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Das Mädchen aus dem All

Das Mädchen aus dem All

Titel: Das Mädchen aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iwan Jefremow
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Sahara, die hier einige Jahrtausende zuvor auf höckerigen Tieren mit gebogenen Hälsen und schwieligen Füßen, Kamele genannt, umhergezogen waren.
    Das Planetenschiff »Barion«, auf seiner dreizehnten Fahrt zwischen Erde und Satellitenbau, brachte Dar Weter in die Arizonasteppe, die auch nach der Klimaveränderung wegen der Radioaktivität im Erdboden Ödland geblieben war. Als man die Kernenergie gerade erst entdeckt hatte, wurden hier viele Versuche und Proben mit neuen Arten der Technik durchgeführt. Die Verseuchung mit radioaktiven Zerfallsprodukten war geblieben. Wenn sie sich auch heute nicht mehr schädlich auf den Menschen auswirken konnte, reichte sie doch aus, um das Wachsen von Bäumen und Sträuchern zu verhindern.
    Dar Weter ergötzte sich nicht nur an einer der schönsten Darbietungen der Erde — dem blauen Himmel im zarten Schmuck leichter weißer Wolken —, auch dem staubigen, spärlich bewachsenen Boden gewann er Reiz ab.
    Wieder über festes Erdreich zu schreiten, unter der goldenen Sonne, das Gesicht dem frischen Wind darbietend! Nur wenn man in der Leere des Kosmos geweilt hatte, konnte man die ganze Schönheit der Erde erfassen, die einst von den Ahnen »Jammertal des Leidens und der Tränen« genannt wurde.
    Am Tag des Starts traf auch Grom Orm in El Homra ein. Noch in der Luft, vom Planetenschiff aus, hatte Dar Weter auf der matten stahlgrauen Ebene zwei nahe beieinander gelegene Riesenspiegel wahrgenommen. Der rechte fast ein Kreis, der linke eine lange, schmale Ellipse. Diese Spiegel waren Merkmale dafür, daß kürzlich die beiden Schiffe der achtunddreißigsten Sternenexpedition gestartet waren.
    Der Kreis bezeichnete den Startplatz der »Tintaschel«, die den Flug zu dem schrecklichen T-Stern angetreten hatte und gewaltige Apparate für die Untersuchung des Tellerschiffes an Bord führte; Die Ellipse war die Spur der gestarteten »Aella«, die eine große Gruppe Wissenschaftler zur Erforschung der Materieveränderungen auf den weißen Zwerg im dreifachen Stern Omikron 2 Eridani brachte. An der Stelle des Aufpralls der Triebwerksenergie war der steinige Boden zu Asche verbrannt. Sie war mit einem Bindemittel übergossen worden, damit sie nicht verweht wurde.
    Auch die »Lebed« war schon bereitgestellt. Eisengrau sah sie aus in ihrem Hitzeschutz, der verbrennt, wenn sie die Atmosphäre durchstößt. Danach wird das Schiff in einer glitzernden, alle Arten von Strahlungen reflektierenden Panzerung weiterfliegen. Doch niemand wird es in seiner Pracht sehen, außer den astronomischen Robotern, die den Flug verfolgen. Und auch sie werden den Menschen lediglich eine Fotografie dieses leuchtenden Punktes übermitteln. Auf die Erde zurückkehren wird das Schiff mit verbrannter Panzerung, mit Kratzern und Beulen vonkleinen Meteoritenteilchen. Und keiner der hier Versammelten wird das stolze Sternschiff je wiedersehen — bis zu seiner Rückkehr nach hundertzweiundsiebzig Jahren werden sie alle nicht mehr am Leben sein. Davon hundertachtundsechzig Erdenjahre für den Flug gerechnet und vier Jahre für die Erforschung der Planeten; für die Expeditionsmitglieder aber werden nur etwa achtzig Jahre vergehen.
    Er, Dar Weter, wird bei der Art seiner Tätigkeit nicht einmal die Ankunft der »Lebed« auf dem Planeten des grünen Sterns miterleben. Wie immer, wenn ihn Zweifel überkamen, dachte er an die kühnen Ideen von Ren Boos und Mwen Mass. Wenn ihr Versuch auch mißlungen war, wenn dieses Problem auch noch weit von einer Klärung entfernt war, wenn das Ganze sich auch als eine fixe Idee herausstellen sollte — diese Tollköpfe waren Giganten des schöpferischen Denkens. Selbst wenn ihre Theorie widerlegt werden sollte, sie könnte der Menschheit zu einem gewaltigen Aufschwung des Wissens verhelfen.
    In Nachdenken versunken, wäre Dar Weter fast gegen das Signal gestoßen, das die Grenze der gefahrfreien Zone kennzeichnete; er wandte sich um und bemerkte am Fuß des beweglichen Fernsehübertragungsturms eine Gestalt, die ihm bekannt vorkam. Schnell ging er auf sie zu. Die widerspenstigen Haare zerzaust und die Augen zusammengekniffen, eilte ihm Ren Boos entgegen. Ein Netz feiner, kaum wahrnehmbarer Schrammen hatte das Gesicht des Physikers verändert.
    »Ich freue mich, Sie gesund zu sehen, Ren!«
    »Ich brauche Sie dringend!« antwortete Ren Boos und reichte Dar Weter die Hand.
    »Was machen Sie hier, so lange vor dem Start?«
    »Ich habe die ›Aella‹ verabschiedet. Für mich sind die Angaben

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