Die Bruderschaft der Woelfe
Das Buch
Durch einen infamen Akt des Renegaten Raj Athen seiner Runenmagie beraubt, schart der junge Herrscher Gaborn Val Orden trotzdem ein kleines Heer um sich, um dem dunklen Magier entgegenzutreten. Doch immer mehr Getreue fallen von ihm ab – manche gar, um sich mit dämonischen Mächten zu verbünden und den gerade erst gekrönten Erdkönig zu stürzen. Es droht ein Krieg der Elemente – eine Schlacht entfesselter Kräfte, die den Untergang allen Lebens bedeuten könnte…
Die Herren der Runen im Droemer Knaur Verlag: 1. Dunkel über Longmot (Band 70.106) 2. Der Kreis aus Stein (Band 70.107)
3. Schattenherz (Band 70.147)
4. Die Bruderschaft der Wölfe (Band 70.148)
David Farland
DIE HERREN
DER RUNEN
4
Die Bruderschaft
der Wölfe
Ins Deutsche übertragen von
Caspar Holz und Andreas Helweg
Knaur
Die amerikanische Originalausgabe erschien 1999
unter dem Titel »Runelords: Brotherhood of the Wolf,
Part 2« bei Tor Books, New York
Deutsche Erstveröffentlichung 4/99
Copyright © der Originalausgabe 1999 by David Farland Published in agreement with Baror International, Armonk, New York, USA
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 1999
by Droemer Knaur Verlag, München
Umschlagkonzept: Melissa Andersson
Umschlaggestaltung: Agentur Zero, München
Umschlagillustration: Keith Parkinson,
»Charlemagne’s Champion«
Karten: Detlev Henke, Bielefeld
Redaktion: Andreas Helweg/Ralf Reiter
Satz: Ventura Publisher im Verlag
Druck: Clausen & Bosse, Leck
Printed in Germany
ISBN 3-426-70.148-0
KARTEN
ERSTES BUCH
Der 31. Tag im Monat der Ernte:
die Boten der Finsternis
KAPITEL 1
Eine Intrige wird aufgedeckt
Als Erin Connal Burg Groverman an den Ufern des Flusses Wind erreichte, war ihr nach Feiern nicht zumute. Zwar war Gaborn eine Stunde zuvor aus seiner Ohnmacht erwacht und hatte eine frohe Botschaft verkündet: Der Glorreiche der Finsternis existierte nicht mehr.
Aber dennoch hatte Erin ihr Pferd verloren, und Prinz Celinor war durch einen herabstürzenden Ast verwundet worden. Die Haut in seinem Nacken war verbrannt und hatte Blasen geworfen. Dank seiner Gaben des Durchhaltevermögens würde er überleben, ohne weiteres dagegen würde er sich nicht erholen. Nachdem es Erin endlich gelungen war, ihn unter den brennenden Baumstämmen
hervorzuholen, hatte er vor Schmerz hilflos geweint und sinnlos vor sich hin gestammelt. Kurz darauf hatte er das Bewußtsein verloren, und in diesem Zustand hatte ihn einer der Männer des Herzogs hinter sich aufs Pferd genommen.
Während des Ritts hatte Erin den Prinzen aus den Augen verloren.
So kam es, daß Erin hinter einem Ritter aus Jonnick in den Hof von Herzog Grovermans Burg einritt. Und sie war bei weitem nicht die erste, die dort einzog.
Hunderte von Rittern waren bereits eingetroffen und feierten ausgelassen. Grovermans Diener hatten Körbe mit Brot herangeschleppt und aus vollen Händen Speisen verteilt, während eine Dienstmagd Bier ausschenkte. Entlang der Ostmauer brannten eine Reihe Feuer, auf denen Küchenburschen ganze Kälber an Spießen drehten. Fahrende Musikanten spielten auf einem Balkon des herzoglichen Bergfrieds, und am Tor hieß ein Ausrufer die Eintreffenden mit dem Ruf willkommen: »Eßt, bis Ihr platzt, edle Herren.
Eßt, bis Ihr nicht mehr könnt!«
Für die Armee des Königs ließ es der Herzog an nichts mangeln. Aber Erin verlangte nicht nach Essen.
Umgehend machte sie sich auf die Suche nach Celinor.
Grovermans Soldaten hatten ihn in der Nähe einer dunklen Mauer auf eine Satteldecke gelegt. Überall auf der Mauer wuchsen Mondwinden, deren bläßlichweiße Blüten sich jetzt in der Nachtluft für die Motten, die sich am Nektar labten, weit öffneten. Ein Soldat kauerte bei Celinor und versuchte, ihm Schnaps einzuflößen.
»Trinkt, guter Mann«, forderte der Ritter den Verwundeten auf, »das lindert Eure Schmerzen.«
Celinor biß jedoch die Zähne fest zusammen und wandte sich mit Tränen des Schmerzes in den Augen ab. Der Ritter wollte, offenbar in dem Glauben, der Prinz befinde sich im Delirium, Celinors Kopf mit Gewalt herumdrehen und ihn zum Trinken zwingen.
»Ich werde mich um ihn kümmern«, sagte Erin und schob den Ritter zur Seite. »Den Mohn wird er besser vertragen.«
»Mag sein«, erwiderte der Ritter, »allerdings wüßte ich nicht, aus welchem Grunde er den bitteren Mohn süßem Schnaps vorziehen sollte.«
»Sucht einen Arzt und bittet ihn um Mohn«, trug sie dem Mann auf, dann kniete sie sich
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