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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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eine Pikenmauer zu bilden und die Kreaturen fernzuhalten, dann rannte er mit ein paar Wächtern zu den Schwestern. Er stieß zu den Behütern, half Frauen auf die Füße, suchte dabei nach ihrer Anführerin.
    »Kwamesa Sedai?«, fragte er, als er die tonangebende Aes Sedai fand, die sich den Dreck aus dem Gewand klopfte. Die schlanke, dunkelhäutige Arafelerin murmelte leise vor sich hin.
    »Was war das denn?«, verlangte sie zu wissen.
    »Äh …«, sagte Uno.
    »Die Frage war nicht an Euch gerichtet«, fauchte sie und musterte den Himmel. »Einar! Warum habt Ihr diese Gewebe nicht gesehen?«
    Ein Asha’man eilte herbei. »Sie kamen so schnell. Sie waren da, bevor ich eine Warnung rufen konnte. Und … beim Licht! Wer auch immer sie schickte, war stark. Stärker, als ich je gesehen habe, stärker als …«
    Hinter ihnen zerschnitt ein Strich aus Licht die Luft. Er war gewaltig, hatte die Länge der Festung von Fal Dara. Um die eigene Achse rotierend, öffnete er ein riesiges Wegetor, das den Boden zerschnitt. Auf der anderen Seite stand ein Mann in funkelnder Rüstung aus münzenähnlichen Ringen ohne Helm, mit dunklen Haaren und einer ausgeprägten Nase. In der Hand hielt er ein goldenes Zepter, dessen Spitze wie ein Stundenglas oder ein edler Pokal geformt war.
    Kwamesa reagierte sofort, riss die Hand hoch und schleuderte ein Gewebe Feuer. Der Mann machte eine Bewegung, und das Feuer wurde abgewehrt. Dann hob er beinahe schon gleichgültig den Arm, und etwas Dünnes, Heißes und Weißes verband ihn mit der Aes Sedai. Ihre Gestalt glühte auf, und dann war sie einfach verschwunden. Ein paar Flocken rieselten zu Boden.
    Uno sprang zur Seite, und Einar machte es ihm nach, als er hinter einem zerstörten Drachen abtauchte.
    »Ich komme für den Wiedergeborenen Drachen!«, verkündete die Gestalt in Silber. »Ihr werdet nach ihm schicken. Oder ich werde zusehen, wie eure Schreie ihn holen.«
    Nur ein paar Schritte von Uno entfernt bäumte sich der Boden auf. Hastig riss er den Arm vors Gesicht, Erde und Holzsplitter flogen über ihn hinweg.
    »Das Licht stehe uns bei«, sagte Einar. »Ich versuche ihn aufzuhalten, aber er ist mit einem Zirkel verknüpft. Einem vollen Zirkel. Zweiundsiebzig. Noch nie zuvor habe ich eine derartige Macht erlebt! Ich …«
    Ein weiß glühender Lichtstrahl bohrte sich durch die Drachentrümmer, löste sie auf und traf dann den Asha’man. Der Mann verschwand übergangslos, und Uno krabbelte fluchend zurück. Mit eingezogenem Kopf eilte er weiter, während weitere Drachentrümmer um ihn herum zu Boden regneten.
    Uno brüllte seinen Männern zu, sich zurückzuziehen, trieb sie an, verharrte nur lange genug, um einem Verletzten unter die Arme zu greifen und ihm wegzuhelfen. Den Rückzugsbefehl von der Anhöhe stellte er nicht länger infrage, das war der beste lichtverfluchte Befehl, der je erteilt worden war!
    Logain Ablar ließ die Eine Macht los. Er stand unterhalb der Anhöhe am Mora und fühlte die Angriffe auf dem Plateau.
    Die Eine Macht loszulassen gehörte mittlerweile zu den schwierigsten Dingen, die er je getan hatte. Schwieriger als die Entscheidung, den Namen Drachen anzunehmen, schwieriger als die Selbstbeherrschung, Taim während jener ersten gemeinsamen Tage in der Schwarzen Burg nicht zu erwürgen.
    Die Macht floss aus ihm heraus, als hätten sich seine Adern geöffnet und das Blut würde sich auf den Boden ergießen. Er holte tief Luft. So viel Macht zu halten war berauschend gewesen – neununddreißig Männer und Frauen in einem Zirkel. Dies loszulassen hatte ihn an seine Dämpfung erinnert, als man ihm die Macht gestohlen hatte. Als ihn jeder Atemzug ermutigt hatte, sich ein Messer zu nehmen und die Kehle durchzuschneiden.
    Vermutlich war das sein Wahnsinn; die entsetzliche Angst, die Eine Macht für alle Ewigkeit zu verlieren, wenn er sie losließ.
    »Logain?«, fragte Androl.
    Logain wandte sich dem kleinen Mann und seinen Gefährten zu. Sie waren loyal. Logain konnte sich das zwar nicht erklären, aber sie waren loyal. Der ganze Haufen. Narren. Treue Narren.
    »Fühlt Ihr das?«, fragte Androl. Die anderen – Canler, Emarin, Jonneth – starrten die Anhöhe an. Die dort gelenkte Macht … es war erstaunlich.
    »Demandred«, sagte Emarin. »Er muss es sein.«
    Logain nickte langsam. Eine solche Macht … Selbst einer der Verlorenen konnte nicht so stark sein. Er musste ein Sa’angreal von unvorstellbarer Kraft mit sich führen.
    Mit so einem Werkzeug könnte

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