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Das Mordgesindel (German Edition)

Das Mordgesindel (German Edition)

Titel: Das Mordgesindel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Moe Teratos
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bisherigen Lebens werden würde.

Kapitel 4
     
    Das jämmerliche Miauen meiner Katzen dominierte im Wageninnern. Das Radio kämpfte vergeblich gegen die klagenden Töne an und ich schaltete es ab.
    »Ich bin ja bald wieder da.« Ich hielt an einer Ampel und drehte mich zu ihnen um. Sie hockten verängstigt in ihren Transportboxen und starrten mich aus schwarzen Augen an. »Meine Mutter wird sich gut um euch kümmern.«
    Selbstverständlich konnte ich ihnen erzählen, was ich wollte, sie verstanden mich nicht. Vielmehr versuchte ich mich selbst damit zu beruhigen und hoffte, heil aus der Sache herauszukommen. Weder ich noch meine Kollegen konnten absehen, in welche Gefahren ich mich begab, wenn ich die Unterwelt von Amsterdam aufmischte. Dort herrschte dasselbe Problem wie in vielen Ländern. Kinderprostitution, Menschenhandel, Missbrauch, um nur einige von ihnen zu nennen. Entweder waren die Drahtzieher gerissene Schweinehunde, die sich unter dem Radar des Gesetzes bewegten, oder sie schmierten Polizei und Gericht. Wie auch immer sie es anstellten, gegen Probleme dieser Art musste man überall ankämpfen.
    Welche Rolle Markus Kleinmann im Rotlichtmilieu spielte, wussten wir nicht. Wir hatten nach ihm gesucht, alle Männer mit diesem Namen durchleuchtet und nichts gefunden. Dianas Freund gab sich als jemand aus, der er nicht war. Wenn er von vornherein ein Pseudonym benutzte, waren seine Absichten Diana gegenüber von Anfang an klar gewesen: Sie gefügig machen und in seine abartigen Machenschaften hineinziehen. Was zahlten sexgeile Männer für eine Polizistin, mit der sie ihre kranken Fantasien ausleben konnten?
    Mal nicht gleich den Teufel an die Wand, Tomas, alter Kumpel! Es ist nicht gesagt, dass er sie zur Prostitution zwingt …
    Ich atmete tief durch, als ich in die Auffahrt fuhr. Meine Mutter wartete an der Haustür und kam mir mit einem Lächeln entgegen. Ich setzte ein freundliches Gesicht auf und hoffte, meine dunklen Gedanken vor ihr verbergen zu können.
    »Lass dich umarmen!« Meine Mutter warf sich gegen mich und drückte zu, bis ich fast keine Luft mehr bekam.
    Den wahren Grund meiner Reise verschwieg ich meinen Eltern. Sie sollten sich nicht unnötige Sorgen um mich machen. Als ich ihnen erzählt hatte, dass ich zwei Wochen Urlaub in den Niederlanden plante, waren sie zwar verblüfft, aber auch beruhigt, weil sie glaubten, dass ich mich von den Strapazen der letzten Zeit erholen wollte.
    Auch die Sache mit Diana sagte ich ihnen nicht. Sie hatten zwar einen Artikel in der Zeitung über die Entführung einer Polizistin gelesen, jedoch behauptete ich, die Frau nicht zu kennen.
    Meine Mutter ließ mich los. »Muss ich irgendwas beachten?«
    Wir hatten gestern Abend bereits telefoniert und ich hatte ihr alles Wissenswerte mitgeteilt, aber wie immer wollte sie auf Nummer sicher gehen.
    »Füttern, kraulen und die Scheiße wegmachen, mehr brauchen die beiden nicht.« Ich sah zur Haustür. »Wo ist Papa?«
    »Kurz was einkaufen.« Meine Mutter öffnete die Autotür und zog die erste Transportbox vom Sitz. »Kannst uns ja anrufen, wenn du dort bist.«
    An und für sich lag mir viel daran, mich von meinem Vater zu verabschieden. Wer wusste schon, ob wir uns je wiedersahen?
    »Oder willst du noch auf ihn warten?«
    Ich sah auf meine Armbanduhr. Halb acht, in dreißig Minuten musste ich mit Kaffee und Kippen bei Snake sein.
    »Das schaffe ich nicht.« Ich nahm die andere Box von der Rückbank und wir brachten die maunzenden Katzen schweigend ins Haus.
    Wir brauchten fünf weitere Minuten, bis wir Futter, Toiletten und Streu ausgeladen hatten. In meinem alten Kinderzimmer entließen wir die Miniraubkatzen in die Freiheit, und bevor ich mich von ihnen verabschieden konnte, verschwanden sie unter einer Couch.
    Ich sah wieder auf die Uhr. Viertel vor.
    »Jetzt muss ich aber wirklich los.« Ich gab meiner Mutter einen Kuss auf die Stirn und stürmte aus dem Haus.
     
    Ich fand einen Parkplatz vor der Hausnummer 69, nahm die zwei Becher Coffee-to-go und die Schachtel Zigaretten vom Beifahrersitz und stieg aus. Um diese Uhrzeit hielten sich kaum zwielichtige Gestalten in der Vulkanstraße auf. Die wenigen, die ich sah, schlichen vor den rot beleuchteten Eingängen der Gebäude herum und blickten sich verstohlen um. In meiner Laufbahn als Polizist und Kriminalhauptkommissar hatte ich Dutzende Fälle im Duisburger Rotlichtviertel bearbeiten müssen. Snake lief mir dabei jedoch nie über den Weg. Mein Kollege Jürgen

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