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Zurück im etwas anderen Tunesien

Zurück im etwas anderen Tunesien

Titel: Zurück im etwas anderen Tunesien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Derouich
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Vorwort
    Drei Jahre ist es her, dass ich mein erstes Buch „Das etwas andere Tunesien“ geschrieben habe und ich bin immer noch überwältigt, dass es so gut ankommt, wenn ich über meine „ normalen “ Erlebnisse mit Land und Leuten in Tunesien berichte. Ich gebe eigentlich „nur“ weiter, was ich dort im normalen Alltagswahnsinn sehe, höre, fühle und erlebe. Aber dies alles mit Herz und Seele und natürlich oft mit dem bekannten Augenzwinkern.
    Leider hat es auch drei ganze Jahre gedauert, bis ich nun zu meiner Familie zurückkehren konnte, da ich vor allem durch gesundheitliche Probleme, vorher keine Möglichkeit dazu hatte. Man kann so viel planen, wie man will, aber das Leben geht eben seine eigenen Wege. Und wie wir seit diesem Jahr wissen, auch in Tunesien!
    In drei Jahren kann sich viel ändern, die Kinder werden Erwachsen, die Landschaft verändert sich und die Technik schreitet immer weiter voran, oder auch nicht …
    Das Rad der Zeit kann man nicht aufhalten, und gerade in diesem Jahr scheint es einen Turbo eingelegt zu haben. Der Esel hat nicht mehr nur Vorfahrt, er gibt jetzt sogar Vollgas!
    Mit der „überraschenden“ Jasmin Revolution im Januar hat sich so vieles geändert, was sich vorher kaum jemand vorstellen konnte.
    Anfangs habe ich lange überlegt, ob ich in diesem so aufregenden Jahr überhaupt nach Tunesien fahren soll. Viele Berichte haben mich irritiert und ich wusste nicht, wem oder was ich noch glauben sollte. Der eine sagte: „Kommt her, alles ist ruhig!“ Der Nächste warnte: „Bleibt weg, es ist zu gefährlich!“
    Für meinen Mann war jedoch von Beginn an klar, dass er nur nicht fahren würde, wenn ein Reiseverbot verhängt würde. Es ist ja schließlich seine Heimat, wo er hinfahren möchte. Er hat so Recht! Es ist unsere Heimat und die Sehnsucht nach meiner Familie war so groß, dass auch ich unbedingt fahren wollte. Wir haben uns voll auf die Aussagen der Familie verlassen, denen wir 100 Prozentvertrauen. Keine Sekunde habe ich bereut, auch wenn es mir manchmal ein kleines bisschen mulmig war.
    Aber einmal ganz, ganz ehrlich, wo soll man in der heutigen Zeit noch ohne Angst in Ruhe Urlaub machen? Terrorangst besteht inzwischen überall, nicht nur in arabischen Ländern. Selbst friedliche Länder wie Norwegen bleiben nicht mehr verschont. Und ist es kein Terror, dann sind es Naturgewalten, die einem bei der Urlaubsplanung einen Strich durch die Rechnung machen. Tsunami, Überflutungen, Schneechaos, Hitzewellen, man muss mit allem rechnen, auch mit Vulkanen die „EiaHeiJökeldökel“ oder wie auch immer heißen, und mit ein bisschen Asche den gesamten Flugverkehr lahm legen.
    Ebenfalls ist der Satz: „Dann bleiben wir zu Hause, da sind wir schließlich sicher!“ , nicht mehr aktuell. Wohnt man zufällig über einer U-Bahn, kann es passieren, dass einem die Erde unterm Popo wegrutscht, so makaber sich das auch anhört. Sicherlich gibt es hier und da größere Risiken, aber wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort ist, dann ist es eben so und ich glaube es gibt viele Länder, in denen es weitaus gefährlicher ist, als in Tunesien.
    Zu dem waren wir schon seit Monaten zu einer Hochzeit in der Familie eingeladen worden und die Tanten und Cousinen wären äußerst traurig gewesen, wenn wir schon wieder nicht hätten teilnehmen können. Auch wenn es unglaublich scheint, wir waren noch bei keiner dabei! Wäre ich nicht geflogen, dann hätte ich unendlich viel verpasst und könnte nun nicht von den vielen lustigen (manchmal auch nachdenklichen) Geschichten erzählen, die ich dieses Jahr erlebt habe.
    Daher lade ich nun jeden Leser wieder ein, mich auf meinem „Nicht-Erholungsurlaub“ bei meiner Familie zu begleiten. Machen Sie mit mir eine große arabische Hochzeits-Hopping-Tour, begleiten mich zu dem Muezzin vom Windrad und tauchen mit mir ein, in das „alltägliche“ Leben aus 1001 Nacht.
    Marhaba und Willkommen, „Zurück im etwas anderen Tunesien!“
    PS: Ich bin immer noch kein Autorenprofi und ich bitte eventuelle Rechtschreib- und Grammatikfehler mit einem kleinen Lächeln zu übersehen!

Karawane Richtung Süden
    Es ist Mitternacht und am Ende der Straße sehe ich noch die Rücklichter von unserem Auto funkeln, mit dem mein Mann gerade eben Richtung Süden aufgebrochen ist. Jedes Jahr sagen wir, dass beim nächsten Mal alles anders wird. Aber jedes Mal grüßt freundlich das Murmeltier und beschert uns Stress und Hektik, ehe die große Reise endlich losgehen

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