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Das Magische Labyrinth

Das Magische Labyrinth

Titel: Das Magische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
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um die Hüften, und die anderen hielten sich daran fest. Dann setzten sie den Weg in das kalte Grau fort.
    Bald waren sie jedoch zu schwach, um weiterzugehen. Ungeachtet des heftigen Windes legten sie sich hin, deckten sich zu und schliefen ein. Als ein Alptraum Burton aus dem Schlaf riß, schaltete er die Lampe ein und beleuchtete das Zifferblatt seiner Uhr. Sie lagen jetzt seit zehn Stunden hier.
    Er weckte die anderen auf, und sie aßen mehr, als der Rationierungsplan gestattete. Eine Stunde später ragte eine schwarze Felswand vor ihnen aus dem Nebel auf.
    Sie hatten den Fuß eines neuen Hindernisses erreicht.
     
    42
     
    Obwohl Joe Miller sich keinesfalls großartig beschwert hatte, hatte er die Hälfte der letzten Strecke nur mit einem fortgesetzten leisen Stöhnen überstanden. Er war mehr als drei Meter groß, wog sechshundert Pfund und war so stark wie zehn gewöhnliche Menschen zusammen. Aber sein Riesenwuchs hatte auch Nachteile. Einer davon war, daß er an Senkfüßen litt. Sam hatte ihn nicht ohne Grund hin und wieder den Großen Plattfuß genannt. Wenn Joe zuviel lief, hatte er Schmerzen, die auch eine Rast selten beseitigen konnten.
    »Fäm fagte immer, wir hätten die Welt erobern können, wenn wir keine Plattfüfe gehabt hätten«, sagte Joe. Er massierte seinen rechten Fuß. »Er fagte, defwegen feien wir auch aufgeftorben. Vielleicht hatte er recht.«
    Es war offensichtlich, daß der Titanthrop sich allerwenigstens zwei Tage würde ausruhen müssen. Während Burton und Nur, die beide ein wenig von Fußpflege verstanden, sich um ihn kümmerten, teilten die anderen sich in zwei Gruppen auf und erkundeten die Gegend. Mehrere Stunden später kehrten sie zurück.
    Tai-Peng, der eine der Suchgruppen angeführt hatte, sagte: »Ich konnte die Stelle, von der Joe erzählt hat, nicht finden.«
    Ah Qaaq, der die andere geleitet hatte, sagte: »Aber wir. Zumindest sieht es so aus, als könnte man dort hinaufklettern. Es ist allerdings ziemlich nahe am Wasserfall.«
    »Der Weg ist dem Wasserfall so nahe«, fügte Alice hinzu, »daß man ihn erst sehen kann, wenn man beinahe in ihm drin ist. Der Weg sieht sehr gefährlich aus und ist ziemlich schlüpfrig.«
    Joe sagte aufstöhnend: »Jetft fällt ef mir wieder ein! Wir find damalf tatsächlich die rechte Feite hochgeflogen! Die Ägypter wollten defwegen nicht linkf hinauf, weil fie glaubten, daf würde ihnen Unglück bringen. Ikf hat diefen Weg defwegen vorbereitet, fallf…«
    »Einen Weg würde ich es nicht gerade nennen«, sagte der Maya.
    »Nun, wenn er fo auffieht wie der andere, kann man ihn auch begehen.«
    Das stimmte, und es klappte auch.
    Sieben Tage später langten sie auf der Spitze des Berges an. Schnee und Eis hatten die Gefahren noch größer gemacht als angenommen. Zudem hatte sie die Luft noch mehr geschwächt. Trotzdem hatten sie einen weiteren Berghang bezwungen. Der Fluß lag nun weit unter ihnen und wurde von Nebelfeldern verhüllt.
    Von nun an ging es einen mehrere Kilometer langen, weitaus bequemeren Abhang hinunter. An seinem Ende war die Luft zwar angenehmer, aber immer noch kalt genug. Durch einen immer stärker und kälter werdenden Wind marschierten sie auf den nächsten Berg zu.
    »Ef hat keinen Finn, auch nur daran fu denken, den hier fu befteigen«, sagte Joe. »Wir haben aber Glück gehabt. Der grofe müfte nur ein paar Kilometer rechtf von unf fein. Nun, vielleicht kann man ef nicht unbedingt Glück nennen. Wenn wir da find, werdet ihr ef fehen. Aber daf dauert noch eine Weile, denn erft muf ich mal wieder meine gottverdammten Füfe aufruhen.«
    An dieser Stelle bewegte sich der Fluß in einem breiten, mächtigen Strom dahin. Er kam aus einem riesigen Loch in der Bergwand und wälzte sich rasend schnell einen leichten Abhang hinunter. Das Gebrüll von Wasser und Wind war zwar ohrenbetäubend, aber zumindest war es hier nicht mehr so kalt. Joe, der den Weg durch die Höhle schon einmal gemacht hatte, übernahm wieder die Führung. Er schlang ein Seil um seine Hüften, das sich die anderen an den Handgelenken festbanden.
    Nachdem Joe die Gruppe darauf hingewiesen hatte, dicht an ihm zu bleiben, umrundeten sie eine Ecke und passierten den riesenhaften Höhleneingang. Alice glitt aus, fiel schreiend über den Sims und wurde wieder hochgezogen. Dann wurde der kleine Maure von den Beinen gerissen. Glücklicherweise konnte man auch ihn mühelos retten.
    Als Joe mit den Ägyptern den Höhlengang durchstiegen hatte, blies der heulende

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