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Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 10. Das Original: Zwielichtige Pfade (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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dem Gedanken an sie war das Messer wieder da. Und diese Würfel rollten in seinem Schädel.
    Die Frau wird wohl kaum anbieten, das Ehegelöbnis hier und jetzt auszutauschen, dachte er mit einem Kichern, aber es klang selbst für seine Ohren gezwungen. Dennoch gab es für ihn keinen Grund unter der Sonne, Angst zu haben. Er war nur auf angemessene Weise vorsichtig, nicht ängstlich.
    Der Zirkus entsprach der Größe eines durchschnittlichen Dorfes, aber ein Mann konnte nur eine gewisse Zeit auf dieser Fläche umherwandern, bevor er anfing, die gleichen Wege erneut einzuschlagen. Bald, zu bald, stand er vor einem fensterlosen Wagen in verblichenem Purpur in Sichtweite der südlichen Pferdeleinen, der von Planwagen umgeben wurde. Die Dungkarren waren an diesem Morgen nicht abgeholt worden, und der Geruch war stark. Der Wind trug auch schwere Gerüche von den nahen Tierkäfigen heran, den moschusartigen Duft von Großkatzen und Bären und das Licht allein wusste von was sonst noch. Jenseits der Planwagen und Pflöcke fiel ein Teil der Segeltuchwand und ein weiterer begann zu zittern, als Männer die Vertäuung lösten. Die mittlerweile von dunklen Wolken verborgene Sonne war auf dem halben Weg zur höchsten Stelle geklettert, aber es war noch immer zu früh.
    Harnan und Metwyn, zwei der Rotwaffen, hatten bereits die ersten beiden Pferde an die Achse des purpurnen Wagens angeschirrt und waren mit dem zweiten Paar fast fertig. Als bei der Bande der Roten Hand gut ausgebildete Soldaten würden sie zum Aufbruch bereit sein, wenn das Zirkusvolk noch immer versuchte herauszufinden, wie man die Pferde anschirren musste. Mat hatte der Bande beigebracht, sich zu beeilen, wenn es notwendig war. Er schlurfte daher, als würde er durch Schlamm waten.
    Harnan, der diese alberne Falkentätowierung auf der Wange hatte, entdeckte ihn zuerst. Der Gruppenführer mit dem kantigen Kiefer war gerade dabei, einen Zugriemen festzuschnallen, und er wechselte einen Blick mit Metwyn, dem Cairhiener mit dem jungenhaften Aussehen, das sowohl seinem Alter wie auch seiner Schwäche für Wirtshausschlägereien widersprach. Sie hatten kein Recht, überrascht auszusehen.
    »Läuft alles glatt? Ich will noch heute hier weg sein.« Mat rieb sich die Hände warm und musterte den purpurnen Wagen unbehaglich. Er hätte ihr ein Geschenk mitbringen sollen, Geschmeide oder Blumen. Beides funktionierte gut, jedenfalls bei den meisten Frauen.
    »Glatt genug, mein Lord«, erwiderte Harnan vorsichtig. »Kein Geschrei, keine Proteste, keine Tränen.« Er sah den Wagen an, als könnte er es selbst nicht glauben.
    »Die Ruhe gefällt mir«, sagte Metwyn und schob einen Zügel durch einen Ring des Kummets. »Wenn Frauen zu weinen anfangen, dann kann man nur gehen, wenn einem seine Haut etwas bedeutet, und wir können sie schlecht am Straßenrand absetzen.« Aber auch er warf dem Wagen einen Blick zu und schüttelte ungläubig den Kopf.
    Mat blieb wirklich nichts anderes mehr übrig, als ihn zu betreten. Also tat er es. Er benötigte nur zwei Anläufe mit einem aufgesetzten Lächeln, um die kurze, bemalte Holztreppe an der Hinterseite des Wagens zu erklimmen. Er hatte keine Angst, aber jeder Narr würde genug wissen, um nervös zu sein.
    Trotz der fehlenden Fenster war das Wageninnere hell erleuchtet; vier Spiegellampen brannten, und sie waren mit gutem Öl gefüllt, sodass es keine ranzigen Gerüche gab. Allerdings wäre das durch den draußen herrschenden Gestank kaum aufgefallen. Er musste einen besseren Stellplatz für diesen Wagen finden. Ein kleiner Ziegelofen mit Eisenklappe und einem Eisengitter zum Kochen machte den Raum mollig warm. Es war kein großer Wagen, und jede freie Handspanne Wand wurde mit Kommoden oder Regalbrettern oder Haken zum Aufhängen von Kleidung und Handtüchern und dergleichen genutzt, aber der Tisch, den man an Schnüren herablassen konnte, hing oben an der Decke, und die Frauen im Wagen waren kaum in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
    Die drei Frauen hätten nicht unterschiedlicher sein können. Frau Anan saß auf einem der beiden schmalen Betten, die in die Wände eingebaut waren, eine gebieterische Frau, deren Haar die ersten Spuren von Grau aufwies; auf ihren Stickrahmen konzentriert, erweckte sie nicht im Mindesten den Eindruck einer Wächterin. An jedem ihrer Ohren hing ein großer goldener Ohrring, von der eng anliegenden Silberkette baumelte ihr Hochzeitsdolch, dessen mit roten und weißen Steinen verzierter Griff sich in

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