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Das Magische Labyrinth

Das Magische Labyrinth

Titel: Das Magische Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
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zurückrief. Wenn er das tat… war es mit ihm, X, aus.
    Über die Ebene hinweg starrte er auf die kleinen, mit langhalmigem Gras, Bäumen verschiedenster Art und den herrlich leuchtenden Blüten der Eisenbaumranken bedeckten Hügel und die unermeßlichen, das Tal umsäumenden Berge. Furcht und Frustration machten ihn erneut wütend, und so wandte er schnell eine geistige Technik an, um seinen Ärger wegzuwischen. Ihm war klar, daß die dabei abgezogene Energie seine Körpertemperatur für mehrere Sekunden um eine Spur ansteigen ließ. Dennoch fühlte er sich anschließend irgendwie erleichtert – trotz des Wissens, daß die Wut ihn bald wieder überkommen würde. Das Negative an der Technik war, daß sie die Quelle seines Ärgers nicht beseitigte. Auch wenn es seinen Lehrern stets anders erschienen war – er hatte sich davon niemals befreien können.
    X legte eine Hand an die Stirn und schaute in die Sonne. In ein paar Minuten würde der Stein einen Feuerblitz produzieren und zusammen mit den Millionen anderen, die sich zu beiden Seiten des Flußufers befanden, ein lautes Donnern erzeugen. Er zog sich aus der Nähe des Steins zurück und steckte die Fingerspitzen in die Ohren. Der Lärm würde ohrenbetäubend sein, und selbst wenn man darauf vorbereitet war, zuckte man unweigerlich zusammen.
    Die Sonne erreichte den Zenit.
    Ein gewaltiges Brüllen erklang, dann raste ein blauweißer, elektrischer Feuerstrahl in den Himmel.
    Allerdings nur an der linken Uferseite.
    Wieder einmal hatten die Gralsteine auf der rechten Seite versagt.
    Auf der rechten Seite wartete man in höchster Spannung. Aus der Spannung wurde schließlich zunehmende Ungeduld und Furcht, als die Steine sich weigerten, die nötige Energie für das Mittagessen abzugeben. Als sie sich beim nächsten Frühstück ebenso verhielten, wurde aus dem Erstaunen und der Furcht der Uferbewohner Panik.
    Am nächsten Tag fielen die hungrigen Menschen in Massen über das linke Ufer her.
     

ABSCHNITT 2
    Auf der >Nicht vermietbar<
     
    2
     
    Zum erstenmal war Sir Thomas Malory im Jahr 1471 auf der Erde gestorben.
    Obwohl der geistige Schock ihm ziemlich zugesetzt hatte, war der englische Ritter ohne allzu viele körperliche Verletzungen durch die schrecklichen Wochen nach dem Wiedererweckungstag gekommen. Die Nahrung, die sein >kleiner Gral< enthielt, faszinierte ihn. Sie erinnerte ihn an eine Stelle aus seinem Buch über König Arthur, wo Galahad und seine ritterlichen Freunde von der Speise essen, mit der der Sangreal sie versorgt hat. »… Ihr sollt an diesem Tische atzen Süßfleisch, das nie ein andrer Ritter schmackte.«
    Es gab allerdings auch Zeiten, in denen Malory glaubte, er würde den Verstand verlieren. Zwar war er dem Stadium jenes Wahnsinns, in dem man sowohl von der Heiligkeit Gottes als auch von den Schrecknissen der Welt (von der eigenen ganz zu schweigen) berührt wird, stets nahe gewesen, aber ein Mann, der so viele Jahre in einem irdischen Gefängnis verbracht hatte, ohne dabei verrückt zu werden, mußte schon eine gewisse Härte aufweisen. Das erste, was ihn im Gefängnis davor bewahrt hatte, daß sein Geist sich vernebelte, war das Abfassen des ersten englischen Prosaepos gewesen. Obwohl er gewußt hatte, daß er nur wenige Leser finden und ein Großteil von ihnen sein Epos nicht mögen würde, hatte er sich nicht davon abhalten lassen. Im Gegensatz zu seinem ersten Werk, das er an die großen französischen Dichter seiner Zeit angelehnt hatte, die sich mit König Arthur von Alt-Britannien befaßten, behandelte dieses Epos die Schwierigkeiten und den letztendlichen Sieg seines heißgeliebten Jesus, und im Gegensatz zu vielen anderen ehemaligen Christen hing er mit entsetzlicher Vergeßlichkeit noch immer an den >Fakten< seines Glaubens. Somit war er, wenn man seinen Kritikern glauben wollte, der lebende Beweis dafür, daß er den Verstand verloren hatte.
    Nachdem er zweimal von heidnischen Ungläubigen erschlagen worden war, hatte Malory sich in einer Gegend wiedergefunden, die einerseits von Aufbrechern und andererseits von Engländern bewohnt wurde.
    Die Aufbrecher waren ein frühzeitliches Reitervolk, und ihr Name resultierte aus ihrer Eigenart, sich im Augenblick des Rückzugs noch einmal in den Steigbügeln umzuwenden und eine Salve Pfeile abzuschießen. Mit anderen Worten: Sie gaben jedes Mal einen Aufbruchsschuß ab. Laut einem Informanten sollte dies zumindest eine Erklärung ihres Namens sein. Malory vermutete zwar, daß der

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