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Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 12. Das Original: Sturm der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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Schaden davongetragen hatten. Vom Ostflügel stieg noch immer Rauch auf; die Kuppel war eingestürzt, eine der Wände war zusammengebrochen. Aber aus diesem Blickwinkel war der Turm selbst relativ unbeschädigt, keines der klaffenden Löcher war direkt zu sehen.
    Egwene konnte die Gesichter sehen, die sich an den unteren Fenstern drängten. Aes Sedai und Novizinnen beobachteten sie. Anscheinend hatte Egwene Gelegenheit, auch die Mehrheit der verbliebenen Bewohner der Weißen Burg anzusprechen. Sie erschuf ein Gewebe, um ihre Stimme zu verstärken. Kein Brüllen, aber laut genug, dass man sie sowohl hinten wie auch vorn hören konnte.
    »Schwestern«, sagte sie, »Töchter. Man hat mich auf die angemessene Weise zur Amyrlin erhoben. Beide Seiten dieses Konflikts haben mich erwählt. Beide sind den vorgeschriebenen Verfahrensweisen gefolgt, und beide akzeptieren mich jetzt als ihre Amyrlin. Die Zeit ist gekommen, sich wiederzuvereinen.
    Ich werde nicht so tun, als hätte unsere Spaltung nicht stattgefunden. Wir von der Weißen Burg neigen manchmal viel zu schnell dazu, die Tatsachen zu vergessen, die wir nicht hören wollen. Diese Ereignisse kann man nicht verbergen, nicht vor uns, die wir sie erlebt haben. Wir waren entzweit. Wir hätten beinahe Krieg gegeneinander geführt. Wir haben Schande über uns gebracht.
    Ihr Rebellen vor mir habt etwas Schreckliches getan. Ihr habt die Burg gespalten und eine rivalisierende Amyrlin erhoben. Zum ersten Mal in der Geschichte haben Aes Sedai Truppen gegen andere Aes Sedai aufgestellt. Ich habe diese Truppen angeführt. Diese Schande ist mir bewusst.
    Ob notwendig oder nicht, es ist eine Schande. Und darum brauche ich euer Schuldeingeständnis. Ihr müsst die Verantwortung für eure Verbrechen übernehmen, selbst die, die im Namen eines übergeordneten Wohls geschahen.«
    Egwene betrachtete die auf dem Hof versammelten Aes Sedai. Falls ihr Befehl, sich in Reihen aufzustellen – und dann auf sie zu warten – ihnen ihre Einstellung nicht klargemacht hatte, dann würden das vielleicht ihre Worte tun.
    »Ihr seid nicht ruhmreich hergekommen«, sagte Egwene zu ihnen. »Ihr seid nicht siegreich hergekommen. Denn es gibt keinen Sieg, und es hätte auch keinen Sieg geben können, wenn Schwester gegen Schwester gekämpft hätte und Behüter andere Behüter getötet hätten.« Sie bemerkte, dass Siuan ganz vorn stand und ihren Blick über die Distanz erwiderte. Leane war auch da; sie sah mitgenommen von ihrer langen Gefangenschaft aus, aber sie stand aufrecht da.
    »Auf beiden Seiten wurden Fehler gemacht«, sagte Egwene. »Und wir werden alle hart daran arbeiten müssen, um das wieder in Ordnung zu bringen, was wir getan haben. Schmiede behaupten, dass man kein Schwert flicken kann, wenn es einmal zerschmettert wurde. Es muss von Grund auf neu geschmiedet werden, man muss das Eisen zu Schlacke schmelzen und es dann von Neuem bearbeiten und formen.
    Die folgenden Monate werden wir uns neu formen. Wir wurden gebrochen, dann fast bis zu den Wurzeln ausgerissen. Die Letzte Schlacht rückt näher, und vor ihrem Eintreffen will ich dafür sorgen, dass wir wieder ein mit Kraft geschmiedetes Schwert sind, unversehrt und ungebrochen! Ich werde euch viele Forderungen stellen. Sie werden schwer sein. Sie werden euch bis an die Grenze dessen treiben, was ihr glaubt ertragen zu können. Ich werde diese Brandlöcher nehmen und sie stopfen! Es wird Anpassungen geben müssen, denn es gibt zu viele Sitzende für den Saal, ganz zu schweigen von den fünf Anführerinnen der Ajahs, die übrig sind. Einige von euch werden zurücktreten und sich demütig vor jenen verbeugen müssen, die sie verabscheuen.
    Diese Tage werden eine Prüfung für euch sein! Ich werde euch dazu zwingen, mit jenen zu arbeiten, die Ihr noch vor Stunden als eure Feinde betrachtet habt. Ihr werdet an der Seite jener marschieren, die euch verschmäht oder verletzt haben oder euch hassen.
    Aber wir sind stärker als unsere Schwächen. Die Weiße Burg steht, und wir stehen mit ihr! Wir werden wiedervereint sein! Wir werden eine Versammlung sein, von der man Geschichten erzählt! Wenn ich mit euch fertig bin, wird man nicht schreiben, dass die Weiße Burg schwach war. Angesichts unserer Siege wird man unsere Spaltung vergessen. Man wird sich an uns nicht als die Weiße Burg erinnern, die sich gegeneinanderwandte, sondern als die Weiße Burg, die im Angesicht des Schattens mit aller Kraft Widerstand leistete. Diese Tage werden zur

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