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Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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benommen, weil Merrilins Plan im letzten Augenblick anscheinend scheiterte.
    Merrilin strich mit einem langen Finger über seinen weißen Schnurrbart. Er schien ein Lächeln zu verbergen. »Ich fürchte, Ihr verwechselt mich, Bannergeneral Karede.« Für die Dauer eines Satzes wurde seine Stimme außerordentlich ausdrucksvoll. »Ich bin Gaukler, eine Stellung, die sicherlich höher als die eines jeden Hofbarden ist, aber kein General. Der Mann, mit dem Ihr sprechen wollt, ist Lord Matrim Cauthon.« Er machte eine kleine Verbeugung in die Richtung des jungen Mannes, der gerade den flachen schwarzen Hut wieder aufsetzte.
    Karede runzelte die Stirn. Tylins Spielzeug war der General? Machten sie sich über ihn lustig?
    »Ihr habt etwa hundert Männer dabei, Totenwächter, und vielleicht zwanzig Gärtner«, sagte Cauthon ruhig. »Soweit ich weiß, wäre das ein fairer Kampf gegen die fünffache Zahl an einfachen Soldaten, aber die Bande besteht größtenteils nicht aus Soldaten, und ich habe bedeutend mehr als sechshundert. Was Chisen angeht, wenn das der Bursche ist, der durch den Durchgang kommt, selbst wenn er herausgefunden hat, was ich vorhabe, könnte er es nicht in weniger als fünf Tagen zurückschaffen. Den letzten Berichten meiner Späher zufolge marschiert er so schnell er kann südwestlich entlang der Ebou-Dar-Straße. Aber die Frage, die sich hier wirklich stellt, ist die folgende. Könnt Ihr Tuon sicher zum Tarasin-Palast bringen?«
    Karede fühlte sich, als hätte ihn Hartha in den Bauch getreten, und das nicht nur, weil der Mann den Namen der Hochlady so zwanglos benutzte. »Ihr meint, Ihr lasst sie mich mitnehmen?«, sagte er ungläubig.
    »Wenn sie Euch vertraut. Wenn Ihr sie sicher in den Palast bringen könnt. Sie ist in Gefahr, bis sie ihn erreicht. Nur für den Fall, dass Ihr es nicht wisst, Euer ganzes verdammtes Immer Siegreiches Heer ist bereit, ihr den Hals durchzuschneiden oder ihr den Schädel einzuschlagen.«
    »Ich weiß«, sagte Karede ruhiger, als er sich fühlte. Warum sollte dieser Mann die Hochlady einfach freilassen, wo sich die Weiße Burg so viel Mühe gegeben hatte, sie zu entführen? Warum, nach diesem kurzen, blutigen Feldzug? »Wir werden bis zum letzten Mann sterben, wenn das nötig ist, um sie in Sicherheit zu bringen. Am besten brechen wir sofort auf.« Bevor es sich der Mann anders überlegte. Bevor er aus diesem Fiebertraum erwachte. Es kam ihm jedenfalls wie ein Fiebertraum vor.
    »Nicht so schnell.« Cauthon wandte sich der Hochlady zu. »Tuon, vertraut Ihr diesem Mann, dass er Euch sicher zum Palast in Ebou Dar bringt?« Karede unterdrückte den Impuls zusammenzuzucken. Der Mann mochte ein General und Lord sein, aber er hatte kein Recht, den Namen der Hochlady so zu benutzen!
    »Ich vertraue den Totenwächtern mein Leben an«, erwiderte die Hochlady ruhig, »und ihm mehr als allen anderen.« Sie schenkte Karede ein Lächeln. Selbst als Kind hatte sie nur selten gelächelt. »Habt Ihr zufällig noch meine Puppe, Bannergeneral Karede?«
    Er verneigte sich formell vor ihr. Ihre Wortwahl verriet ihm, dass sie noch immer unter dem Schleier verborgen war. »Vergebt mir, Hochlady. Ich habe alles beim großen Brand von Sohima verloren.«
    »Das bedeutet, Ihr habt sie zehn Jahre lang behalten. Ihr habt mein Beileid für den Verlust Eurer Frau und Eures Sohnes, auch wenn er tapfer und gut gestorben ist. Nur wenige Männer würden ein brennendes Haus auch nur einmal betreten. Er hat fünf Menschen gerettet, bevor es ihn überwältigt hat.«
    Karede verspürte einen Kloß im Hals. Sie hatte sich über ihn auf dem Laufenden gehalten. Er konnte sich nur noch einmal verbeugen, diesmal nur tiefer.
    »Genug davon«, murmelte Cauthon. »Ihr werdet Euch nur den Kopf auf dem Boden stoßen, wenn Ihr so weitermacht. Sobald sie und Selucia gepackt haben, schafft Ihr sie hier weg und reitet schnell. Talmanes, ruft die Bande zusammen. Nicht, dass ich Euch nicht trauen würde, Karede, aber ich glaube, ich werde jenseits des Durchgangs besser schlafen.«
    »Matrim Cauthon ist mein Ehemann«, sagte die Hochlady mit lauter, klarer Stimme. Jeder erstarrte an Ort und Stelle. »Matrim Cauthon ist mein Ehemann.«
    Karede fühlte sich schon wieder, als hätte Hartha ihn getreten. Nein, nicht Hartha. Aldazar. Was für ein Wahnsinn war das? Cauthon sah aus wie ein Mann, der einen Pfeil auf sein Gesicht zufliegen sah und wusste, dass er nicht die geringste Chance zum Ausweichen hatte.
    »Der verdammte Matrim

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