Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Magische Labyrinth

Das Magische Labyrinth

Titel: Das Magische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Ruderhaus brannten Lichter; jemand machte sich an den Kontrollen zu schaffen. Dann begannen sich die Schaufelräder zu drehen. Das Schiff bewegte sich rückwärts, aber kurz bevor die an den Molen befestigten Leinen die Pier niederrissen und ins Wasser rissen, sprang Burton auf die Promenade des Kesseldecks.
    Kurz darauf kletterte ein Fremder die Leiter hinab, die zum untersten Stockwerk des Ruderhauses hinaufführte. Burton feuerte das ganze Magazin seiner Pistole auf ihn ab, ohne jedoch einen Treffer zu landen. Mit einem Fluch ließ er die Waffe fallen und eilte auf den Burschen zu. Kurz darauf tauchte der andere wieder auf. Er hatte ein Rapier in der Hand.
    Noch nie in seinem Leben hatte Burton einem schwertbewehrten Teufel wie diesem gegenübergestanden. Und das war auch kein Wunder, denn der hochgewachsene, dünne Fremde war kein anderer als Cyrano de Bergerac! Während einer Atempause, die Burton nicht mit Worten vergeuden wollte, stellte sich der Fremde ihm in sportlicher Weise vor. Beide waren leicht verletzt – und das war ein guter Hinweis darauf, daß sie einander ebenbürtig waren. Dann stieß jemand einen Schrei aus, Burtons Aufmerksamkeit wurde abgelenkt – und damit hatte es sich. Der Franzose bohrte seine Klinge tief in Burtons Oberschenkel.
    Hilflos fiel er auf das Deck. Der Schmerz kam ein paar Sekunden später und zwang ihn dazu, die Zähne aufeinanderbeißen zu müssen, um nicht laut aufzuschreien. De Bergerac erwies sich jedoch als ritterlicher Charakter. Er unternahm keinen Versuch, Burton zu töten, und als kurz darauf einer seiner Leute erschien, wies er ihn an, ihn nicht zu erschießen.
    Kurz darauf startete der Helikopter wieder und machte sich unter dem Beschuß der Verteidiger davon. Er hatte allerdings noch keine dreißig Meter an Höhe gewonnen, als eine unbekleidete, weiße Gestalt im Licht eines Suchscheinwerfers erschien und dann in der Finsternis verschwand. Irgend jemand war entweder aus dem Helikopter gesprungen oder hinausgeworfen worden. Burton nahm an, daß es König John gewesen war.
    Burton verband die stark blutende Wunde stöhnend mit einem Stofffetzen, band dessen Enden zusammen und zwang sich dazu, die Stufen, die ins Ruderhaus führten, hinaufzuklettern. Die Vortrieb flußabwärts, ohne daß man etwas dagegen unternehmen konnte. Kurz darauf hievte man John an Bord. Er war bewußtlos und hatte sich sowohl ein Bein als auch einen Arm gebrochen.
    Etwa zehn Kilometer weiter hielt das Flußufer die Rex auf. Zehn Minuten später kamen die ersten Männer an Bord, die dem Schiff am Ufer entlang nachgelaufen waren.
    Dr. Doyle behandelte Johns gebrochene Knochen und verabreichte ihm gegen den erlittenen Schock eine Portion Irish Coffee.
    Als John zum Fluchen und Toben wieder fit genug war, legte er seinen Gefühlen keine Zwang an. Aber er freute sich, am Leben geblieben zu sein, und was die Maschine anbelangte, konnte man sie mit dem vorher gebunkerten Aluminiumdraht wieder instandsetzen. Dies würde allerdings einen Monat in Anspruch nehmen – und indessen kam Clemens’ Schiff ihnen immer näher.
    Da während der Kämpfe zwölf Wächter umgekommen waren, brauchte Loghu sich über ihre Unterbringung keine Gedanken mehr zu machen. Der König mußte die Toten ersetzen, aber er schien es damit nicht eilig zu haben. Nachdem er tagelang nach geeigneten Kandidaten gesucht und einige davon körperlichen und geistigen Tests unterzogen hatte, wählte er nur zwei.
    »Kein Grund zur Eile«, sagte er. »Ich will nur die besten. Die Leute hier sind mir zu diebisch.«
    Etwas Positives hatte der Überfall allerdings gehabt: John fing an Burton, von dem er glaubte, daß er den größten Anteil an der Rettung seines Lebens hatte, zu mögen. Da er ihn über die Köpfe der ihm gleichgestellten Matrosen jedoch nur schwerlich hinaufbefördern konnte, machte er ihn zu seinem Leibwächter und versprach ihm, sobald eine entsprechende Stelle frei war, an ihn zu denken. Burton und Alice bezogen eine Kabine, die direkt neben Johns Quartier lag.
    Da Burton es nicht liebte, nach der Pfeife eines anderen tanzen zu müssen, war er mit seinem Los nicht unbedingt zufrieden. Andererseits hatte er nun die Möglichkeit, oft mit Strubewell zusammen zu sein und ihn studieren zu können. Jedes Mal, wenn der Mann etwas sagte, hörte Burton ihm aufmerksam zu und suchte nach Spuren eines fremdländischen Akzents. Wenn Strubewell wirklich zu den Agenten gehörte, beherrschte er die Sprache des amerikanischen

Weitere Kostenlose Bücher