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Das Leuchten der schottischen Wälder

Das Leuchten der schottischen Wälder

Titel: Das Leuchten der schottischen Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Canetta
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zufrieden. „Der Mann hat Talent für Hunde, ich habe sie nie so fügsam erlebt. Schade, dass er uns verlässt, auch ich hätte noch viel von ihm lernen können.“
    Auch Amy hatte die Ankunft bemerkt. Mit Sandy an ihrer Seite kam sie nach draußen, um die Ärztin und den Ranger zu begrüßen. Sie spürte sofort die Veränderung, die zwischen Lena und Patrick eingetreten war, und als sie mit Lena für einen Augenblick allein war, fragte sie leise: „Soll ich das Schlafzimmer für zwei Personen herrichten?“
    „Ja, Amy, wir bitten darum.“
    Der Alltag ließ nicht lange auf sich warten. Lena hatte wieder ein Wartezimmer voller Patienten und Patrick einen Stall voller Alpakas, die gehegt und gepflegt werden wollten. Der Zehenschneider musste wieder bestellt werden, der Scherer wurde erwartet, und Bauern aus der Umgebung lieferten Heu und Stroh für den Winter, bis der Boden und die Tenne voller Futter waren. Die Tage waren arbeitsreich für Lena und Patrick, aber die Abende gehörten ihnen. Sie planten ihre kleine Hochzeit in der Kapelle, besprachen mit dem Pfarrer die Zeremonie und verschickten ein paar Einladungen an engste Freunde.

Kapitel 35
    Die Hochzeit von Lena Mackingtosh und Patrick McDoneral wurde nur im kleinen Kreis gefeiert. Die kaum verheilten Verletzungen Patricks und seine noch immer vorhandenen Augenprobleme ließen keine große Lust für ein rauschendes Fest aufkommen. Außerdem fühlten sich beide, Lena wie Patrick, noch fremd in Broadfield, und ihr Bekanntenkreis war sehr eingeschränkt. Aus Glasgow waren Daniel Finerfield und seine Freundin gekommen, Robert Marloff hatte es sich nicht nehmen lassen, dabei zu sein, Mr. Bruneel, der Vorsitzende vom Alpaka-Züchterverband kam, und der Earl war ohne seine Gattin angereist.
    Die wenigen anwesenden Dorfbewohner – die meisten waren um diese Jahreszeit zu Erntearbeiten im Land unterwegs –, bildeten ein kleines Spalier, und zwei Enkelkinder des Bürgermeisters streuten ein paar Astern auf den Weg vom Auto zum Altar. Lena trug ein schlichtes weißes Kostüm und der Ranger einen schwarzen Anzug. Ellen vom Pub ließ es sich nicht nehmen, das Hochzeitsessen für die Freundin zu servieren.
    Für Lena und Patrick bedeutete die Zeremonie mit allem Drum und Dran wenig. Sie war eigentlich nur eine Unterbrechung des Alltags, an den sie sich inzwischen gewöhnt hatten. Und eigentlich war Lena über diese Entwicklung ihres Lebens tief enttäuscht. Ihre Träume von romantischen Stunden mit Patrick, die Hochzeit als Höhepunkt der Liebe und als ein einmaliges Ereignis waren im Trott der Alltäglichkeit verschwunden. Auch das Erlebnis der ersten gemeinsamen Nacht hatte sich nicht wiederholt. Patrick war in seine menschenscheue Introvertiertheit zurückgekehrt, und Lena musste um jede gemeinsame Stunde kämpfen. Ich hätte es wissen müssen, dachte sie manchmal verzweifelt, ich hätte wissen müssen, dass ein Mann in seinem Alter sich nicht mehr ändert. Er ist die Einsamkeit gewöhnt, er liebt das Alleinsein, er braucht seine Distanziertheit – mich braucht er ganz bestimmt nicht.
    War die Alpakaherde in Stallnähe, gab es Mahlzeiten zu zweit, aber oft war Patrick tagelang mit den Tieren unterwegs, dann gab es nur per Handy Kurznachrichten und Informationen über das gegenseitige Ergehen.
    Lena hatte sich ihre Ehe anders vorgestellt, aber sie wusste nicht, wie sie die Situation ändern sollte. Sie wollte nicht um mehr Liebe und um mehr Gemeinsamkeiten betteln – auch sie hatte ihren Stolz und litt persönlich am meisten darunter.
    Lena hatte sich angewöhnt, am späten Nachmittag, wenn die Patienten versorgt waren und keine Hausbesuche anstanden, mit Sandy zu Colleen in das alte Cottage am Juniperwalk zu gehen. Die beiden Frauen verstanden sich gut, und Colleen spürte genau, dass Lena Hilfe und Unterstützung brauchte.
    „Schön, dass du da bist, komm herein, Claire hat einen großen Fortschritt gemacht, sie ist zum ersten Mal allein aufgestanden. Komm, schau es dir an.“
    Lena band wie immer Sandy vor der Hütte an einen Pfosten, denn sie wollte nicht, dass der große, lebhafte Hund das kleine Mädchen umwarf, und folgte der Freundin ins Haus. Claire hatte sich an einem Tischbein hochgezogen und strahlte die beiden Frauen an. Lena kniete neben sie und streichelte ihren kleinen Kopf. „Fein machst du das, mein Schatz. Und so groß bist du schon.“
    Dabei spürte sie ein leichtes Ziehen in ihrem Unterleib und richtete sich verwundert auf.
    „Was ist

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