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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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sich um die Schwarze Burg kümmern müssen.
    »Mutter«, sagte Lelaine und zog die Aufmerksamkeit wieder auf sich. Die Blaue hatte für ihre Rivalin keinen Blick übrig. »Ich habe noch andere Neuigkeiten.«
    Romanda schnaubte leise.
    »Sprecht«, sagte Egwene.
    »Sheriam hat nicht gelogen«, sagte Lelaine. »Die Ter’angreale für die Träumer sind weg. Alle.«
    »Wie ist das möglich?«, wollte Egwene wissen und ließ einen Hauch ihres Zorns durchschimmern.
    »Sheriam war die Bewahrerin, Mutter«, sagte Lelaine schnell. »Wir haben die Ter’angreale zusammen aufbewahrt, wie es in der Weißen Burg üblich ist, unter Bewachung. Aber … nun, welchen Grund hätten diese Wächter haben sollen, Sheriam abzuweisen?«
    »Was glaubt Ihr, wie wollte sie uns das erklären? Dieser Diebstahl wäre doch nicht lange verborgen geblieben.«
    »Ich weiß es nicht, Mutter.« Lelaine schüttelte den Kopf. »Die Wächter sagten, Sheriam wäre … aufgeregt … erschienen, als sie die Ter’angreale holte. Das war erst vergangene Nacht.«
    Egwene biss die Zähne zusammen und dachte an Sheriams restliche hervorgesprudelte Geständnisse. Der Diebstahl der Ter’angreale war bei Weitem nicht die schockierendste Einzelheit gewesen, die sie erwähnt hatte. Elayne würde außer sich vor Zorn sein; unter dem Diebesgut befand sich auch der Originalring, und Egwene bezweifelte, dass Siuans versteckte Kopie als Muster taugte. Sie war bereits fehlerhaft; damit hergestellte Kopien würden vermutlich noch weniger funktionieren.
    »Mutter«, sagte Lelaine leiser. »Was ist mit Sheriams anderer … Behauptung?«
    »Dass sich eine weitere der Verlorenen in der Weißen Burg aufhält und sich als Aes Sedai ausgibt?«, sagte Egwene. Sheriam hatte behauptet, dieser … Person die Ter’angreale gegeben zu haben.
    Lelaine und Romanda gingen stumm weiter und starrten geradeaus, als wäre jede Spekulation zu beängstigend.
    »Ja, ich vermute, da hat sie nicht gelogen«, sagte Egwene. »Sie haben nicht nur unser Lager infiltriert, sondern auch den Adel in Andor, Illian und Tear. Warum also nicht auch die Weiße Burg?« Sie sparte sich die Bemerkung, dass Verins Buch die Anwesenheit einer der Verlorenen bestätigte. Es erschien vernünftiger, den Umfang von Verins Notizen geheim zu halten.
    »Darüber würde ich mir keine zu großen Sorgen machen«, fuhr sie fort. »Mit dem Angriff auf die Burg und unserer Rückkehr erscheint es wahrscheinlich, dass die Verlorene – wer auch immer sie ist – es für besser halten wird, sich aus dem Staub zu machen und ein leichteres Ziel für ihre Intrigen zu suchen.«
    Diese Bemerkung schien weder Lelaine noch Romanda zu trösten. Sie erreichten den Lagerrand der Aes Sedai, wo bereits Pferde auf sie warteten, genau wie eine große Gruppe Soldaten und je eine Sitzende von jeder Ajah, ausgenommen der Blauen und der Roten. Es war keine Blaue da, weil Lelaine die einzige noch im Lager Anwesende war; warum es keine Rote gab, war offensichtlich. Nicht zuletzt aus diesem Grund trug Egwene das Rot, ein subtiler Hinweis, dass alle Ajahs an dem bevorstehenden Unternehmen beteiligt sein sollten. Es war zu ihrer aller Besten.
    Als Egwene in den Sattel stieg, sah sie, dass ihr Gawyn wieder in respektvollem Abstand folgte. Wo war er hergekommen? Seit dem Morgen hatten sie nicht mehr miteinander gesprochen. Als sie aufstieg, folgte er ihrem Beispiel, und als sie sich anschickte, zusammen mit Lelaine, Romanda, den Sitzenden und den Soldaten das Lager zu verlassen, folgte er ihnen in sicherer Distanz. Egwene war sich immer noch nicht sicher, was sie mit ihm machen sollte.
    Das Heerlager lag größtenteils verlassen da. Zelte standen leer, Hufe und Füße hatten den Boden zertrampelt, es waren kaum noch Soldaten da. Unmittelbar nach Verlassen des Lagers umarmte Egwene die Quelle und hielt sie fest, bereit, sofort Gewebe herzustellen, sollte sie jemand während des Ritts angreifen. Sie war noch immer nicht davon überzeugt, dass Elaida nicht versuchen würde, den Angriff mit Wegetoren zu stören. Sicher war die falsche Amyrlin vollauf mit den Auswirkungen des seanchanischen Angriffs beschäftigt. Aber solche Annahmen – die Annahme, dass ihr nichts passieren konnte – hatten Egwene erst zur Gefangenen gemacht. Sie war die Amyrlin. Sie durfte sich keinem Risiko aussetzen. Das war ärgerlich, aber ihr war klar, dass ihre Tage des Alleingangs, wo sie das tat, was sie für richtig hielt, zu einem Ende gekommen waren. Genauso gut

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