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Das Pete Buch 23 - Der doppelte Watson

Das Pete Buch 23 - Der doppelte Watson

Titel: Das Pete Buch 23 - Der doppelte Watson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hilton
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anscheinend gar nicht daran dachte, pünktlich nach Hause zu kommen. Ärgerlich steckte er sich eine Zigarette an und trat zum Fenster. Der Mond stand hell und rund am Himmel und verbreitete ein angenehmes Licht.
    Leise öffnete er das Fenster und spähte die Straße hinunter. Wenn er sich nicht irrte, tauchten dort hinten schemenhaft Gestalten auf. Das war bestimmt Jimmy mit seinen Freunden! Wurde aber auch höchste Zeit. Um 23 Uhr mußte er nämlich schon in Calisters Bush sein, weil dort Mr. K. auf ihn wartete . . .
    Es war tatsächlich Jimmy, der mit drei Freunden angebummelt kam. John Watson konnte schon ganz deutlich die Stimmen unterscheiden. Unauffällig zog er sich zurück. Die Boys brauchten nicht zu sehen, daß er noch angezogen war.
    Nun standen sie unten vor dem Office und unterhielten sich laut. „Mein Onkel schläft schon", hörte er Jimmy

    sagen. „Da können wir uns ja noch ein bißchen unterhalten."
    „Verdammt", brummte Watson halblaut. „Jetzt ist schon wieder eine Viertelstunde vergangen. Höchste Zeit, daß ich fortkomme!"
    „Kennt ihr schon den Witz von dem Mann in der Badewanne", tat sich einer von Jimmys Freunden wichtig.
    „Nein, erzähle ihn", verlangte der Watsonschlaks — und der wütende Onkel im Oberstübchen ballte die Fäuste. Wenn die Kerle dort unten erst anfingen, sich Witze zu erzählen, dann hörten sie vor Mitternacht nicht auf. Das kannte er! Wenn er nicht seinen ganzen Plan gefährden wollte, mußte er jetzt handeln!
    John Watson griff also sein Nachthemd und zog es sich über seinen Anzug. Dann trat er zum Fenster und fragte mit tiefer Baßstimme? „Was ist denn das wieder für ein Lärm so mitten in der Nacht? Verduftet, morgen ist auch noch ein Tag!"
    „Wir hören schon auf, Onkel", krähte Jimmy zurück.
    Trotzdem vergingen noch 5 Minuten, bis sie sich endlich getrennt hatten. Laut pfeifend kam der Schlaks die Treppe heraufgepoltert und weckte dadurch ausgerechnet Sheriff Tunker, der zornerfüllt nach Ruhe schrie.
    John Watson war der Verzweiflung nahe. Warum mußte ausgerechnet heute alles schiefgehen? Zu allem Überfluß verspürte Jimmy auch noch den Wunsch, ihn zu sprechen, aber er markierte durch lautes Schnarchen den Schlafenden, so daß sich sein Neffe endlich zurückzog.
    „Puuuh!" Watson schüttelte sich und wischte sich die feuchte Stirn ab. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm, daß

    ihm nun noch dreißig Minuten Zeit geblieben waren. Wie aber kam er jetzt unauffällig aus dem Hause? Jimmy schlief ganz bestimmt noch nicht; auch Sheriff Tunker war sicher auch wach. Eine ganz verteufelte Angelegenheit war das! Doch John Watson war findig. Er ließ seinen großen Koffer zum Fenster hinunter, konnte aber nicht verhindern, daß dieser in Schwingungen geriet und mit lautem Geklirr gegen das Office-Fenster schlug. Laut fluchend zog Watson seinen Koffer schnell zurück und schob ihn hastig unter sein Bett.
    Sheriff Tunker hatte das verdächtige Geräusch natürlich gehört und kam in wehendem Nachthemd und mit schußbereitem Colt ins Office hinuntergepoltert. Sofort entdeckte er die zerschlagene Fensterscheibe. Wer mochte das wohl gewesen sein? Er ging in den Hausgang zurück und rief nach seinem Gehilfen, der nach einer Weile auch erschien.
    „Haben Sie den Lärm nicht gehört? Sie schlafen wohl auf Ihren Ohren?"
    „Ich habe nun mal einen festen Schlaf", entschuldigte sich Watson. Er konnte ja nicht gut sagen, daß er sich erst schnell seine Kleider vom Leibe reißen und ins Nachthemd schlüpfen mußte.
    „Der Übeltäter ist nun doch entkommen", stellte Tunker sachlich fest.
    „Das ist er", nickte John Watson.
    „Was schlagen Sie jetzt vor, Watson?"
    „Wieder ins Bett zu gehen!"
    „Einverstanden!"
    Tunker und Watson gingen wieder nach oben. Dieser hatte noch eine Treppe höher zu steigen und vernahm

    nun ein leises Gewimmer. Es kam aus Jimmys Zimmer, das ja neben dem seinen lag. Der Hilfssheriff öffnete die Tür und machte Licht. Sein Neffe hatte sich die Decke über den Kopf gezogen und heulte zum Steinerweichen.
    „Was ist denn mit dir los? fragte Watson und riß ihm die Decke weg.
    „Oh Onkel, ich habe den Einbrecher gesehen! Er sah ganz komisch aus."
    „Wie sah er denn aus?" fragte Watson gereizt.
    „Ich schaute zum Fenster hinaus und erblickte ein seltsames Wesen, das an der Hauswand herum pendelte. Es war ziemlich groß und hatte eine viereckige Form."
    John Watson brummte abermals leise in sich hinein. Jimmy hatte also seinen Koffer

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