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Das Phantom von Schreckenstein

Das Phantom von Schreckenstein

Titel: Das Phantom von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Glühbirnen wieder festgedreht – hasteten Mädchen mit Lasten vorbei und die große Treppe hinauf.
    „Leise!“ raunte Ingrid ihnen zu. „Und macht ja keine Taschenlampen an!“
    Beatrix prüfte den festen Sitz der Latte unter der Klinke. An einem Fenster zum Burghof, etwa vier Meter über der Freitreppe, hielt Renate Ausschau. „Ich glaub, sie kommen!“ flüsterte sie.
    Die Mädchen schlichen hinüber zum Hauptportal und preßten die Ohren an das kalte Eichenholz.
    Auch hier bewegte sich zuerst die Klinke um einen Millimeter, dann wurde gerüttelt. „So ein Quatsch!“ schimpfte draußen eine helle Stimme. „Mach auf, Dampfwalze, wir sind’s!“
    Drinnen zog Renate die Augenbrauen hoch. „Wer ist das?“ fragte sie leise.
    „Irgend so’n Mini“, antwortete Ingrid, die selbst nicht größer war.
    Elke und Bettina schleppten eine schwere Last vorbei. Sophie bedeutete ihnen mit Gesten, besonders leise zu sein.
    Draußen waren weitere Ritter eingetroffen. Unverständlich redeten sie durcheinander, rüttelten ab und zu an der Tür, dann herrschte wieder Stille, bis sie weiterredeten.
    „Vielleicht ist grad keiner da?“ mutmaßte einer.
    Plötzlich eine auffallend dunkle Stimme: „Aha! Das Unternehmen hat uns ausgesperrt.“
    „Wie bei einem Streik“, fügte eine zweite hinzu.
    „Der Rex!“ flüsterte Beatrix.
    „Und Sonjas Vater“, stellte Sophie fest.
    Die Mädchen erschraken.
    Es gab lange Gesichter. Würden sie jetzt aufmachen müssen? Von Rosenfels waren sie gewohnt, in einer solchen Lage, beim Auftreten der Schulleitung, sofort an Bestrafung zu denken. Die Schreckensteiner Gemeinschaft zwischen Schülern und Lehrern kannten sie zwar von vielen Streichaktionen und Veranstaltungen, trauten ihr aber in dieser besonderen Situation doch nicht ganz. „Ja… ks…, dann schlafen sie eben bei mir!“ schaltete da Mauersäge unerwarteterweise, und die besorgten Mienen glätteten sich wieder.
    „Nein, nein, Graf. Wir sorgen schon dafür, daß jeder in sein Bett kommt.“
    Ingrid erkannte die Stimme ihres Bruders sofort. „Denkste!“ flüsterte sie genüßlich und tippte sich an die Schläfe.
    „Meinst du, die Hühner sind noch drin?“ fragte draußen der Mini.
    Constanze und Fides schleppten eine Last vorbei. Auch sie wurden mit Gesten ermahnt, leise zu sein. Ebenso Isabel und Benis Schwester Martina, die ihnen folgten.
    „Wie viele kommen noch?“ wollte Beatrix wissen.
    „Nur die aus dem Südflügel, glaub ich“, antwortete Isabel.
    Draußen waren die Stimmen verstummt, dann redeten plötzlich wieder alle durcheinander, schließlich blieb eine sehr deutliche übrig.
    „Wenn von drinnen zu ist, muß man von drinnen aufmachen!“
    „Stephan!“ zischte Beatrix. „Ich hab’s doch gewußt.“
    „Solide Sache!“ tönte Dampfwalze unverkennbar. „Beni, hol die Leiter am Sportschuppen. Du weißt ja…“
    „Caso claro!“ antwortete Martinas Bruder und lachte.
    „Ich hab schon ein ganzes Rudel auf sämtliche Einstiege verteilt“, sagte jemand.
    „Ottokar!“ flüsterte Sophie und sah Beatrix an.
    „Glaubt ihr, die sind noch drin?“ wiederholte der Mini seine Frage.
    „Geh mal ans Schlüsselloch, dann hörst du sie gackern“, sagte Dampfwalze.
    „Ja, Liebster!“ kam von drinnen die Antwort. Ingrid hatte es sich nicht verkneifen können, dem Muskelprotz ihre Kaltblütigkeit zu beweisen.
    Esther packte sie am Arm. „Du bist gemein! Uns zu verraten…“
    Lässig löste Ingrid den Griff. „Blödes Schneewittchen! Denkst du, die halten uns für die sieben Zwerge? Da unterschätzt du die Idiotenritter.“
    Draußen hatte Ingrids Antwort lautes Johlen ausgelöst, und Pummel rief: „Macht’s euch nur bequem in euerm Gefängnis! Gleich werdet ihr gerupft, ihr Suppenhühner.“
    Beatrix und Sophie trieben Elke und Eva, Irene und Sabine, die besonders schwere Lasten vorbeischleppten, zur Eile an.
    Renate hatte das Ohr am Schlüsselloch. Ärgerlich stampfte sie mit dem Fuß auf. „Sie besprechen, wie sie vorgehen wollen. Ich kann aber nichts verstehen. Mauersäge schaltet immer dazwischen.“
    Jetzt wurde draußen laut gelacht, darüber die Stimme von Witzbold Klaus: „Sensationelle Sache! Und wir kommen mit der Feuerspritze und löschen den Hühnergrill. Schließlich haben sie ja Alarm gegeben…“
    Die Folgen der nächtlichen Ereignisse wurden erst beim Frühstück spürbar. Auf Rosenfels brach das große Gähnen aus. Um sechs Uhr früh waren die Mädchen zurückgekehrt. Auf dem

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