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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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Schluss lief sie auf dasselbe hinaus. Obwohl die Götter Sturm auf Sturm gegen die siebte Burg schleuderten, trotzte sie den Winden, und Durran Götterfluch und die schöne Elenei lebten bis ans Ende ihrer Tage dort.
    Götter vergessen nichts, und noch immer tosten die Orkane durch die Meerenge. Dennoch hielt Sturmkap Jahrhunderte und Jahrtausende stand, und es war eine Burg wie keine andere. Die große Außenmauer war über dreißig Meter hoch und weder von Schießscharten noch Seitentoren unterbrochen, überall rund und geschwungen, glatt . Die Steine waren so geschickt zusammengefügt, dass der Wind an keiner Ecke oder Ritze ansetzen konnte. Angeblich war die Mauer an ihrer dünnsten Stelle dreizehn Meter, auf der Seeseite fast fünfundzwanzig Meter dick, eine doppelte Steinwand, die im Inneren mit Sand und Geröll gefüllt war. Innerhalb des mächtigen Bollwerks waren Küchen und Ställe und Höfe vor Wind und Wellen geschützt. Es gab nur einen Turm, einen riesigen Rundturm, der zum Meer hin fensterlos war, und in dem die Vorratskammern, die Kaserne, die Festhalle und die Gemächer des Lords untergebracht waren und der von großen Zinnen gekrönt wurde, sodass er aus der Ferne aussah wie ein in die Höhe gereckter Arm, gekrönt von einer mit Nägeln gespickten Faust.
    »Mylady«, rief Hal Mollen. Zwei Reiter aus dem kleinen Lager unterhalb der Burg ritten im Schritt auf sie zu. »Das dürfte König Stannis sein.«
    »Ohne Zweifel.« Catelyn beobachtete ihr Herannahen. Ja, das muss Stannis sein, doch er führt nicht das Banner der Baratheons. Stattdessen war es gelb, nicht golden wie Renlys Fahne, und der Gegenstand darauf war rot, nur konnte sie ihn von hier aus noch nicht erkennen.
    Renly würde als Letzter eintreffen. Das hatte er ihr bereits bei ihrem Aufbruch mitgeteilt. Er würde sein Pferd nicht eher satteln lassen, als bis sein Bruder unterwegs sei. Der Erste,
der ankam, musste auf den anderen warten, und das wollte Renly nicht. Solche Spielchen treiben Könige miteinander, sagte sie sich. Nun, sie war kein König, daher brauchte sie sich daran nicht zu beteiligen. Catelyn hatte Übung im Warten.
    Als Stannis näher kam, sah sie die rotgoldene Krone auf seinem Kopf, deren Zacken in Form von Flammen gestaltet waren. Sein Gürtel war mit Granaten und gelben Topasen verziert, und im Heft seines Schwertes war ein großer, viereckiger Rubin eingearbeitet. Ansonsten trug er schlichte Gewänder: eine mit Nieten beschlagene Lederweste über einem gesteppten Wams, abgetragene Stiefel und eine Hose aus derbem Stoff. Das Symbol auf seinem sonnengelben Banner war ein rotes Herz inmitten von orangefarbenem Feuer. Den gekrönten Hirsch fand Catelyn ebenfalls … zusammengeschrumpft und von dem Herz umschlossen. Noch ungewöhnlicher war der Reiter, der das Banner trug – eine ganz in Rot gekleidete Frau, deren Gesicht in der tiefen Kapuze ihrer scharlachroten Robe verschwand. Eine Rote Priesterin, dachte Catelyn verwundert. Die Sekte war in den Freien Städten und im fernen Osten weit verbreitet und einflussreich, in den Sieben Königslanden stieß man dagegen selten auf ihre Anhänger.
    »Lady Stark«, grüßte Stannis Baratheon kühl, nachdem er sein Pferd gezügelt hatte. Er neigte den Kopf, der kahler war, als sie es in Erinnerung hatte.
    »Lord Stannis«, erwiderte sie.
    Unter dem kurz geschorenen Bart schob er das schwere Kinn vor, doch er wies sie nicht wegen des Titels zurecht. Dafür war sie ihm dankbar. »Ich habe nicht erwartet, Euch in Sturmkap vorzufinden.«
    »Ich hatte auch nicht beabsichtigt hierherzukommen.«
    Seinen tief liegenden Augen entging ihr Unbehagen nicht. Dieser Mann war nicht für seichte Höflichkeiten geschaffen. »Mein Beileid zum Tod Eures Lords«, sagte er, »wenngleich Eddard Stark nicht mein Freund war.«

    »Er war auch nicht Euer Feind, Mylord. Als die Lords Tyrell und Rothweyn Euch in dieser Burg festsetzten und aushungerten, war es Eddard Stark, der die Belagerung beendete. «
    »Auf Befehl meines Bruders und nicht aus Liebe zu mir«, antwortete Stannis. »Lord Eddard hat seine Pflicht getan, das will ich nicht leugnen. Habe ich je weniger getan? Ich hätte Roberts Hand sein sollen.«
    »Es war der Wunsch Eures Bruders. Ned wollte die Aufgabe nicht.«
    »Und doch hat er sie übernommen. Dabei stand sie mir zu. Dennoch, darauf gebe ich Euch mein Wort, sollt Ihr Gerechtigkeit für den Mord an ihm erhalten.«
    Wie sehr es ihnen gefällt, Köpfe zu versprechen, diesen Männern, die

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