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Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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zuwarf, hätte von einem Dolch in ihrer Hand begleitet werden sollen.
    Er lachte humorlos. Blut und verdammte Asche. Den Ring hatte er einfach nur so anprobiert und auch nur gekauft, weil er ihn nicht mehr vom Finger bekam; diese Erinnerungen an Falkenflügels Gesicht würde er zusammen mit allen anderen alten Erinnerungen mit Begeisterung aufgeben, solange er dafür nur die verdammten Schlangen aus dem Kopf bekam; und doch hatten diese Dinge ihm eine Ehefrau verschafft. Ohne diese alten Erinnerungen an Schlachten hätte es die Bande der Roten Hand nie gegeben.
    »Anscheinend beeinflusst mich ta’veren zu sein genauso wie alle anderen auch.« Einen Augenblick lang glaubte er, sie würde ihm noch eine Knopfnuss geben. Er schenkte ihr sein schönstes Lächeln. »Noch ein Kuss, bevor Ihr geht?«
    »Im Moment bin ich nicht in Stimmung«, sagte sie kühl. Der Henkermagistrat war wieder da. Alle Gefangenen werden auf der Stelle verurteilt. »Vielleicht später. Ihr könntet mit mir nach Ebou Dar zurückkehren. Ihr habt jetzt einen ehrenhaften Platz im Kaiserreich.«
    Er zögerte nicht, bevor er den Kopf schüttelte. Auf Leilwin oder Domon wartete kein ehrenhafter Platz, und für die Aes Sedai oder die Bande gar keiner. »Ich schätze, das nächste Mal werde ich Seanchaner wohl auf dem Schlachtfeld sehen, Tuon.« Sollte man ihn doch zu Asche verbrennen, so würde es sein. Sein Leben würde in dieser Richtung verlaufen, ganz egal, was er tat. »Ihr seid nicht meine Feindin, aber Euer Kaiserreich ist es.«
    »Ihr seid auch nicht mein Feind, mein Ehemann«, sagte sie kühl, »aber ich lebe, um dem Kaiserreich zu dienen.«
    »Nun, ich schätze, Ihr solltet besser Eure Sachen …« Sich näherndes Hufgetrappel ließ ihn verstummen.
    Vanin zügelte seinen Grauen neben Tuon, warf Karede und den anderen Totenwächtern einen Blick zu, spuckte durch eine Lücke zwischen seinen Zähnen aus und stützte sich auf den hohen Sattelknauf. »In einer kleinen Stadt fünf Meilen westlich von hier sind etwa zehntausend Soldaten«, sagte der fette Mann zu Mat. »Nur ein Seanchaner, soweit ich das in Erfahrung bringen konnte. Der Rest sind Altaraner, Taraboner, Amadicianer. Alle beritten. Sie erkundigen sich nach Kerlen in solchen Rüstungen.« Er deutete mit dem Kopf auf Karede. »Und Gerüchten zufolge bekommt derjenige von ihnen, der ein Mädchen tötet, das sich sehr nach der Hochlady hier anhört, hunderttausend Goldkronen. Sie lechzen förmlich danach.«
    »Ich kann an ihnen vorbeischlüpfen«, sagte Karede. Sein Gesicht sah väterlich aus. Seine Stimme klang wie ein gezogenes Schwert.
    »Und falls nicht?«, fragte Mat ruhig. »Es kann kein Zufall sein, dass sie so nahe sind. Sie haben irgendwie die Witterung aufgenommen. Noch ein Schnuppern mehr, und das könnte alles sein, was es braucht, um Tuon zu töten.« Karedes Miene verfinsterte sich.
    »Wollt Ihr Euer Wort zurücknehmen?« Eine gezogene Klinge, die möglicherweise bald benutzt würde. Aber noch schlimmer war, dass Tuon ihn ansah, als wäre sie wirklich ein Henkermagistrat. Sollte man ihn doch zu Asche verbrennen, wenn sie starb, würde etwas in ihm verdorren. Und die einzige Möglichkeit, das aufzuhalten, wirklich sicherzugehen, dass es zu Ende war, bedeutete, dass er das tun musste, was er noch mehr als Arbeit hasste. Einst war er der Ansicht gewesen, dass Schlachten zu schlagen, sosehr er das auch hasste, besser als Arbeit war. Fast neunhundert Tote im Verlauf weniger Tage hatten ihn eines Besseren belehrt.
    »Nein«, sagte er. »Sie geht mit Euch. Aber Ihr überlasst mir ein Dutzend Eurer Totenwächter und ein paar der Gärtner. Wenn ich Euch diese Leute vom Hals schaffe, müssen sie mich für Euch halten.«
    Tuon ließ den größten Teil der Kleidung zurück, die Matrim ihr gekauft hatte, weil sie mit leichtem Gepäck reisen musste. Das kleine Bündel roter Seidenrosen, das er ihr geschenkt hatte, verstaute sie in ein Leinentuch eingeschlagen in ihrer Satteltasche, so sorgfältig, als wäre es eine Glasbläserarbeit. Außer von Frau Anan musste sie sich von niemandem verabschieden – sie würde ihre Gespräche wirklich vermissen –, und so waren sie und Selucia schnell zum Aufbruch bereit. Mylen grinste so breit bei ihrem Anblick, dass sie die kleine Damane tätscheln musste. Anscheinend hatte sich schon verbreitet, was geschehen war, denn als sie mit den Totenwächtern durch das Lager ritt, standen Männer der Bande auf und verneigten sich vor ihr. Es hatte große

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