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Das Leuchten der schottischen Wälder

Das Leuchten der schottischen Wälder

Titel: Das Leuchten der schottischen Wälder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christa Canetta
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los?“, wollte Colleen sofort wissen.
    „Ich habe keine Ahnung, irgend etwas zieht da in meinem Bauch.“
    Colleen lachte sie fröhlich an. „Ja, weißt du denn nicht, dass du ein Baby bekommst?“
    „Was?“
    „Ja, natürlich, das sieht man doch sofort.“
    „Na hör mal, ich bin Ärztin, ich muss doch wissen, was in meinem Körper passiert.“
    Colleen lachte laut. „Genau das ist es, was mich amüsiert. Da gibt es diese approbierten Herrschaften, und dann wissen sie nicht, was in ihnen vor sich geht. Du bekommst ein Kind, das wusste ich sofort, als ich dich nach deiner Reise wiedergesehen habe.“
    Lena starrte die Freundin sprachlos an. „Also weißt du, es gab nur eine einzige Nacht, und die liegt acht Wochen zurück.“
    „Dann wird es aber höchste Zeit, dass du merkst, dass du schwanger bist.“
    „Na ja, ein bisschen aufgefallen ist mir schon, dass ich keine Blutungen hatte, aber das habe ich auf die Aufregungen der letzten Wochen geschoben – und auch auf die Enttäuschung, dass Patrick sich so zurückzieht.“
    „Na, dann weißt du doch wenigstens den genauen Zeitpunkt. Nicht jede werdende Mutter kann das genau sagen.“
    Noch immer verblüfft, aber langsam vertraut mit dem Wissen, sah Lena die Freundin an. „Und woher weißt du das nun?“
    „Das sehe ich in deinen Augen, Lena. Eine werdende Mutter bekommt ganz andere Augen.“
    „So ein Unsinn.“
    „Nein, das ist kein Unsinn, wer sich da auskennt, weiß es sofort. Man hat einen ganz neuen Ausdruck; strahlend, selbstbewusst, siegessicher, ganz neu eben.“
    „Also weißt du, das glaube ich nun wirklich nicht.“ Lena konnte sich noch nicht über die Schwangerschaft freuen, zu viele Fragen wollten erst beantwortet werden.
    „Lass es, wenn du es nicht glauben kannst, ich weiß, was ich sehe.“
    „Und warum hast du es mir nicht gleich gesagt?“
    „Na hör mal, solche Intimitäten gehen doch nur die eigene Person an. Da kann man sich doch nicht einmischen. Lena, ich gratuliere dir, und nun geh nach Hause und sag es deinem Mann.“
    „Ich habe keine Ahnung, wie er mit dieser Neuigkeit umgehen wird.“
    „Hast du etwa Angst davor? Lena, ein Kind zerbricht Dämme und baut Brücken, du glaubst gar nicht, wozu so ein winziges Wesen fähig ist. Glaub mir, alles wird gut.“
    Lena, erschrocken und verblüfft über die Sicherheit, mit der die Heilerin über sie Bescheid wusste, verabschiedete sich und lief mit Sandy nach Hause. Die Freude an dieser Neuigkeit wuchs wirklich nur langsam.
    Lena wusste, dass Patrick an diesem Tag auf der Farm war. Die Sommerfohlen sollten verkauft werden, und er hatte mit einigen Züchtern Besichtigungen vereinbart.
    Lena war verunsichert. Die große Glückseligkeit wollte nicht eintreten, denn sie war besorgt und hatte sogar Angst vor Patricks Reaktion, wenn er von ihrer Schwangerschaft erfuhr. Wollte er überhaupt Kinder, mochte er sie? Oder störten sie seine Vereinsamung?
    Reiß dich zusammen, sagte sie sich immer wieder, reiß dich zusammen, freu dich. Ganz gleich wie Patrick reagiert, du bekommst ein Baby, ein wunderschönes kleines Baby, und das wird dein Leben in ganz neue Bahnen lenken. Hör auf zu grübeln, freu dich endlich, forderte sie sich immer wieder erneut auf, aber die Sorge vor der Reaktion des geliebten Mannes wurde nicht weniger.
    Zu Hause angekommen, bereitete sie das Abendessen mit besonderer Liebe zu, deckte den Tisch mit dem feinsten Geschirr und holte einen Strauß frischer Dahlien aus dem Garten.
    Aber Patrick ließ auf sich warten, und als er dann schließlich mit Verspätung kam, war das Essen vertrocknet, die Kerze heruntergebrannt, das Eis im Sektkübel geschmolzen, der Champagner warm und Lena auf dem Sofa eingeschlafen.
    Etwas verwundert besah Patrick die verlorene Pracht. Aber sie wusste doch, dass ich Kunden habe, dachte er. Und wozu überhaupt das Ganze? Die Preise für die Fohlen sind gefallen, das ist doch kein Grund zum Feiern, und Geburtstag haben wir auch nicht, überlegte er. Oder hatte Lena etwas zu Feiern? Gibt es Gedenktage an ihre Eltern oder eine gute Nachricht, die die Post gebracht hat?
    Nachdenklich setzte er sich auf seinen Platz am Tisch. Eine ruhige Zufriedenheit durchströmte ihn. Ich bin zu Hause, dachte er, und alles ist gut so, wie es ist. Lenas Ausgeglichenheit, ihr Verständnis, ihr Humor und ihre Zuverlässigkeit tun mir gut. Sie ist da, wenn ich sie brauche, und sie lässt mir meine Ruhe, wenn ich allein sein will. Was aber hat dieser festlich gedeckte

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