten Neutralität im Zweiten Weltkrieg bis heute umstritten ist →
Pacelli
Pizarro ,
Francisco
(1478–1541), »Grauer« (zu span.
pizarra
, »Schiefer«), brutaler spanischer Eroberer, der 1529 Statthalter und Generalkapitän von Peru wurde und 1535 die Inkametropole Cuzco durch das neu gegründete Lima ersetzte
Platon (427–347 v. Chr.), von grch.
platýs
, »weit«, »breitschultrig«, berühmter griechischer Philosoph aus einem der vornehmsten Athener Geschlechter, in dessen dialogförmigen Schriften meist sein Lehrer Sokrates das Wort führt →
Sokrates
Plautus (250–184 v. Chr.), von lat.
plautus
, »Plattfuß«, drastischer Beiname des römischen Lustspieldichters
Terentius Maccius
, von dessen zahlreichen Komödien zwanzig erhalten sind
Plinius , »der Ältere« (ca. 23–79 n. Chr.), eigentlich
Caius Plinius Secundus
(»der Zweite«), und sein Neffe
Caius Plinius Caecilius Secundus
(ca. 61–113), vielleicht zu grch.
plínthos
, »Ziegelstein«, berühmte römische Schriftsteller
Plutarch (ca. 50–125 n. Chr.), aus grch.
ploûtos
, »Reichtum«, und
árchein
, »herrschen«, griechischer Philosoph und Historiker, der außer gelehrten Studien Lebensbeschreibungen vieler berühmter Griechen und Römer verfasste
Pluton (lat.
Pluto
), von grch.
plouteîn
, »reich sein«, freundliche Bezeichnung des griechischen Unterweltgottes als Besitzer und Spender des Reichtums unter der Erde, vor allem der edlen Metalle →
Hades
Pocahontas (ca. 1595–1617), »kleiner Wildfang«, Kosename der amerikanischen Indianerprinzessin
Matoaka
, »kleine Schneefeder«, deren romantische Liebe zu John Smith, dem englischen Gründer Virginias, weltberühmt geworden ist
Podgorny ,
Nikolaj Viktorowitsch
(1903–1983), aus ukr.
pod
, »nahe bei«, und
górno
, »Schmelzofen«, ab 1965 sowjetisches Staatsoberhaupt ukrainischer Herkunft, 1977 von seinem Widersacher und Nachfolger Breschnew gestürzt
Poe ,
Edgar Allen
(1809–1849), zu aengl.
pō
, »Pfau«, amerikanischer romantischer Schriftsteller, dem es als Verfasser fantastischer, unheimlicher und makabrer Erzählungen gelang, die Kurzgeschichte zur Kunstform zu erheben
Pohl ,
Witta
(geb. 1937), eigentlich
Britta Breipohl
, aus nd.
brede
, »Sumpf« (vgl. den Städtenamen
Breda
), sowie mnd.
pūl
und
pōl
, »Teich« (vgl.
Pfuhl
), deutsche Filmschauspielerin (
Witt a
von wfries.
wiete
, »Gehölz«, zu ahd.
witu
, »Wald«)
Poincaré ,
Raymond
(1860–1934), zu frz.
poing
, »Faust«, und
carré
, »quadratisch«, französischer antideutscher Politiker, von 1913 bis 1920 Staatspräsident, zwischen 1912 und 1929 viermal Premier, mehrfach gleichzeitig Außenminister
Polanski ,
Raymond (Roman)
, Wohnstättenname zu poln.
polana
, »Lichtung, Wiese« (vgl.
Pole
, »Feldbewohner«), französischer Filmschauspieler und Regisseur polnischjüdischer Abstammung, 1933 als
Rajmund Liebling
in Paris geboren
Pollux , wohl angelehnt an lat.
pollucere
, »bewirten«, »als Opfer darbringen«, lateinischer Name des mythischen griechischen Faustkämpfers
Polydeukes
(aus grch.
polýs
, »viel«, und
deûkos
, »junger süßer Wein«), Zwillingsbruder Kastors
Polydeukes →
Dioskuren, Pollux
Polyhymnia , »die Gesangreiche«, aus grch.
polýs
, »viel, groß«, und
hýmnos
, »Gesang, Loblied« (vgl.
Hymne
), griechische Muse des Tanzes →
Erato, Euterpe, Kalliope, Klio, Melpomene, Terpsichore, Thalia, Urania
Polykrates (geb. um 580 v. Chr.), aus grch.
polýs
, »viel«, und
krátos
, »Macht«, habsüchtiger und unbeliebter Tyrann von Samos, der sich durch eine List nach Magnesia am Mäander locken ließ, wo er 522 ergriffen und gekreuzigt wurde
Polyphem , »Berüchtigter«, von grch.
polýphemos
, »viel besprochen«, mythischer Sohn des Poseidon, ein einäugiger, Menschen fressender Kyklop, den Odysseus blendete, um mit seinen Gefährten aus dessen Höhle zu entkommen
Pompadour ,
Madame de
(1721–1764), aus okzit.
pompador
,
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