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Das Liebesspiel - Tripp, D: Liebesspiel

Das Liebesspiel - Tripp, D: Liebesspiel

Titel: Das Liebesspiel - Tripp, D: Liebesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn C Tripp
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spürt, wie der Schweiß auf seiner Haut trocknet.
    Er hört ein Klicken. Ein Geräusch hinter sich. Luce erstarrt, wirbelt mit der Flinte herum, sein Blick erfasst einen Jungen, ihren Jungen, den sie Huck nennen. Er ist zwischen den Bäumen rechts von ihm hervorgetreten, seine Augen sind unglaublich blass, vertraut, eine seltsame Mischung aus Klarheit und Angst in dem jungen Gesicht. Doch seine Hände sind leer, die Handflächen geöffnet, wie ein Angebot. Luce lässt das Gewehr sinken und im nächsten Moment fallen sie aus der Zeit, die Entfernung zwischen ihnen schrumpft zusammen, die Welt wirkt plötzlich verzerrt, einen Schlag zu schnell gedreht, zu nah, konfus. Er kann den Blick nicht vom Gesicht des Jungen abwenden, von ihrem Jungen und – erst dämmert es ihm, dann sieht er es – von seinem.
    Wie gelähmt starrt er das Kind an, der Moment verflüchtigt sich. Luce bemerkt den zweiten Jungen nicht. Er hätte ihn erkannt. Er hätte die funkelnde Entschlossenheit in Pard Islingtons Gesicht erkannt, der in die Luft neben seinem Kopf zielt.
    Er macht einen Schritt auf seinen Sohn zu.
    Ein betäubender Blitz. Hitze.
    Es ist ein seltsam verfehlter Schritt, fast ein Taumeln, der Boden scheint sich zu heben, scheint sich vor ihm aufzubäumen, die Entfernung zwischen ihnen soll nicht überwunden werden. Huck rührt sich nicht, er steht still, nur seine Hand mit den geöffneten Fingern greift schwach nach dem Mann, der auf ihn zufällt.
    Die Rehe verschwinden, fliehen tief in den Wald, ihre Hinterläufe schleudern trockenes Laub in den Schatten.

Feuer
    JANE
    23 . Juli 2004
    Spannend bis zur letzten Minute. Der Punktestand knapp. Ich bin noch vorn, aber nur um wenige Zähler …
    Keine Buchstaben mehr zu ziehen. Der Deckel leer. Ich habe die Flasche Ingwerlimonade daraufgestellt, damit der Wind ihn nicht fortträgt.
    Ada wartet darauf, dass ich etwas auslege. Ihre Augen ruhen in ihrer grünbraunen Stille, ruhen auf meinem Gesicht, Licht webt sich durch ihr Haar – dieses Schimmern –, wie kleine Diamantsplitter, Glasbruch, Salz, ein hingesprenkelter Kristall.
    »Los, Jane«, drängt sie. Sanft.
    Am Ende kann sich noch alles drehen. Obwohl man nicht damit rechnet. Nein. Tut man nie.
    Wir nähern uns dem Spielende auf unterschiedliche Weise, Ada und ich. Haben wir schon immer. Kommen jede auf ihre eigene Art zum Ende. Während ich meine Buchstaben aufspare, sie nur zögerlich auslege, einen, zwei auf einmal, den Wert jedes einzelnen bestmöglich nutze, versucht Ada immer, alles, was sie hat, auf einmal abzulegen, schnell fertig zu werden und so zu gewinnen.
    Meine Augen suchen das Brett ab.
    Ich setze Q-U an das offene A. Q-U-A. Durch, mittels, gemäß.
    Ada nickt. »Auf dem wolltest du nicht sitzen bleiben, was?« Sie lächelt. Ich zähle zwölf Punkte, während sie N und U in die untere rechte Ecke legt, sodass N-E-U bis in den letzten Winkel passt.
    Dafür erhält sie neun Punkte, sie rückt näher, Schritt für Schritt. Ich lege ein O und ein U an ein T , vier Punkte. Wir sind nur noch vier Punkte voneinander entfernt. Sie hat das Tütchen mit den schokoladenüberzogenen Nüssen auf der Mitte des Tisches liegen lassen, noch immer im Schatten, das Plastik von innen dunkel verschmiert, eine Nuss übrig, klein, nah der Öffnung.
    Blitzschnell greife ich zu, ehe sie mich aufhalten kann, denke ich, schlüpfe mit der Hand hinein, aber sie ist schneller. Zieht die Tüte weg.
    »Ein kleiner Dieb, unsere Janie.«
    »Du isst sie doch eh nicht.«
    »Vielleicht doch.«
    »Nein.« Ich schüttle den Kopf. »Ich kenne dich.«
    Sie lächelt mir zu, doch ihre Gedanken haben sich entfernt, das merke ich.
    »Weißt du, Jane, als ich heute Morgen mit meinem Kaffee draußen auf der Veranda saß, da war alles still, so still. Nichts als der Sonnenaufgang. Man konnte das Meer nicht hören, nicht das Klatschen einer einzigen Welle kam über die Düne. Kein einziger Windhauch, und deshalb wusste ich, wie das Meer aussah, ganz ruhig da draußen, flach und glatt, wie eine Tischplatte.« Sie setzt einen Buchstaben auf ihrem Bänkchen um. »Das ist manchmal so, oder? Man findet sich an einem solchen Morgen wieder, an einem umwerfenden, wunderbaren Glücksfall von Morgen, in den man zufällig gestolpert ist – die ganze Welt ist gerührt –, ein Tag so schön, eine Welt so schön, dass sie nicht für den Alltag bestimmt zu sein scheint.«
    Sie blickt hinunter aufs Brett, dann auf die Buchstaben vor sich. »Und da war ich heute

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