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Das Pete Buch 23 - Der doppelte Watson

Das Pete Buch 23 - Der doppelte Watson

Titel: Das Pete Buch 23 - Der doppelte Watson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Hilton
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K. hat gesagt, daß ich von einem gewissen Watson . . ."
    „Mister Watson bitte!"
    „ . . . daß ich also von einem Watson einen Dollar bekomme, wenn ich den Brief hier abgebe."
    „Zwanzig Cents!" Watson legte sich aufs Handeln und steigerte sich dann langsam bis zu einem halben Dollar hinauf, aber der kleine Lausebengel dachte gar nicht daran, es billiger zu machen. Dem Hilfssheriff schwoll darob langsam der Kamm.
    „Her mit dem Brief!" donnerte er plötzlich und sprang auf den Kleinen zu. Dieser drehte sich blitzschnell um und wetzte zur Tür hinaus. John Watson rannte mit rotem Kopf laut wetternd hinter ihm her.
    „Willst du wohl stehenbleiben!"
    „Bäääh", war die lakonische Antwort, und der Hilfssheriff keuchte hinter dem flinken Bürschlein her, das wie ein Hase seine Haken schlug, so daß „das Auge des Gesetzes" oft meterweit an seinem Ziel vorbeisah.
    „Haltet den Bengel!" schrie Watson. Die Leute auf der Straße wurden auf die beiden bald aufmerksam, und schon stellten sich die ersten dem Boy aus Littletown in den Weg. Doch immer wieder entwischte der Knirps und flitzte dem dicken Mr. Osborne sogar zwischen den Beinen hindurch.
    Doch dann ereilte ihn sein „Schicksal." Ausgerechnet der dürre Schneider Zwindotsch packte ihn behende beim Schlawittchen und ließ ihn nicht mehr los. Schweißtriefend kam nun Watson herbeigeeilt und verabreichte dem frechen Knirps eine schallende Ohrfeige.
    „Gib den Brief her!" befahl er dann streng.
    Um die beiden sammelte sich im Nu eine große Menschenmenge.
    „Was hat er denn verbrochen?" fragte Mr. Osborne.
    „Er rückt den Brief, der an mich adressiert ist, nicht heraus", erklärte die Amtsgewalt. „Darum muß er bestraft werden. So etwas nennt man nämlich Unterschlagung des Briefgeheimnisses!"
    „Ich will Ihnen ja den Brief herausgeben, wenn ich dafür meinen versprochenen Dollar bekomme", heulte der Kleine los.
    „Wer hat es dir denn versprochen?" fragte Mrs. Klidy neugierig, die auch zum „Verein der Kämpferinnen" gehörte. Sie witterte hier einen großen Skandal.
    „Mr. K. hat mir den Brief für einen gewissen Watson . . ."
    „M i s t e r Watson, bitte!"
    „ . . . also für einen Mr. Watson gegeben und mich beauftragt ihn hier nach Somerset zu bringen. Er sagte, daß mir dieser Watson einen Dollar dafür geben muß!"
    „Wer ist dieser „Mr. K.?" fragte nun der Schneider interessiert.
    „Das ist mein Geheimnis", erklärte der Kleine standhaft. „Aber ich verrate es — wenn mir Mr. Watson den Dollar nicht gibt!"
    „Geben Sie ihm das Geld bloß nicht", rief Mrs. Klidy, denn sie wollte gar zu gerne nun „das Geheimnis" erfahren.
    „Halten Sie sich bitte aus der Affaire heraus", fauchte Watson grimmig. „Was ich mit diesem Bürschchen zu bereden habe, geht keinen etwas an!" Er umspannte den Arm des Jungen und kommandierte: „Auf zum Sheriffs-Office!"
    Der Boy folgte ihm willig.
    „Ich wüßte gar zu gern, was dieser Watson auf einmal für Geheimnisse hat", meinte Mrs. Klidy. „Unser guter Hilfssheriff scheint sich da auf eine recht „unsaubere Sache" eingelassen zu haben. Aber wir kriegen es noch heraus. Der „Verein der Kämpferinnen für Frauenrechte" läßt nicht locker!"
    Mrs. Klidy schritt erhobenen Hauptes davon. Sie mußte diese Neuigkeit sofort an die Witwe Poldi weitergeben.
    John Watson schob den Kleinen indessen in das Amtszimmer und sagte mit erzwungener Freundlichkeit: „Du brauchtest doch nicht gleich davonzurennen, mein Sohn. Sei nun brav, und gib dem lieben Onkel den Brief heraus."
    „Aber erst den Dollar!"
    „Du bist nur auf materielle Werte aus", stellte Watson betrübt fest. „Als ich in deinem Alter war, hätte ich es auch für ein „Danke schön" gemacht."
    „Darum haben Sie's ja auch nur bis zum Hilfssheriff gebracht", stellte der Knirps sachlich fest. „Wenn ich erst mal in Ihre Jahre komme, dann . . ."
    „Genug", seufzte Watson auf. „Ich sehe, daß dich

    nichts umstimmen kann. Hier hast du deinen Dollar — und verschwinde!"
    Geschickt fing der Boy das Geldstück auf und reichte dann John Watson den Brief.
    „Nun mach, daß du fortkommst!" Hastig riß Watson den Umschlag auf und zog einen kleinen, weißen Zettel heraus, auf dem folgende Worte standen: Elf Uhr! Calisters Bush . . .
    Mr. K.
    „Ein schlauer Bursche", fand John Watson. „Die Sache kann jetzt nicht mehr schiefgehen!" —
    22 Uhr"! — Hilfssheriff John Watson saß angezogen auf seinem Bett und wartete auf seinen lieben Neffen, der

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