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Das Liebesspiel - Tripp, D: Liebesspiel

Das Liebesspiel - Tripp, D: Liebesspiel

Titel: Das Liebesspiel - Tripp, D: Liebesspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dawn C Tripp
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Morgen«, sagt sie, »saß einfach draußen und hatte diesen Gedanken, meine ganz persönliche Träne für diesen Sonnenaufgang. Und dort fand er mich. Er kam nach draußen marschiert und fing sofort mit dem Ruderboot an. Hatte sich eine ganze Reihe von Gründen zurechtgelegt, schoss sofort los – die Risse und das Loch im Heckspiegel, das Dollbord hier und das Leck da, bla, bla, bla, und wie lange es jedes Frühjahr dauert, jedes Frühjahr länger, das Ding dicht zu kriegen, und so richtig ordentlich dicht wird es eigentlich nie. Geh und kauf dir dein eigenes Boot, hab ich zu ihm gesagt, dann kannst du damit tun und lassen, was du willst, aber nein, meinte er, er will nur das, und warum ich mich eigentlich so anstellen würde, und so weiter und so fort, und egal, was ich heute Morgen sagte, mit nichts war der Sache ein Ende zu machen – ganz bestimmt hatte ich nicht vor, ihm zu sagen, dass das Ruderboot deinem Vater gehört hat; auch nach so langer Zeit hatte ich keine Ahnung, wie das ankommen würde; trotzdem, wenn ich mal richtig drüber nachdenke, weiß er es höchstwahrscheinlich längst, wie denn auch nicht? Und ist das nicht unser Geheimnis, seins und meins, ein Geheimnis, das zu nahe geht, als dass man es laut aussprechen könnte – aber heute Morgen wollte er mich einfach nicht aus der Geschichte rauslassen, hörte partout nicht auf mit seinem Genörgel, irgendwann war es völlig egal, was ich gesagt hatte oder nicht, meine schöne Ruhe und mein Frieden waren eh dahin – meine herrliche Grübelei, zu Splittern zersprengt –, und trotzdem hörte er nicht auf, und irgendwann rang ich die Hände – ich war so sauer. ›Wie kommt das eigentlich‹, schrie ich ihn an, ›wieso läuft es immer darauf hinaus, dass du und ich hier zusammen in diesem beschissenen, stinkenden Haus hocken und uns beharken?‹
    Da war er still. Weil ich ihn angeschrien hatte. Er hörte auf. Stand eine Minute da, mein hemdsärmeliger Quälgeist, stand einfach mucksmäuschenstill da und glotzte mich an. Dann grinste er.
    ›Weil es mehr nicht gibt, Ma‹, sagte er und grinste weiter. ›Nur du und ich, Ma. Überall.‹»
    Ada schüttelt den Kopf. »Verfluchter Kerl.« Doch sie lächelt, auch wenn sie vielleicht versucht, es zu überspielen. »Deshalb denke ich seitdem wohl darüber nach. Vielleicht sollte ich doch auf diesen Unsinn eingehen, nachgeben und ihm das alte Ruderboot schenken, so altersschwach, dass mein dämliches Herz dran hängt, ich sollte ihm das Ding einfach geben, ihn damit machen lassen, was er will.«
    Sie richtet ein Wort am Rande des Bretts gerade aus, verschiebt die Steine, damit sie ordentlich in den Quadraten liegen. Einfach so.
    »Könnte ich tun«, sagt sie und schüttelt den Kopf, ein schwaches Lächeln, ihr Gesicht weicher, milder jetzt. »Könnte ich, aber andererseits …« – sie sieht mich verstohlen an –, »worüber könnten wir uns dann noch streiten?«
    »Ada«, sage ich.
    Warte, Ada. Warte. Da ist noch etwas. Ich will es dir erzählen. Etwas von gestern.
    Etwas Neues, sage ich, das ich dir noch nicht erzählt habe.
    Gestern – es war nach sieben, dieses Knirschen des Abends, die Luft kühlte sich langsam ab. Ich war in der Küche, als ich ein Geräusch hörte, ganz schwach. Die Katze, dachte ich, kratzt an der Tür, damit sie reingelassen wird, deshalb ging ich ins vordere Zimmer, um nachzusehen, und da sah ich Marne sitzen, auf dem Sofa neben dem Beistelltisch mit der Orchidee darauf, die Münze in der Hand, die Silbermünze, die Ray ihr geschenkt hatte. Sie betrachtete das Foto, das Mädchen auf der Brücke. Als ich ins Zimmer kam, schloss sie die Hand um ihre Münze, ein Blitz, der in ihrer Faust verschwand.
    »Was ist?«, sagte sie.
    »Dachte, ich hätte etwas gehört«, sagte ich. »War wohl nichts.«
    Sie nickte. »Anscheinend.«
    Ich setzte mich in den Sessel ihr gegenüber, am Fenster. Sie sah zur Seite, wieder auf das Foto oder durch es hindurch, und wir saßen einfach eine Weile da, meine Tochter und ich in der Stille des vorderen Zimmers, lediglich unterbrochen vom Ticken der Uhr auf dem Kaminsims, und die Dunkelheit kam schnell, zog durchs Fenster herein, fiel über unsere Schöße, bis sie uns einhüllte, und wir waren darin eingewickelt, unsere Gesichter im Schatten, und einmal sah ich in diesem frischen Dunkel ein Blitzen in ihrer Hand. Die Münze.
    Dann sprach Marne. »Weißt du«, sagte sie, »manchmal sehe ich mir das Bild an und frage mich, wer du warst.«
    Ich

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