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Das leere Grab

Titel: Das leere Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Marx
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identifizierte. Er zielte abwechselnd auf J.J. und Justus.
    »Das ihr habt so gedacht, was? Wie habt ihr aufgekriegt die trampa in Boden?«
    »War ganz einfach«, antwortete Justus kühl. »Würden Sie uns jetzt bitte gehen lassen? Sie haben mit der ganzen Sache doch gar nichts zu tun.«
    »Aber wir«, sagte eine Stimme aus dem Nebenraum. Die Tür öffnete sich und Wendy und Richard Fletcher kamen herein. »Das wäre euch fast gelungen«, sagte Mrs Fletcher. »Wir haben allerdings andere Pläne mit euch.«
    »Wenn Sie uns umbringen wollen, hätten Sie das gestern schon tun können«, stellte Justus fest. »Was wollen Sie also von uns?«
    Sie trat näher heran. »In ein paar Stunden geht ein Flug von Canaima nach Caracas. Wir werden bei Sonnenaufgang aufbrechen, um rechtzeitig in Canaima zu sein. Und ihr werdet mitkommen.«
    »Mitkommen?«, fragte J.J. erstaunt. »Warum?«
    »Damit ihr uns nicht im Weg seid«, erwiderte Mr Fletcher. »Wir werden euch unterwegs aussetzen. Ihr werdet den ganzen Tag brauchen, um nach Canaima oder zurück nach Suerte zu gelangen. Bis dahin sind wir längst in den Vereinigten Staaten. Auf diese Weise sind wir euch los, ohne euch umbringen zu müssen.«
    »Das wird Ihnen nichts nützen«, sagte Justus. »Ihre Schmugglergeschäfte können Sie in Zukunft vergessen. Sie werden nie wieder nach Venezuela einreisen können und Ihr sauberer Freund Arturo wird seine Mine schließen können, wenn auffliegt, dass er die Diamanten illegal ins Ausland gebracht hat.«
    »Niemand kann beweisen«, mischte Arturo sich ein.
    Mrs Fletcher lächelte. »Da hat er recht. Suerte liegt so tief in der Provinz, dass kein Mensch sich die Mühe machen wird, einen kleinen Minenbesitzer zu überwachen. Hier in Venezuela ticken die Uhren etwas anders. Und was uns angeht: Wenn wir das nächste Mal hier sind, werden wir längst eine neue Identität haben. Und diesmal achten wir darauf, dass es keine Verwandten gibt, die uns in die Quere kommen können.«
    Justus schwieg. Er hatte keinen Trumpf mehr, den er ausspielen konnte. Wenn es den beiden gelang, Canaima zu erreichen, hatten sie gewonnen. Und Justus wusste nicht, wie er das verhindern sollte.
    Arturo bewachte den Ersten Detektiv und J.J. bis zum Morgengrauen, fesselte sie, gab den Fletchers ein kleines Paket mit der neuen Ware und verabschiedete sich. Das Ehepaar verfrachtete die beiden auf den Rücksitz des Geländewagens, stieg ein und fuhr los. Justus hatte gehofft, jemanden auf sie aufmerksam machen zu können. Doch die Diamantenstadt schlief noch und er traute sich nicht um Hilfe zu rufen, dennMrs Fletcher zielte noch immer mit einer Pistole auf ihn. Als sie Suerte verließen, war die letzte Chance vertan.
    Die Fahrt durch den Urwald verlief schweigend. Der Erste Detektiv zerbrach sich den Kopf darüber, wie er das Schmugglerpaar aufhalten konnte – ergebnislos. Hin und wieder warf er einen Blick zu J.J., doch der machte ein ebenso ratloses Gesicht. Diesmal konnten sie sich nicht einmal von den Fesseln befreien. Finster starrte er aus dem Fenster und sah die Bäume auf der holprigen Fahrt vorbeischaukeln.
    Plötzlich kam ihnen ein Wagen entgegen. Mr Fletcher fuhr ganz rechts, damit beide Autos aneinander vorbeifahren konnten. »Wir sind doch nicht ganz alleine unterwegs.«
    »Wir sind doch nicht ganz alleine unterwegs«, sagte Onkel Titus und wies auf das ihnen entgegenkommende Fahrzeug. »Zum Glück ist die Straße hier breit genug.«
    »Straße nennst du das?«, fragte Tante Mathilda, die neben ihm saß. »Ich hoffe, wir sind bald da. Ich kann dieses Geschaukel nicht mehr ertragen. Hoffentlich finden wir Justus in dem Dorf. Wie heißt es doch gleich?«
    »Suerte«, sagte Bob vom Rücksitz aus. Er gähnte. Seit gestern Abend waren sie unterwegs und hatten keinen Augenblick geschlafen. Er konnte die wunderschöne Landschaft um ihn herum gar nicht genießen, weil er viel zu müde war. Und der kleine Teil von ihm, der noch wach war, machte sich Sorgen um den Ersten Detektiv.
    Onkel Titus lenkte den Wagen an dem anderen Fahrzeug vorbei.
    »Hoffentlich ist er in dieser Pension«, fuhr Bob fort. »Sonst weiß ich nicht, wo wir …«
    »He!«, rief Peter plötzlich. »Ist das nicht ... Das war Justus!«
    »Was? Wo?« Bob war wieder hellwach.
    »In dem Auto! Justus saß auf der Rückbank! Ich bin ganz sicher!«
    »Titus, dreh um!«, rief Tante Mathilda. »Schnell!«
    Onkel Titus stoppte den Wagen und versuchte zu wenden. Doch der Weg war schon wieder so schmal

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