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Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 14. Das Original: Das Vermächtnis des Lichts (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan , Brandon Sanderson
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abläuft, wird die Entscheidung in Tagen fallen. Vielleicht sogar nur in Stunden.«
    »Das klingt genau wie etwas, das Mat versuchen würde«, erwiderte Egwene resigniert.
    »Ich kann die Gewebe nicht sehen«, sagte Lelaine, »aber diese Macht  …«
    »Demandred ist mit einem Zirkel verknüpft«, erwiderte Egwene. »Augenzeugen zufolge ist es ein voller Zirkel. Etwas, das man seit dem Zeitalter der Legenden nicht mehr gesehen hat. Und er besitzt ein Sa’angreal . Einige der Soldaten sahen es – ein Zepter.«
    Mit der Hand auf dem Schwertgriff beobachtete Gawyn die Kämpfe in der Tiefe. Er konnte Männer schrill schreien hören, als Demandred sie mit einer Woge Feuer nach der anderen eindeckte.
    Plötzlich donnerte die Stimme des Verlorenen und hallte weit in die Luft. »Wo bist du, Lews Therin? Du bist auf jedem der anderen Schlachtfelder in Verkleidung gesehen worden. Bist du auch hier? Kämpfe gegen mich!«
    Gawyns Hand umklammerte den Schwertgriff. Soldaten strömten die südwestliche Seite der Anhöhe hinunter, um die Furt zu überqueren. Ein paar kleine Gruppen hielten den Hang noch, und Drachenmänner, die aus Gawyns Perspektive so klein wie Insekten waren, zogen die noch funktionstüchtigen Drachen mit Maultiergespannen in Sicherheit.
    Demandred regnete Zerstörung auf die fliehenden Truppen. Er war eine Ein-Mann-Armee und schleuderte Körper in die Luft, ließ Pferde explodieren, verbrannte und vernichtete. Um ihn herum nahmen seine Trollocs die erhöhte Stellung in Besitz. Ihr blökender Jubel stieg durch das Wegetor.
    »Wir werden uns mit ihm auseinandersetzen müssen, Mutter«, sagte Silviana. »Bald.«
    »Er will uns aus der Deckung locken«, meinte Egwene. »Er hat dieses Sa’angreal . Wir könnten ebenfalls einen Zirkel aus zweiundsiebzig bilden, und was dann? Ihm in die Falle gehen? Abgeschlachtet werden?«
    »Welche Wahl bleibt uns denn, Mutter?«, wollte Lelaine wissen. »Licht! Er tötet Tausende.«
    Er tötete Tausende. Und sie standen einfach hier herum.
    Gawyn trat zurück.
    Außer Yukiri, die begierig seinen Platz neben Egwene einnahm, schien niemand seinen Rückzug zu bemerken. Er schlüpfte aus dem Zelt, und als ihn die Wächter fragend ansahen, behauptete er, frische Luft zu brauchen. Egwene würde das befürworten. Sie fühlte, wie müde er in letzter Zeit war; sie hatte es ihm gegenüber schon mehrmals erwähnt. Seine Lider fühlten sich an, als würden sie Eisengewichte nach unten ziehen. Er schaute zu dem schwarzen Himmel empor. Er konnte das Donnern in der Ferne hören. Wie lange würde er wohl noch hier herumstehen und nichts tun, während andere Männer starben?
    Du hast es versprochen, dachte er bei sich. Du hast gesagt, du wärst bereit, in ihrem Schatten zu stehen.
    Aber das bedeutete nicht, dass er aufhören musste, wichtige Dinge zu vollbringen, oder? Er griff in die Tasche und holte einen Ring der Blutmesser hervor. Er steckte ihn auf den Finger, und augenblicklich kehrte seine Kraft zurück, verschwand seine Erschöpfung schlagartig.
    Er zögerte, dann nahm er auch die anderen Ringe und steckte sie alle an.
    Am Südufer des Mora rief Tam al’Thor vor den Ruinen nordöstlich vom Dasharfels das Nichts, wie es ihm Kimtin vor so vielen Jahren beigebracht hatte. Er stellte sich eine einzelne Flamme vor und ergoss seine Gefühle in sie hinein. Er wurde ganz ruhig, dann floh ihn diese Ruhe und ließ nichts zurück. Wie eine frisch gestrichene Wand, die wunderschön und weiß war. Alles schmolz dahin.
    Tam war das Nichts. Er zog den Bogen, und das gute schwarze Eibenholz bog sich, der Pfeil berührte seine Wange. Er zielte, aber das war unerheblich. Wenn er so tief in die Leere eintauchte, würde der Pfeil genau das tun, was er befahl. Er wusste das nicht, genauso wenig wie die Sonne wusste, dass sie aufgehen würde, oder die Äste wussten, dass ihre Blätter fallen würden. Diese Dinge wusste man nicht; diese Dinge waren einfach.
    Er ließ los, die Sehne schnappte, der Pfeil raste durch die Luft. Der nächste folgte ihm, dann der übernächste. Fünf hatte er gleichzeitig in der Luft, ein jeder in Erwartung des sich verändernden Windes gezielt.
    Die ersten fünf Trollocs stürzten, als sie versuchten, über eine der Floßbrücken zu stürmen, die sie hier über den Fluss hatten schlagen können. Trollocs hassten Wasser; selbst niedriges Wasser schüchterte sie ein. Was auch immer Mat getan hatte, um den Fluss weiter aufwärts zu beschützen, es funktionierte, denn das Wasser

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