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Das Kommando

Das Kommando

Titel: Das Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Feuerkraft wichtiger war als Unauffälligkeit, waren die schallgedämpften MP-5- Maschinenpistolen auf der Belleau Wood geblieben. Der MG-Schütze des Trupps war mit einem M249 SAW ausgerüstet und der Scharfschütze mit einem schallgedämpften und für solche Sondereinsätze umgebauten langläufigen Gewehr. Die übrigen sechs vertrauten auf den Karabiner M-4, eine verkürzte Ausführung des altehrwürdigen Sturmgewehrs M-16, der sich dank seines kurzen Laufs und des abklappbaren Kolbens im dichten Dschungel weit besser handhaben ließ. Sollte es zu einem Feuergefecht kommen, würde das zwar sehr viel Lärm machen, doch war das für diesen speziellen Auftrag durchaus von Vorteil, denn es würde den Gegner erschrecken und verwirren. Damit dürfte es umso einfacher sein, die Sturmtruppen von den Hubschraubern abzusetzen.
    Es war vorgesehen, dass sich drei weitere SEAL- Trupps, insgesamt also vierundzwanzig Männer, aus den Hubschraubern abseilten, die Geiseln befreiten und das Lager säuberten. Danach würde man die Familie Andersen auf eine nahe gelegene Lichtung bringen, wo ein Hubschrauber sie abholen würde. Ein Trupp Marineinfanteristen hatte den Auftrag, diese Lichtung zu sichern. Für den Fall, dass man auf größeren Widerstand stieß als angenommen, hielten sich die Harrier - Kampfflugzeuge wie auch die Super-Cobra-Kampfhubschrauber zum schnellen Eingreifen bereit.
    Die Männer des vorgeschobenen Sicherungstrupps würden bis zum Ende der Rettungsoperation an Ort und Stelle bleiben, sich dann an den Strand zurückarbeiten und ebenso schnell verschwinden, wie sie gekommen waren. Ein einfacher Plan, der allerdings den Haken hatte, dass die Operation sozusagen im Hinterhof eines Verbündeten stattfand, der nicht daran beteiligt wurde. Ganz im Gegenteil hatte man es nicht einmal für nötig gehalten, die Filipinos über dieses Vorhaben zu informieren. Den Grund dafür, den ihnen niemand genannt hatte, konnten sich die SEALs leicht denken. Schon seit Monaten hatten die Streitkräfte der Philippinen zugesagt, die Familie Anderson zu befreien, ohne einen Finger zu rühren.
    Gerüchtweise verlautete, man dürfe den einstigen Verbündeten im Pazifik nicht mehr trauen, und so hatten die Vereinigten Staaten die Sache allein in die Hand genommen.
    Schon früh hatte Devolis gelernt, dass es ein Gebot der Klugheit war, allem aus dem Weg zu gehen, was mit Diplomatie und Politik zu tun hatte, da es der Erledigung einer militärischen Aufgabe nur im Wege stand. Dieses Vorgehen aber war für einen SEAL in keiner Weise wünschenswert. Ganz davon abgesehen, dass ein Offizier im Sondereinsatz Klarheit über seinen Auftrag haben musste, war er der Ansicht, dass sich mit solchen Dingen Leute beschäftigen sollten, die besser bezahlt wurden als er, Leute mit Universitätsdiplomen und hochtrabenden Titeln.
    Dennoch fragte er sich unwillkürlich, wie sich dieser Umstand auf seinen Auftrag auswirken würde. Immerhin hatte man gerüchtweise gehört, dass es in Washington hitzige Debatten gegeben habe, bevor die Rettungsoperation schließlich genehmigt worden war. Schweiß lief ihm von der linken Augenbraue auf die Wange. Er wischte sich mit dem Ärmel seines Tarnanzugs über Stirn und Gesicht. Insgeheim verwünschte er die Hitze. Wenn die einem schon hier draußen auf dem Wasser so zusetzte, konnte man sich ausmalen, wie entsetzlich heiß es im Dschungel sein würde.
    In Strandnähe verlangsamte das Schlauchboot seine Fahrt bis zum Stillstand. Zwischen Wasser und Dschungel lag ein lediglich etwa fünfzehn Meter breiter Sandstreifen. Jeder im Boot ließ aufmerksam den Blick über den Rand des Dschungels gleiten. Immerhin bestand die Gefahr, dass sie nicht allein waren. Selbst durch die Nachtsichtbrille war hinter dem leeren Strand im dichten Pflanzengewirr nicht viel zu erkennen. Bei einer solchen Operation war die Landung stets besonders schwierig, doch zumindest in dieser Nacht würden sie dabei kaum auf Widerstand stoßen – so jedenfalls hatte die Einschätzung der Geheimdienstleute gelautet.
    Am Strand lag ein großes, vom Wasser zerfressenes Stück Treibholz. Devolis gab Befehl, darauf zuzuhalten. Sofern es seine Lage seit der Satellitenaufnahme vom Vormittag nicht verändert hatte, war das ihre Landestelle. Unmittelbar rechts davon, knapp hundert Meter vom Strand entfernt, mündete ein seichter Wasserlauf ins Meer, durch den sie zum Lager der Terroristen waten wollten.
    Das Boot glitt steuerbords von ihrem Merkzeichen auf den

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