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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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diese Weise brauchte er nur noch einen Bolzen einlegen. Harnan trug einen Reiterbogen und einen vollen Köcher an der Hüfte. Fergin führte Pips mit sich.
    Harnan machte sich nicht die Mühe abzusteigen. Er musterte Tuon und Selucia misstrauisch und Luca und Latelle mit fast genauso großen Zweifeln, dann beugte er sich im Sattel vor. »Renna hat ein Pferd gestohlen, mein Lord«, sagte er leise. »Sie hat einen der Pferdeknechte am Eingang niedergeritten. Vanin folgt ihr. Er sagte, sie könnte es bis zum Abend nach Coramen schaffen. Das ist die Richtung, die sie eingeschlagen hat. Sie ist viel schneller als die Wagen. Aber sie reitet ohne Sattel; mit etwas Glück können wir sie einholen.« Er klang fast so, als wäre dieses Glück eine feststehende Tatsache. Die Männer der Bande vertrauten mehr auf Mat Cauthons Glück als er selbst.
    Aber es schien keine andere Wahl zu geben. Die Würfel donnerten noch immer durch seinen Kopf. Noch bestand die Chance, dass sie zu seinen Gunsten fielen. Eine kleine Chance. Mat Cauthons Glück. »Schafft Eure Leute so schnell auf die Straße, wie sie zusammenpacken können, Luca«, sagte er und schwang sich in Pips Sattel. »Lasst die Segeltuchwand und alles andere, das ihr nicht schnell auf die Wagen laden könnt, einfach zurück. Reist einfach nur ab.«
    »Seid Ihr verrückt?«, krächzte Luca. »Wenn ich versuche, die Besucher zu verjagen, dann wird es einen Aufstand geben! Und sie werden ihr Geld zurückhaben wollen!« Beim Licht, der Mann würde noch an sein Geld denken, wenn sein Hals schon längst auf dem Richtblock lag.
    »Denkt an das, was Euch passieren wird, wenn Euch morgen hier tausend Seanchaner finden.« Mats Stimme war so kalt, wie er sie hinbekam. Wenn er versagte, würden die Seanchaner Lucas Wanderzirkus in kürzester Zeit gestellt haben, ganz egal, wie sehr er seine Pferde antrieb. Nach dem Verziehen seines Mundes zu urteilen, als hätte er in eine saure Pflaume gebissen, wusste Luca das auch. Mat zwang sich, den Mann zu ignorieren. Die Würfel rollten hart, aber sie blieben noch nicht stehen. »Juilin, gib Luca das ganze Gold, bis auf einen dicken Beutel.« Vielleicht konnte sich der Mann seinen Weg freikaufen, sobald die Seanchaner sahen, dass er ihre Tochter der verdammten Neun Monde nicht bei sich hatte. »Hol alle zusammen und reitet los, so schnell ihr könnt. Sobald du außer Sichtweite der Stadt bist, geh in die Wälder. Ich finde euch.«
    »Alle?« Juilin schirmte Thera mit seinem Körper ab und wies mit dem Kopf auf Tuon und Selucia. »Lass die beiden in Jurador zurück, vielleicht hören die Seanchaner dann auf, wenn sie sie zurückbekommen. Zumindest könnte es sie aufhalten. Du sagst doch dauernd, dass du sie früher oder später freilassen willst.«
    Mat erwiderte Tuons Blick. Große dunkle feuchte Augen in einem glatten, ausdruckslosen Gesicht. Sie hatte die Kapuze ein Stück zurückgeschoben, sodass er ihr Gesicht deutlich erkennen konnte. Wenn er sie zurückließ, konnte sie die Worte nicht sagen, oder falls sie es doch tat, würde er zu weit weg sein, als dass sie eine Rolle gespielt hätten. Wenn er sie zurückließ, würde er nie erfahren, warum sie immer so geheimnisvoll lächelte oder was hinter dem Geheimnis steckte. Beim Licht, er war ein Narr! Pips machte ein paar ungeduldige Schritte.
    »Alle«, sagte er. Nickte Tuon kaum merklich, wie für sich selbst bestimmt? Warum sollte sie nicken? »Lass uns reiten«, sagte er zu Harnan.
    Sie mussten ihre Pferde im Schritttempo durch die Menschenmenge lenken, um aus dem Zirkus herauszukommen, aber sobald sie die Straße erreichten, ließ Mat Pips losgaloppieren, und sein Umhang flatterte hinter ihm her, und er hielt den Kopf unten, damit ihm der Hut nicht heruntergerissen wurde. Es war kein Tempo, das man einem Pferd lange Zeit zumuten konnte. Die Straße wand sich um Hügel und überquerte Anhöhen, gelegentlich führte sie auch über die Hügel, wenn die Steigung nicht zu groß war. Sie spritzten durch knöcheltiefe Bäche und donnerten über niedrige Holzbrücken, die tiefere Gewässer überspannten. Auf den Hügeln erschienen wieder Bäume, Kiefern und Zwerglorbeer zeigten unter den winterkahlen Ästen das einzige Grün. An einige Hügel schmiegten sich Bauernhöfe, niedrige Steinhäuser mit Schindeldächern und höhere Scheunen, und gelegentlich eine Ansiedlung aus acht oder zehn Häusern.
    Ein paar Meilen von dem Zirkus entfernt entdeckte Mat einen breiten Mann, der wie ein Sack Hafer im

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