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Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 11. Das Original: Die Traumklinge (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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beantworten kann …« Ihre Worte wurden abgeschnitten, als eine Kugel Luft ihren Mund ausfüllte und ihren Kiefer so weit aufzwang, dass er knackte.
    »Wir müssen uns diesen Unsinn nicht anhören«, knurrte Katerine.
    Aber Melare starrte Egwene in die Augen. »Es hört sich sinnlos an, das stimmt«, sagte sie nach einem Augenblick, »aber ich schätze, es kann nicht schaden, ein paar andere Fragen als ›Wie heißt du‹ zu stellen. Schlimmstenfalls macht es die Antworten der Frau weniger langweilig. Sollen wir sie runter in die Zellen bringen, Katerine? Ich wage es nicht, Desala zu lange mit der anderen allein zu lassen. Sie verabscheut Wilde, und sie hasst Frauen, die sich als Aes Sedai ausgeben, abgrundtief.«
    »Sie kommt noch nicht in die Zelle«, erwiderte Katerine. »Elaida will, dass sie zu Silviana gebracht wird.«
    »Nun, solange ich von diesem Kind oder der anderen diesen Trick erfahre.« Melare holte tief Luft und ging die Treppe wieder hinunter, eine Frau, auf die eine Arbeit wartete, auf die sie sich nicht freute. Aber sie gab Egwene Hoffnung für Leane. Leane war jetzt »die andere«, und nicht mehr »die Wilde«.
    Katerine setzte sich mit schnellen Schritten in Bewegung, stumm, aber Barasine stieß Egwene vor sich her und murmelte kaum hörbar etwas in dem Sinn, wie albern die Ansicht doch war, dass eine Schwester etwas von einer Wilden lernen konnte, oder von einer hochnäsigen Aufgenommenen, die dumme Lügen erzählte.
    Es fiel schwer, wenigstens einen Funken Würde zu bewahren, wenn man von einer Frau mit langen Beinen einen Korridor entlanggeschubst wurde, während einem der Mund so weit aufklaffte, wie es gerade ging, und einem der Speichel das Kinn hinuntertropfte, aber Egwene schaffte es, so gut sie konnte. In Wahrheit dachte sie kaum darüber nach. Melare hatte ihr zu viel verraten, über das sie nachdenken musste. Wenn man Melare zu den Schwestern in der Kutsche hinzurechnete. Eigentlich konnte das unmöglich bedeuten, was es schien, aber wenn doch …
    Bald wechselten sich die blau-weißen Fliesen mit rot-grünen ab, und sie näherten sich einer schmucklosen Holztür zwischen zwei Wandteppichen mit blühenden Bäumen und spitzschnäbeligen Vögeln, die so bunt waren, dass sie wohl kaum in der Realität existierten. Schmucklos, aber auf Hochglanz poliert und jedermann in der Weißen Burg bekannt. Katerine klopfte, und sie tat es auf eine Weise, die man beinahe als zögerlich hätte bezeichnen können, und als eine durchdringende Stimme drinnen »Herein« rief, holte sie tief Luft, bevor sie die Tür aufstieß. Hatte sie schlimme Erinnerungen an die Zeit, in der sie als Novizin oder Aufgenommene hier eingetreten war, oder war es die Frau, die sie erwartete, die sie zögern ließ?
    Das Arbeitszimmer der Herrin der Novizinnen war genauso, wie Egwene es in Erinnerung hatte, ein kleiner, mit dunklem Holz getäfelter Raum mit nüchternen, stabilen Möbeln. An der Tür stand ein schmaler Teetisch, dessen Beine mit einem seltsamen Muster verziert waren, und an einer Wand hing ein Spiegel, dessen Rahmen noch verblichene Überreste seiner Vergoldung aufwies, aber sonst war nichts auf irgendeine Weise verziert. Die Kandelaber und die beiden Lampen auf dem Schreibtisch bestanden aus einfachem Messing. Die Frau, die das Amt bekleidete, wechselte für gewöhnlich, wenn eine neue Amyrlin erhoben wurde, aber Egwene wäre jede Wette eingegangen, dass eine Frau, die diesen Raum vor zweihundert Jahren als Novizin betreten hatte, jede Holzbohle und vielleicht auch alles andere wiedererkannt hätte.
    Die derzeitige Herrin der Novizinnen – zumindest die in der Weißen Burg – erwartete sie stehend, eine stämmige Frau, die beinahe Barasines Größe hatte; ihr Haar war im Nacken zu einem Knoten gebunden, und sie hatte ein kantiges, entschlossenes Kinn. Silviana Brehon verfügte über eine Ausstrahlung, die keinen Unsinn duldete. Sie war eine Rote, und die kohlenfarbenen Röcke wiesen diskrete rote Schlitze auf, aber ihre Stola lag über der Stuhllehne hinter dem Schreibtisch. Ihre großen Augen flößten einem jedoch Unbehagen ein. Sie schienen alles an Egwene mit einem Blick zu erfassen, als würde die Rote nicht nur jeden Gedanken in ihrem Kopf kennen, sondern auch das, was sie morgen denken würde.
    »Lasst sie bei mir und wartet draußen«, sagte Silviana mit leiser, ruhiger Stimme.
    »Sie hierlassen?«, erwiderte Katerine ungläubig.
    »Welche Worte habt Ihr nicht verstanden, Katerine? Muss ich mich

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