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Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 04 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 04 - A Clash of Kings (Pages 332-728) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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sich Könige nennen. »Euer Bruder hat mir das Gleiche zugesagt. Um bei der Wahrheit zu bleiben, hätte ich lieber meine Töchter zurück. Die Gerechtigkeit würde ich dann den Göttern überlassen. Cersei hat meine Sansa noch immer in ihrer Gewalt, und von Arya habe ich seit Roberts Todestag keine Nachricht mehr erhalten.«
    »Falls Eure Kinder gefunden werden, wenn ich die Stadt einnehme, werde ich sie zu Euch zurückschicken.« Tod oder lebendig, schwang in seinem Ton mit.
    »Und wann wird das sein, Lord Stannis? Königsmund liegt nahe an Eurem Drachenstein, stattdessen finde ich Euch hier vor.«
    »Ihr sprecht offen, Lady Stark. Sehr wohl, ich werde Euch offen antworten. Um die Stadt einzunehmen, brauche ich den Beistand der südlichen Lords, die ich auf der anderen Seite dieses Feldes sehe. Zurzeit verfügt mein Bruder über sie. Das gedenke ich zu ändern.«
    »Männer schwören die Treue, wem sie wollen, Mylord. Diese Lords waren Robert und dem Hause Baratheon treu ergeben. Wenn Ihr und Euer Bruder Euren Streit schlichtet …«
    »Ich habe keinen Streit mit Renly, so lange er seine Pflichten
anerkennt. Ich bin der ältere Bruder und sein König. Ich will nur das, was mir dem Recht nach zusteht. Renly schuldet mir seine Treue und seinen Gehorsam. Die werde ich bekommen. Von ihm und von diesen anderen Lords.« Stannis musterte ihr Gesicht. »Und welcher Grund führt Euch auf dieses Feld, Mylady? Hat das Haus Stark sein Schicksal an meinen Bruder gebunden?«
    Er wird sich niemals beugen, dachte sie, doch sie musste es trotzdem versuchen. Zu viel stand auf dem Spiel. »Mein Sohn regiert als König des Nordens durch den Willen unserer Lords und unseres Volkes. Er verneigt sich vor keinem Mann, doch streckt er allen die Hand zur Freundschaft entgegen. «
    »Könige haben keine Freunde«, entgegnete Stannis barsch, »nur Untertanen und Feinde.«
    »Und Brüder«, rief eine fröhliche Stimme hinter ihr. Catelyn blickte über die Schulter, während Lord Renlys Zelter sich seinen Weg zwischen den Stümpfen hindurch suchte. Der jüngere Baratheon sah prächtig aus in seinem grünen Samtwams und dem pelzgesäumten Satinumhang. Die Krone der goldenen Rosen saß auf seinen Schläfen, der Hirschkopf aus Jade ragte über seiner Stirn auf, und das schwarze Haar hing lang herab. Schwarze Diamanten schmückten seinen Schwertgurt, und eine Kette aus Gold und Smaragden hing ihm um den Hals.
    Renly hatte ebenfalls eine Frau gewählt, um sein Banner zu tragen, allerdings verbarg Brienne Gesicht und Körper hinter einer Rüstung, die keine Aufschlüsse über ihr Geschlecht erlaubte. An ihrer vier Meter langen Lanze prangte der gekrönte Hirsch Schwarz auf Gold und flatterte im Meerwind.
    Sein Bruder grüßte knapp: »Lord Renly.«
    »König Renly. Bist du es wirklich, Stannis?«
    Stannis runzelte die Stirn. »Wer sollte es sonst sein?«
    Renly zuckte nur die Achseln. »Als ich das Banner sah, war ich mir nicht sicher. Wessen Banner führst du?«

    »Mein eigenes.«
    Die rotgekleidete Priesterin ergriff das Wort. »Der König hat sich das flammende Herz des Herrn des Lichts zum Siegel erwählt.«
    Das schien Renly zu amüsieren. »Das ist sicherlich besser. Wenn wir beide die gleiche Fahne hätten, würde es in der Schlacht ein fürchterliches Durcheinander geben.«
    »Hoffen wir, dass es keine Schlacht gibt«, sagte Catelyn. »Wir drei haben einen gemeinsamen Feind, der uns alle vernichten will.«
    Stannis betrachtete sie, lächelte jedoch nicht. »Der Eiserne Thron steht dem Recht nach mir zu. Alle, die das verneinen, sind meine Feinde.«
    »Das ganze Reich verneint es, Bruder«, erwiderte Renly. »Alte Männer verneinen es mit ihrem Todesröcheln, und ungeborene Kinder verneinen es im Leib ihrer Mütter. Sie verneinen es in Dorne und auf der Mauer. Niemand will dich als König. Tut mir leid.«
    Stannis knirschte mit den Zähnen und sein Gesicht spannte sich. »Ich habe mir geschworen, niemals mit dir zu verhandeln, solange du die Krone des Verräters trägst. Hätte ich mich nur daran gehalten.«
    »Das ist töricht«, warf Catelyn scharf ein. »Lord Tywin sitzt mit zwanzigtausend Mann in Harrenhal. Die Reste der Armee des Königsmörders haben sich am Goldzahn neu formiert, ein weiteres Heer der Lennisters versammelt sich im Schatten von Casterlystein, und Cersei und ihr Sohn halten Königsmund und sitzen auf Eurem kostbaren Eisernen Thron. Jeder von Euch beiden nennt sich König, während das Königreich blutet, doch keiner

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