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Das Magische Labyrinth

Das Magische Labyrinth

Titel: Das Magische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
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Alice.«
    »Gute Nacht, Richard.«
    Als er einige Stunden später erwachte, stellte er fest, daß sie zu den sich bewegenden Abbildungen an der Decke hinaufstarrte.
     
    53
     
    Am nächsten Morgen nahmen sie eine Dusche, zogen sich frische Kleider an und begaben sich in einen Raum, der als Speisesaal diente. Als sie am Kontrollraum vorbeikamen, merkten sie, daß die Leiche Croomes’ nicht mehr an ihrem Platz lag. Es waren auch keine Blutflecken mehr auf dem Boden. Jemand hatte sämtliche Skelette weggeräumt.
    »Roboter«, sagte Loga. »Ich habe auch einen ausgeschickt, der sich um Gilgameschs Leichnam kümmern soll.«
    »Ich habe keine Roboter gesehen«, sagte Frigate.
    »Natürlich haben Sie das, nur sahen sie aus wie große Geräteschränke. Auch Ihre Betten sind Roboter. Sie massieren einem unmerklich die Muskeln und die Rückenwirbel.«
    »Davon habe ich nichts gemerkt, als ich in der Nacht wach wurde«, sagte Burton.
    »Ich auch nicht«, sagte Alice.
    »Sie gehen sehr behutsam vor und schalten sich nur ein, wenn man schläft. Wenn Sie tagsüber eine Massage haben wollen, muß man ihnen einen Befehl geben. Ich zeige Ihnen, wie das geht.«
    Während des schmackhaften Frühstücks erzählte Alice den anderen ihre Gedanken und schlug vor, den Computer mit seiner eigenen Logik zu schlagen.
    Loga schüttelte den Kopf. »Das hört sich zwar gut an, wird aber nicht funktionieren.«
    »Wir könnten es zumindest versuchen«, meinte Alice.
    »Wir werden alles versuchen«, sagte Loga, »egal, ob die Methode geistig oder physikalisch angewandt wird. Aber glauben Sie mir: Ich habe an alles gedacht.«
    »Ich zweifle ja nicht an Ihrer Intelligenz«, sagte Alice. »Aber neun Köpfe bringen nun mal mehr als einer.«
    »Der neunköpfige Drache!« rief Tai-Peng aus. Sein Gesicht war gerötet, denn er hatte während der Mahlzeit ununterbrochen Wein getrunken.
    »Ich habe vor, einen der elektronischen Computer einzusetzen, um ein System aufzubauen«, sagte Loga. »Aber auch der wird, glaube ich, den anderen nicht mit seiner eigenen Logik schlagen. Ein Computer kann viel schneller rechnen als ein Mensch, wenn er alle nötigen Daten hat. Aber er hat keine Fantasie. Er ist nicht kreativ. Seine Daten können aber immer noch etwas enthalten, das ich übersehe. Man kann ihn so einstellen, daß er alle Kombinationen in sehr kurzer Zeit auswirft, während ich Jahre brauchte, um all das zu Papier zu bringen. Außerdem kann er beliebig Extrapolationen vornehmen.«
    Nachdem Loga noch einmal in seine Räume zurückgekehrt war, ging er in den Kontrollraum und nahm in dem Sessel Platz, der zu der rotierenden Plattform gehörte. Kurz darauf rief er die anderen zu sich.
    »Ich konnte nicht widerstehen, den großen Computer zu fragen, wie viele Wathans sich momentan in unserem Schacht befinden.«
    »Wie viele sind es denn?« fragte Nur.
    Loga warf einen Blick auf den Bildschirm.
    »Achtzehn Milliarden und achtundzwanzig. Nein. Noch drei mehr.«
    »Über die Hälfte der Talbevölkerung«, sagte Frigate.
    »Ja. Und noch zwei weitere.«
    Loga schaltete den Schirm ab.
    »In jeder Stunde, die vergeht, sterben mehr Leute, werden mehr Wathans eingefangen. Wenn der Computer stirbt…«
    Seine Stimme versagte.
    Der Ethiker hatte in allem, was er getan hatte, großen Mut, Ausdauer, Entschlossenheit und Reaktionsvermögen bewiesen. Aber mit seinen Schuldgefühlen wurde er nicht fertig.
    »Vielleicht«, sagte Turpin, »sollten Sie den Computer einfach umbringen! Auf diese Weise würde es bei den jetzigen Verlusten bleiben und Sie könnten das Projekt fortsetzen.«
    »Nein!« sagte Loga und zeigte zum ersten Mal, seit sie ihm begegnet waren, so etwas wie Leidenschaft. »Nein! Das wäre ungeheuerlich! Ich muß sie alle retten! Ausnahmslos!«
    »Ja, und am Ende haben Sie dann Millionen weitere verloren. Vielleicht sogar jeden, der auf diesem Planeten lebt.«
    »Nein! Das kann ich nicht!«
    »Nun«, fuhr Turpin fort, »ich kann mir zumindest nichts Besseres vorstellen. Für mich ist das alles zu kompliziert.«
    Er verschwand in dem nebenan liegenden Salon, um Klavier zu spielen.
    »Er hat mich satt«, sagte Loga, »aber er weiß nicht, wie groß der Abscheu ist, den ich für mich selbst empfinde.«
    »Sich selber zu geißeln, nützt auch nichts«, sagte Tai-Peng, der eine Flasche in der Hand schwenkte. »Aber Tom hat vielleicht recht. Ich glaube, ich gehe in den Salon und mache mir auch ein paar frohe Stunden. Diese Denkanstrengungen bringen einem nur

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