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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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machen. Argandas Gesicht verfärbte sich rot, und er öffnete den Mund mit der klaren Absicht, sofort loszubrüllen. Arganda hatte oft herumgebrüllt, seit seine Königin entführt worden war. Es war sinnlos, sich das wieder anzuhören.
    Perrin stieß Traber die Fersen in die Flanken, ließ ihn die Reihe der Geflügelten Wachen durchbrechen und hielt auf die Bäume zu. Nicht im Galopp, aber auch nicht in gemütlichem Tempo – ein schneller Trab durch den Wald, die Zügel fest in der Hand, mit dem Blick bereits auf der Suche nach Grady. Elyas schloss sich ihm wortlos auf seinem Wallach an. Perrin war davon überzeugt gewesen, in seinem Inneren keinen Platz mehr für auch nur eine weitere Unze Furcht zu haben, aber Elyas’ Schweigen machte die Last noch schwerer, die auf ihm ruhte. Elyas sah nie ein Hindernis, ohne zugleich einen Weg zu sehen, wie man es umgehen konnte. Sein Schweigen schrie geradezu von unpassierbaren Bergen. Aber es musste einen Weg geben. Als sie den Ort des Tors erreichten, führte Perrin seinen Hengst durch die Sonnenstrahlen an den umgestürzten Bäumen vorbei und zwischen den stehenden hindurch, nicht dazu in der Lage, einfach stehen zu bleiben. Er musste in Bewegung bleiben. Es musste einen Weg geben. Seine Gedanken schossen hin und her wie eine Ratte im Käfig.
    Elyas stieg ab und hockte sich auf die Fersen; er musterte stirnrunzelnd die Felsplatte und achtete nicht auf seinen Wallach, der an den Zügeln zerrte und vor ihr zurückweichen wollte. Neben dem Felsen ruhte der dicke Stamm einer Kiefer, die gute fünfzig Fuß in die Höhe geragt hatte, auf den zersplitterten Überresten ihres Stumpfs; hoch genug, dass Elyas darunter aufrecht hätte hindurchgehen können. Grelle Sonnenstrahlen, die an anderen Stellen das Blätterdach durchstießen, schienen die Schatten um den mit Spuren versehenen Stein fast in eine undurchdringliche Finsternis zu verwandeln, aber das störte ihn genauso wenig wie Perrin. Er rümpfte die Nase wegen des Gestanks nach verbranntem Schwefel, der noch in der Luft hing. »Ich habe mir auf dem Weg hierher doch gedacht, diesen Gestank gerochen zu haben. Ich schätze, du hättest es erwähnt, wenn du nicht andere Dinge im Kopf haben würdest. Ein großes Rudel. Größer als alles, was ich je gesehen habe. Oder von dem ich gehört habe.«
    »Das hat Masuri auch gesagt«, erwiderte Perrin gedankenverloren. Was hielt Grady bloß auf? Wie viele Menschen gab es in Ebou Dar? Das war die Größe des Shaido-Lagers. »Sie hat gesagt, sie sei sieben Rudeln begegnet, aber dieses ist ihr unbekannt.«
    »Sieben«, murmelte Elyas überrascht. »Selbst eine Aes Sedai muss weit herumkommen, um das zu erreichen. Hinter den meisten Geschichten von Schattenhunden stecken bloß Leute, die sich vorm Dunkeln fürchten.« Er starrte die Pfotenspuren an, die sich über den glatten Stein zogen, und schüttelte den Kopf. Trauer stahl sich in seine Stimme, als er sagte: »Einst waren sie Wölfe. Jedenfalls die Seelen von Wölfen, die der Schatten eingefangen und verzerrt hat. Das war der Kern, aus dem die Schattenhunde entstanden, die Schattenbrüder. Ich glaube, darum müssen die Wölfe bei der Letzten Schlacht dabei sein. Oder vielleicht wurden die Schattenhunde auch erschaffen, weil die Wölfe dort sein werden, um gegen sie zu kämpfen. Manchmal lässt das Muster die feine Spitze aus Sovarra wie aus einem Stück Bindfaden gewoben aussehen. Wie dem auch sei, es war vor langer Zeit, soweit ich weiß, während der Trolloc-Kriege, und davor dem Schattenkrieg. Wölfe haben weit zurückreichende Erinnerungen. Was ein Wolf weiß, gerät nie wirklich in Vergessenheit, solange noch andere Wölfe leben. Aber sie vermeiden es, über die Schattenhunde zu sprechen, und sie meiden auch die Schattenhunde selbst. Hundert Wölfe könnten bei dem Versuch sterben, einen Schattenbruder zu töten. Schlimmer, wenn sie scheitern, kann der Schattenhund die Seelen derjenigen fressen, die noch nicht verendet sind, und ein Jahr später gäbe es ein neues Rudel Schattenbrüder, die sich nie mehr daran erinnern würden, dass sie einmal Wölfe waren. Ich hoffe jedenfalls, dass sie sich nicht mehr daran erinnern.«
    Perrin zügelte Traber, obwohl es ihn in den Fingern juckte, weiter in Bewegung zu bleiben. Die Bezeichnung der Wölfe für Schattenhunde hatte eine zusätzliche grimmige Note erhalten. »Können sie die Seele eines Menschen fressen, Elyas? Sagen wir, von einem Mann, der zu den Wölfen sprechen kann?« Elyas zuckte

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