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Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition)

Titel: Das Rad der Zeit 6. Das Original: Herr des Chaos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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anderen hatte etwas dagegen. Bruans auf so eigenartige Weise ruhiges, entspanntes Verhalten täuschte leicht über sein Können als Krieger hinweg. Sie waren alle mit dem Cadin’sor angetan, hatten die Shoufa lose um den Hals gehängt und waren bis auf die schweren Messer an den Gürteln unbewaffnet. Allerdings konnte man einen Aiel kaum jemals als unbewaffnet betrachten, wenn er wenigstens noch seine Hände und Füße besaß.
    Die Männer aus Cairhien gaben einfach vor, die Aiel nicht zu sehen, während die Tairener betont abfällig grinsten und betont an ihren Pomadetiegeln und parfümierten Taschentüchern schnüffelten, Tear hatte lediglich den Stein an die Aiel verloren, und das mithilfe des Wiedergeborenen Drachen, wie sie glaubten, oder vielleicht auch mithilfe von Aes Sedai, während Cairhien zweimal von ihnen verheert worden war, zweimal besiegt und gedemütigt.
    Mit Ausnahme Hans ignorierten die Aiel alle Anwesenden bis auf Rand. Han, weißhaarig und mit einer Gesichtshaut wie aus rissigem Leder, funkelte sie dagegen zornglühend an. Selbst bei bester Laune war er ein jähzorniger Mann, und es wirkte sich auch nicht gerade beruhigend auf ihn aus, dass ein paar der Tairener genauso groß waren wie er. Han war nämlich für einen Aiel ziemlich klein, wenn auch noch überdurchschnittlich groß im Vergleich zu den Feuchtländern, und deshalb genauso empfindlich wie Enaila. Und dann natürlich verachteten die Aiel sowieso alle ›Baummörder‹, wie sie die Menschen aus Cairhien nannten, noch mehr als die übrigen Feuchtländer. Ihre andere Bezeichnung für sie lautete ›Meineidige‹.
    »Die Illianer«, sagte Rand energisch und glättete die Karte mit der Hand. Er benützte das Drachenszepter, um die eine Seite der Karte, die sich immer wieder aufrollen wollte, festzuhalten, und ein goldbeschlagenes Tintenfass mit dazu passender Sandbüchse für die andere Seite. Er wollte nicht, dass diese Männer begannen, sich gegenseitig umzubringen. Er glaubte allerdings nicht ernsthaft, dass es dazu käme, oder zumindest nicht, während er sich hier befand. In den Sagen lernten Verbündete immer, sich gegenseitig sympathisch zu finden und zu vertrauen, doch er zweifelte sehr, dass sich diese Männer hier jemals dazu durchringen könnten.
    Die welligen Ebenen von Maredo erstreckten sich beachtlich weit nach Illian hinein und gingen ein Stück vor dem Manetherendrelle und dem einmündenden Skal in bewaldete Hügel über. Fünf eingezeichnete Kreuze, etwa zehn Meilen voneinander entfernt, bezeichneten den östlichen Rand des Hügelgebiets: die Doirlon-Berge.
    Rand berührte mit dem Zeigefinger das mittlere Kreuz. »Seid Ihr sicher, dass Sammael keine neuen Lager dort angelegt hat?« Als Weiramon das Gesicht leicht verzog, fauchte Rand gereizt: »Lord Brend, falls Ihr den bevorzugt, oder der Rat der Neun, oder Mattin Stepaneos den Balgar, falls Ihr lieber hättet, dass der König selbst solche Anordnungen erlässt. Liegen die Lager noch genauso?«
    »Unsere Kundschafter behaupten es jedenfalls«, sagte Jheran gelassen. Schlank auf die gleiche Art wie eine Schwertklinge, das hellbraune Haar mit grauen Strähnen durchsetzt, bewahrte er jetzt immer Ruhe und Gelassenheit, nachdem Rand die vierhundert Jahre andauernde Blutfehde der Shaarad mit den Goshien Aiel durch seine Ankunft beendet hatte. » Sovin Nai und Duahde Mahdi’in beobachten sie genau.« Er nickte leicht und zufrieden, genau wie Dhearic, als er das verkündete. Jheran war ein Sovin Nai , eine ›Messerhand‹ gewesen, bevor er Häuptling wurde, und Dhearic hatte zu den Duahde Mahdi’in gehört, den ›Wassersuchern‹.
    »Wir erfahren durch unsere Läufer innerhalb von fünf Tagen von jeder Veränderung.«
    »Meine Kundschafter glauben, es gebe neue Lager«, sagte Weiramon, als habe Jheran nichts gesagt. »Ich schicke jede Woche einen neuen Trupp los. Sie brauchen wohl einen ganzen Monat, um hinzureiten und wieder zurückzukehren, aber ich versichere Euch, ich bin auf dem neuesten Stand, soweit es die Entfernung gestattet.«
    Die Gesichter der Aiel wirkten, als habe man sie aus Stein gemeißelt.
    Rand beachtete das Zwischenspiel nicht. Er hatte sich vorher bereits bemüht, die Differenzen zwischen den Tairenern, den Aiel und Cairhien zu überbrücken, aber sobald er ihnen den Rücken kehrte, war der alte Zustand wieder da. Die Mühe war umsonst.
    Was die Lager betraf … Er wusste, dass es immer noch fünf waren. Auf gewisse Weise hatte er sie besucht. Es gab

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