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Das Liebesspiel - Tripp, D: Liebesspiel

Das Liebesspiel - Tripp, D: Liebesspiel

Titel: Das Liebesspiel - Tripp, D: Liebesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn C Tripp
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Tageslicht, das Spielbrett offen zwischen uns, so voll. Ich kann es immer noch fühlen, dieses Flattern, wenn ich an Marne und Ray denke, wenn ich mir vorstelle, was du sagen wirst, wenn ich es dir erzähle, wie du mit den Achseln zucken magst: Es kommt, wie es kommt. Aber warte. Ich sehe, dass du den Kopf schüttelst. Warte, Ada, ist es nicht wahr, dass ihrer beider Leben auf die eine oder andere Weise immer noch vor ihnen liegen, so jung, Parabeln von Sonnenlicht, wie Felder zum Durchwandern, so wie unser Leben einst war? Gestern Abend saß ich draußen auf der Veranda und dachte genau das. Ich sah zu, wie die Glühwürmchen in ihrem Fieber durch die Nacht stürzten, und dachte, dass ich dir das alles erzählen muss.
    Eine plötzliche Bewegung, etwas Dunkles, regt sich in meinem Augenwinkel. Ich schaue auf. Sie ist nicht da. Ihr Platz ist leer. Ein Buchstabe noch auf ihrem Bänkchen. Ein Stein. Vielleicht nicht zu gebrauchen.
    Sie ist fort. Und mir kommt der Gedanke, dass sie eigentlich schon ziemlich lange fort ist. Doch das habe ich gewusst, oder etwa nicht? Sonderbar, wie das geht – eine Laune des Herzens –, dass man Dinge weiß, aber sie nicht verinnerlicht, bis man es dann auf einmal doch tut. Wann habe ich sie zum letzten Mal gesehen? Im Winter. Ja, es war Winter. Ich erinnere mich an den Tag. Am Heiligabend morgens. Ein nebeliger Tag, als ich über die Brücke ging – an jenem Tag sah ich Huck, genauso wie heute Morgen, draußen auf dem Fluss, er arbeitete in dem schweren, tief hängenden, zu Fäden zerrissenen Weiß, das alte Ruderboot schaukelte unter ihm, ein schwarzer Fleck, der direkt hinter dem Point of Pines trieb. Als ich Huck an jenem Tag sah, dachte ich, ich werde zu Ada gehen und es ihr erzählen, das weiß ich noch – werde ihr erzählen, dass Huck dort draußen ist und im Fluss arbeitet, als Einziger.
    Es schneite an jenem Nachmittag. Es war der erste Schnee. Und ich kam zu dem Haus, wo du auf dem großen weißen Kopfkissen unweit des Holzofens lagst, die Augen erfüllt vom Himmel. Hucks Haus. Das kleine Hurrikanhaus hinter den Dünen, das du ihm schenktest, als die Aufschneiderin ihn verließ und alles mitnahm. Du schenktest ihm das Haus, als er so wenig hatte, als er vielleicht dringender als alles andere wissen musste, dass du ihm vergeben hattest, und als sich das Blatt wendete und du krank wurdest, brachte er dich heim zum Sterben. Und ich kam an jenem Tag vorbei, letztes Jahr Heiligabend, um dir ein Geschenk zu bringen. Ich hatte auch das Spiel dabei, aber wir spielten nicht. Ich setzte mich nur eine Weile zu dir, hielt deine Hand. Einmal schaute ich hinunter auf deine blauen Venen, die sich wie Flussarme unter deiner blassen Haut erhoben, und du sagtest mir, unser Glück sei es, das zu lieben, was wir lieben, wohl wissend, dass wir es verlieren werden, wir lassen uns von Sonne und Regen umspülen und fortspülen. Dann verstummtest du, sahst beiseite, und draußen war es wieder Winter, eine Wasserschale auf dem Fensterbrett, Schnee fiel hinter der Scheibe, das Echo von jemandem, der Holz hackte im Garten nebenan.
    Du bist also fort, Ada. Das bist du. Und alles, was du mir seitdem erzählt hast – mit Worten oder Blicken –, holte ich mir das aus der Luft oder sog ich es aus dem, was du warst? Dem Echo von dir?
    Ich erhebe mich vom Tisch und suche meine Sachen zusammen.
    Carl wartet auf einer Bank drinnen in der Halle auf mich. Er sitzt dort, wo es kühl ist, Klimaanlage. Als ich an die Tür gelange, halte ich kurz inne und betrachte ihn durch die getönte Scheibe. Er blättert die Zeitung um, seine Ellenbogen ruhen auf den Knien, dann sieht er auf, als würde er mich spüren, und seine Augen sind so, wie ich sie kenne, das weichere Braun am späten Nachmittag, immer noch Flecken ungezähmten Lichts darin. Er lächelt, als ich die Tür aufschiebe. Innen ist es kalt. Ich schaudere.
    »Bist du fertig?«, fragt er. Ich nicke, und er klappt die Zeitung zu, klemmt sie sich unter den Arm, wir gehen zusammen nach draußen in den Tag, im Asphalt glänzende Sonnenlachen, die Luft auf dem Parkplatz knotig vor Hitze. In der Mitte bleibt mein Absatz an einem Stein hängen. Carl ist schnell. Er packt mich am Ellenbogen, richtet mich auf, nimmt die Zeitung in die andere Hand und zieht meinen Arm durch seinen, hält ihn dort fest, der Druck seiner Hand auf meiner, fest, aber sanft, so wie er immer mit mir gewesen ist, und wir gehen weiter. Weiß funkelt die Motorhaube des Wagens, unseres

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