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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Kaiserin.
    Fortuona Athaem Devi Paendrag küsste den Soldaten sanft auf die Stirn, der mit gesenktem Haupt im kurzen Gras kniete. Die schwüle altaranische Hitze erweckte den Eindruck, als wäre der Sommer bereits eingetroffen, aber das Gras, das noch vor wenigen Wochen so voller Leben erschienen war, fing bereits an zu verdorren. Wo waren das Unkraut und die Disteln? In der letzten Zeit wuchs nichts mehr so, wie es sollte. Genau wie das Getreide verdarb alles und starb, bevor es richtig lebte.
    Der Soldat vor Fortuona war einer von fünfen. Hinter diesen fünf standen zweihundert Angehörige der Faust des Himmels – die Elite ihrer Angriffstruppen. Sie trugen Brustpanzer aus dunklem Leder und Helme aus leichtem Holz und Leder, die wie Insekten geformt waren. Helme und Brustpanzer waren mit dem Symbol einer geballten Faust versehen. Fünfzig Paare aus Sul’dam und Damane , darunter Dali und ihre Sul’dam Malahavana, die Fortuona für die Sache gestiftet hatte. Sie hatte das Bedürfnis verspürt, dieser ungemein wichtigen Mission ein persönliches Opfer zu bringen.
    Dahinter drängten sich Hunderte To’raken in den Ställen, die von ihren Führern auf den kommenden Flug vorbereitet wurden. Ein Schwarm Raken kreiste bereits anmutig am Himmel.
    Fortuona schaute auf den Soldaten vor ihr hinab und legte ihm die Finger auf die Stirn, dort, wo sie ihn geküsst hatte. »Möge Euer Tod den Sieg bringen«, zitierte sie leise die rituellen Worte. »Möge Euer Messer Blut fließen lassen. Mögen Eure Kinder bis zum letzten Sonnenaufgang Euer Loblied singen.«
    Er senkte den Kopf noch tiefer. Er trug schwarzes Leder, genau wie die vier anderen in der Reihe. Drei Messer hingen an seinem Gürtel, und er hatte weder Umhang noch Helm. Er war ein kleiner Mann – alle Angehörigen der Faust des Himmels waren klein und gedrungen, und über die Hälfte dieser Gruppe bestand aus Frauen. Das Gewicht war immer ein wichtiger Punkt, wenn es um Missionen mit To’raken ging. Bei einem Angriff waren zwei kleine, gut ausgebildete Soldaten einem schwerfälligen Hünen in schwerer Rüstung vorzuziehen.
    Es war früher Abend, die Sonne ging gerade unter. Generalleutnant Yulan, der die Angriffsgruppe persönlich anführen würde, hielt es für besser, so spät am Tag aufzubrechen. Ihr Angriff würde in der Dunkelheit beginnen, die ihn vor allen verbergen würde, die möglicherweise den Horizont von Ebou Dar beobachteten. Einst wäre diese Vorsichtsmaßnahme unnötig gewesen. Was spielte es schon für eine Rolle, wenn Menschen in Ebou Dar sahen, wie Hunderte To’raken gen Himmel stiegen? Neuigkeiten verbreiteten sich nie schneller, als ein Raken fliegen konnte.
    Aber ihre Feinde konnten viel schneller reisen, als ihnen hätte möglich sein dürfen. Ob ihnen nun ein Ter’angreal , ein Gewebe oder was auch immer diese Macht verlieh, sie stellte eine reelle Gefahr dar. Es war besser, heimlich vorzugehen. Der Flug nach Tar Valon würde mehrere Tage in Anspruch nehmen.
    Fortuona ging zum Nächsten in der Reihe der fünf. Das schwarze Haar der Frau war geflochten. Fortuona küsste sie auf die Stirn und sprach die rituellen Worte. Diese fünf waren Blutmesser. Der schwarze Steinring, den jeder von ihnen trug, war ein besonderes Ter’angreal , das ihnen Stärke und Schnelligkeit verleihen würde, außerdem hüllte er sie in Dunkelheit, was ihnen erlaubte, mit den Schatten zu verschmelzen.
    Diese unglaublichen Fähigkeiten forderten jedoch ihren Tribut, denn die Ringe saugten das Leben aus ihren Trägern und töteten sie im Verlauf weniger Tage. Den Ring abzunehmen würde den Prozess etwas verlangsamen, aber sobald er aktiviert war – dazu musste man den Steinring tragen und mit einem Tropfen des eigenen Blutes benetzen –, war er nicht mehr umkehrbar.
    Diese fünf würden nicht mehr zurückkehren. Sie würden zurückbleiben, ganz egal, wie der Angriff auch ausging, und so viele Marath’Damane töten, wie sie konnten. Das war eine schreckliche Verschwendung – diese Damane hätten an die Leine gelegt werden müssen –, aber es war besser, sie zu töten, als sie dem Wiedergeborenen Drachen zu überlassen.
    Fortuona ging zum nächsten Soldaten in der kurzen Reihe und gab ihm den Kuss und den Segen.
    Seit ihrer Begegnung mit dem Wiedergeborenen Drachen vor einigen Tagen hatte sich so viel verändert. Ihr neuer Name war nur eines davon. Jetzt ging sogar das Hohe Blut oft vor ihr auf die Knie. Ihre So’jhin hatten sich die Köpfe rasiert –

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