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Das Liebesspiel - Tripp, D: Liebesspiel

Das Liebesspiel - Tripp, D: Liebesspiel

Titel: Das Liebesspiel - Tripp, D: Liebesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn C Tripp
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kümmern kannst.«
    Huck spürte, dass sein Gesicht brannte. »Sie können mir vertrauen, Mr. P.«, murmelte er.
    Pritchard lachte. »Ich denke, solange wir beide wissen, dass ich das nicht kann, kommen wir klar. Ich brauche eine Stunde. Das Geld ist in der Schublade. Abgezählt.«
    Und so saß Huck einfach da, in der stummen kühlen Stille des Geschäfts, und friemelte hinter der Kasse an seinen Zehennägeln, als die Tür plötzlich aufging, die Glocke klingelte und Jane Weld hereinspaziert kam. Nur sie. Fast wäre Huck vom Hocker gefallen, er strich sich die Hände an der Hose ab, als sie hinten in den Laden ging. Sie nahm eine Dose Sardinen aus dem Regal, dann eine Dose Rote Bete, kam zur Kasse und legte die beiden Konserven ab, und Huck fühlte die Kälte und den Schweiß an seinem ganzen Körper, als wären es hundert Grad am Nordpol.
    Jane stand direkt gegenüber von ihm am Tresen, fünfzig Zentimeter entfernt, auf der anderen Seite der Welt.
    »Brauchst du sonst nichts, ich meine, noch irgendwas? Irgendwas anderes?«
    Er gab die Preise ein, tippte langsam. Drückte seine zitternden Finger auf die Tasten, die Zahlen drehten sich, tauchten im Sichtfenster auf.
    »Das macht dreiundvierzig Cent«, sagte er. Sie antwortete nicht, griff nicht nach ihrem Geld, schien ihn gar nicht gehört zu haben. Ihr Gesicht war leicht abgewandt, Richtung Fenster, sie schien die Spuren von getrocknetem Salz zu betrachten, das sich am Rand gesammelt hatte, wo das Glas auf das Holz stieß, und die hereinfallende Sonne traf auf ihren Nasenrücken, beleuchtete die Ebene ihrer Wange, und sie war derart gegenwärtig, so schön, real und präsent, dass Huck von dem Gefühl erfasst wurde, sie sei, obgleich sie direkt dort auf der anderen Seite der Kasse stand, zur selben Zeit an einem völlig anderen Ort, und der Körper des Mädchens, den er vor sich sah, sei eher ein Schatten, unwirklicher und substanzloser als der andere Teil von ihr, der fort war. Huck räusperte sich, vielleicht zu laut, denn sie schaute ihn an, ein überraschter Ausdruck in den Augen, ihren schönen Augen, das Gesicht ganz reglos, als hätte sie versehentlich die Tür dazu offen stehen lassen und er falle nun durch diese offene Tür in sie hinein.
    »Also, hm, noch irgendwas …?«, murmelte er.
    »Was?«
    »Brauchst du sonst noch was?«
    Sie sah ihn nur an. »Nein.«
    »Na gut. Alles klar.«
    »Was hast du noch mal gesagt, wie viel macht das?«, fragte sie. »Was hast du gesagt?«
    Er wollte antworten, öffnete den Mund, und ein sonderbar fader Laut huschte heraus, doch da war ihr Gesicht schon wieder verschlossen und sie war nur noch ein Mädchen, das auf der anderen Seite der Kasse stand. Sie sah auf die Zahlen im Sichtfenster, zählte das Geld ab, nahm ihre Sachen und ging hinaus in das Lodern einer auf den Kopf gestellten Welt.
    Huck starrte auf die Tür, sanft geschlossen im Rahmen hinter ihr, und da wusste er es. Er liebte sie. Wie er noch nie etwas Lebendiges geliebt hatte, wie es niemand anders konnte. Er wusste es. So wie er Tag von Nacht unterscheiden konnte.
    Er fühlte sich dumm. Beschämt. Jung. So unmöglich, sie zu lieben. So eine hässliche, dümmlich unmögliche Scham. Er senkte den Blick, so eisig dumm war es, da fiel sein Auge auf das Buch auf dem Tresen – das Buch aus der Bibliothek in der Plastikhülle – ihres –, sie hatte es immer bei sich, dieses Buch, und jetzt hatte sie es liegen lassen. Keine Sekunde dachte er nach, schnappte es, sprang über den Tresen und stürzte los. Er schoss aus der Tür, erblickte ihr aschblondes Haar, rief ihr nach und sie drehte sich um, überrascht, seine Fußspitze blieb an der Türschwelle hängen, er stolperte, flog nach vorn, taumelte, fing sich beinahe, verlor das Gleichgewicht und fiel hin. Seine Hände schrammten über den ausgebleichten Muschelsplitt, das Buch entglitt ihm, landete aufgeklappt auf dem Boden. Sie eilte zurück, hob es auf, sah ihn kurz an.
    »Nicht dein Tag heute«, sagte sie, ein kleines Lächeln, das ihn geradezu wahnsinnig machte, ihn in Stücke riss. »Alles in Ordnung?«, fragte sie.
    »Bin ganz geerdet«, sagte er. Er konnte sie nicht ansehen. Huck rappelte sich auf und schlich zurück ins Geschäft. Sein Zeh sah schlimm aus, der Nagel war angerissen, Huck rupfte ihn vollständig ab, dazu hatte er eine hässliche Schnittwunde an der Hand von so einer dämlichen Muschel. Er pulte den Splitt heraus. Aber sie schmerzte wie der Teufel, die Wunde, so tief und heftig, der Schmerz,

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