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Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1)

Titel: Das Lied von Eis und Feuer 05 - Martin, G: Lied von Eis und Feuer 05 - A Storm of Swords. Book Three of A Song of Ice and Fire (1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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uns diese Gelegenheit vielleicht entgehen, und wer weiß, ob sich uns eine zweite bietet«, erklärte Kleinwald jedem, der ihm zuhörte. Ser Ottyn Wyters hielt
dagegen: »Wir sind der Schild, der die Reiche der Menschen schützt. Diesen Schild darf man nicht ohne guten Grund aufs Spiel setzen.« Daraufhin entgegnete Thoren Kleinwald jedoch nur: »In einem Schwertkampf verteidigt man sich am besten, indem man den Feind mit einem raschen Streich erschlägt, nicht indem man sich hinter seinem Schild verkriecht.«
    Allerdings hatten weder Kleinwald noch Wyters das Kommando. Das hatte Lord Mormont, der auf seine anderen Kundschafter wartete, auf Jarman Bockwell und die Männer, die die Treppe des Riesen hinaufgestiegen waren, und auf Qhorin Halbhand und Jon Schnee, die sich in den Klagenden Pass vorgewagt hatten. Bockwell und Halbhand waren jedoch längst überfällig. Höchstwahrscheinlich tot. Chett stellte sich vor, wie Jon Schnee blau und erfroren auf einer kahlen Bergspitze lag und wie ihm der Speer eines Wildlings aus dem Bastardhintern ragte. Bei diesem Gedanken musste er lächeln. Hoffentlich haben sie seinen verfluchten Wolf auch gleich umgebracht.
    »Hier gibt es keinen Bären«, entschied er plötzlich. »Das ist bloß eine alte Fährte. Zurück zur Faust.« Die Hunde rissen ihn fast von den Beinen, denn sie waren genauso erpicht darauf zurückzukehren wie er. Möglicherweise glaubten sie, es gäbe Futter. Chett musste lachen. Er hatte sie jetzt seit drei Tagen nicht mehr gefüttert, damit sie hungrig und aggressiv wurden. Heute Nacht, ehe er in die Dunkelheit davonschlich, würde er sie zwischen den Pferden loslassen, nachdem der Süße Donnel Hügel und Klumpfuß Karl die Leinen durchgeschnitten hatten. Dann haben sie es auf der ganzen Faust mit knurrenden Hunden und panischen Pferden zu tun, die durch die Feuer laufen, über die Rundmauer springen und Zelte niedertrampeln. In diesem Durcheinander würde vermutlich erst Stunden später bemerkt werden, dass vierzehn Brüder fehlten.
    Lark hatte die doppelte Anzahl mitnehmen wollen, aber was durfte man von einem dummen, nach Fisch stinkenden Mann von den Drei Schwestern schon erwarten? Flüstere ein
Wort ins falsche Ohr, und ehe du dich’s versiehst, bist du einen Kopf kürzer. Nein, vierzehn war eine gute Zahl, genug, um alles zu erledigen, was zu tun war, und nicht so viele, dass das Geheimnis nicht bewahrt werden könnte. Chett hatte die meisten selbst ausgewählt. Den Kleinen Paul zum Beispiel; er war der stärkste Mann auf der Mauer, auch wenn er sich langsamer bewegte als eine tote Schnecke. Einmal hatte er einem Wildling das Rückgrat gebrochen, indem er ihn lediglich umarmt und fest an sich gedrückt hatte. Außerdem hatten sie auch Dolch auf ihrer Seite, der nach seiner Lieblingswaffe benannt war, und diesen kleinen grauen Kerl, den die Brüder Leisefuß nannten, der in seiner Jugend hundert Frauen vergewaltigt hatte und heute noch damit prahlte, dass keine davon ihn gesehen oder gehört habe, ehe er in sie eindrang.
    Der Plan selbst stammte von Chett. Schließlich war er der Denker; bis zu dem Zeitpunkt, als dieser Bastard Jon Schnee ihn von diesem Posten verdrängt hatte, damit sein fettes Schwein von einem Freund diesen einnehmen konnte, hatte er Maester Aemon vier Jahre lang als Bursche gedient. Wenn er Sam Tarly heute Nacht umbringen würde, hatte er vor, ihm ins Ohr zu flüstern: »Mit den herzlichsten Grüßen an Lord Schnee«, ehe er Ser Schweinchen die Kehle aufschlitzte und das Blut durch die dicken Schichten Fett hervorsprudeln ließ. Chett kannte die Raben, mit denen würde er keine Schwierigkeiten haben, nicht mehr als mit Tarly. Dem brauchte man nur das Messer vor die Nase zu halten, dann würde dieser Feigling sich in die Hose pissen und wimmernd um sein Leben flehen. Soll er ruhig betteln, helfen wird es ihm nichts. Nachdem er ihm die Kehle durchgeschnitten hätte, würde er die Käfige öffnen und die Vögel fortscheuchen, damit niemand auf der Mauer benachrichtigt werden konnte. Leisefuß und der Kleine Paul würden derweil den Alten Bären erledigen, Dolch würde sich Blan vornehmen, und Lark und seine Vettern würden Bannen und den alten Dywen zum Schweigen
bringen, damit die sie nicht verfolgten. Seit vierzehn Tagen sammelten sie heimlich Essensvorräte, und der Süße Donnel und Klumpfuß Karl würden die Pferde bereithalten. Nach Mormonts Tod würde der Befehl an Ser Ottyn Wyters übergehen, einen alten Mann, der seine besten

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